Der Welttag des DSA-Buches

Nandus zum Gruß, verehrte Scholares, Brüder der Gelehrsamkeit, Mehrer des Wissens. Heute, an diesem Hesinde-gefälligen Tag, wollen wir alle dem Segen des Geschriebenen huldigen und uns an den auf ewig festgehaltenen Gedanken, Geschichten und Erkenntnissen erfreuen. Gelobt sei die Schriftrolle, gepriesen der Foliant, gefeiert das Traktat, verehrt das Brevier, die Notiz, der Almanach. Ein dreifach Hoch auf das Buch!

Der Welttag des Buches

Zugegeben, hätte ich nicht gerade im Internet gestöbert, hätte ich in verpasst: Den Welttag des Buches. Eigentlich finde ich sie ja albern, diese gezwungenen Feiertage, die vollkommen willkürlich irgendeine Nichtigkeit des Alltags zelebrieren (siehe hier oder hier oder hier). Da ich aber ohnehin schon länger etwas zu dem Thema schreiben wollt, nehme ich die Gelegenheit zum Anlass, um ein in letzter Zeit - im Rahmen der DSA5-Einführung - etwas untergegangenes Thema zu behandeln: Den DSA-Roman!

Die DSA-Romanreihe

Trotz diverser Startschwierigkeiten und vereinzelter Romane und einer ersten Romantrilogie gelang es erst im Jahr 1995 endlich, mit Der Scharlatan einen erfolgreichen Start in eine Romanreihe hinzulegen, die auch heute, 22 Jahre später, noch Nachschub erhält und eine treue Leserschaft erreicht. Sicher, die Auflagen werden heute andere sein als damals, und auch die Frequenz der Neuerscheinungen hat sich stark verringert (erschienen damals die ersten 10 Bände innerhalb eines Jahres, brauchte die letzten 10 Nicht-Philleasson-Romane dafür schon vier Jahre).

Der Beginn der DSA-Reihe bei Heyne

Aber immerhin: Es gibt sie noch, die DSA-Romane, trotz mehrfacher Wechsel des Verlages (von Heyne zu Phoenix zu FanPro zu Ulisses), trotz verstorbener Chefredakteure und dem Ausscheiden alter Autoren, kann man sich auch heute noch mit mehr oder weniger großer Gewissheit auf neue Abenteuer in unserer Lieblingswelt freuen. Und das ist, mit sinkenden Spielerzahlen, der übermächtigen Konkurrenz durch Sammelkartenspiele, Computerspiele, Handys und dem Internet, schon eine beachtliche Leistung.

Für Sammler

Wer noch nie einen DSA-Roman in der Hand gehalten (oder als E-Book heruntergeladen) hat, hat moment etwa 190 Bücher verpasst, die, mehr oder weniger gut geschrieben, Geschichten von und für DSA-Spieler erzählen. Sicherlich ist jede Menge Schund dabei - das bleibt bei der oft fehlenden Erfahrung der Autoren einfach nicht aus. Viele haben nur ein Werk veröffentlich - aber auch so manche Größe der deutschen Fantasy-Literatur hat sich mit einem DSA-Roman in die Welt des freien Autorentums gewagt.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zwar fast von Beginn an beim Lesen dieser Bücher dabei war (Betonung auf: fast), aber auch schon früh (Buch 4 der Heyne-Reihe) wieder ausgestiegen bin. Während mich die ersten Bände begeisterten und fesselten (das Titelbild der Erstauflage von Die Gabe der Amazonen übte auf einen unbedarften Elfjährigen eine gewisse Faszination aus), hatte das Interesse mit Beginn des Studiums und unserer 13-jährigen DSA-Zwangspause spürbar nachgelassen.

Und so gingen viele Jahre auf Dere und der Erde ins Land, in denen die DSA-Autoren fleissig schrieben, und ich ihre Werke fleissig ignorierte. Bis ich, vor gerade einmal fünf Monaten, zufällig auf eBay auf ein Angebot stieß, dass ich einfach nicht ausschlagen konnte: Ein großes Paket mit 43 DSA-Romanen für schlappe 60 Euro! Das konnte ich mir als notorischer und neurotischer Sammler dann doch nicht entgehen lassen! Und wie sich herausstellte, waren die angekündigten Mängelexemplare allesamt neuwertig und in entsprechend tadelloser Qualität. Mein Sammlerherz begann beunruhigend schnell zu pochen...

Zuviel Lesestoff

Wie ich innerhalb von drei Monaten alle fehlenden DSA-Romane nachkaufte, ist eine andere Geschichte und soll bei späterer Gelegenheit erzählt werden. Eines aber steht fest: Seit ich die letzten fehlenden Bücher in mein neues, extra dafür erstandenes Bücherregal geräumt habe, möchte ich sie um nichts in der Welt mehr missen. Sie sehen toll aus, ich lese gerne über die Titel, ziehe gerne das eine oder andere Exemplar heraus, in freudiger Erwartung welche spannende Erzählung mich wohl hinter dem Buchdeckel erwarten möge. Eine ganze Welt voller fantastischer Möglichkeiten - und ich freue mich auf jede einzelne Seite!

So sieht eine praktisch vollständige DSA-Roman-Sammlung aus

Fünf Monate später habe ich von diesen 190 Büchern gerademal 7 Bücher gelesen. Und ein paar davon rezensiert. Wenn man genau darüber nachdenkt: erschreckend wenig! Bei dem Tempo werde ich erst im Juni 2028 mit dem letzten Buch durch sein - wenn bis dahin kein neues mehr erschienen ist. Daher setze ich mir hiermit ein Ziel:

Bis zum nächsten Tag des Buches möchte ich jeden Monat zwei DSA-Romane lesen und auf dieser Webseite rezensieren!

Wenn ich in einem Monat keine zwei Roman-Rezensionen veröffentliche, hoffe ich darauf, von meiner aufmerksamen Leserschaft per Kommentar oder E-Mail in den Allerwertesten getreten zu werden. Den aktuellen Stand der Liste könnt Ihr hier einsehen.

Die Verlosung

Und um Dich, lieber Leser, bei der Stange zu halten (und um meine doppelt gekauften Bücher loszuwerden), werde ich auch die ein oder andere Verlosung starten. Und direkt damit beginnen:

Hiermit verlose ich ein Exemplar des kürzlich von mir rezensierten Romans Túan der Wanderer!

Wer das Buch gewinnen möchte, schreibt bitte bis zum 30. April 2017 in den Kommentaren unter diesem Artikel, wie viele DSA-Romane Du bisher (in etwa) gelesen hast, und welcher davon Dein Lieblingsroman war. Das Buch wird unter allen Kommentaren verlost, der Rechtsweg ist natürlich wie immer ausgeschlossen. Ich bin gespannt auf Eure Buch-Erfahrungen!

So ein Exemplar gilt es zu gewinnen!

In diesem Sinne: Mögest Du auf all Deinen Reisen immer interessante Lektüre dabei haben!