Ergebnisse der Juni-Umfrage und des Gewinnspiels
Das zweite Gewinnspiel von den vier Helden (und dem Schelm) ist zu Ende gegangen, und die ersten Tage sah es auch nach einer gewöhnlichen langweiligen Umfrage mit ein paar Handvoll Teilnehmern aus. Doch was dann geschah, raubte uns fast den Atem...
Wer sich nur für den Gewinner des Gewinnspiels interessiert, sollte direkt zum Ende des Artikels springen. Wer aber nicht Christian mit Vornamen heißt oder nicht im Allgäu wohnt, kann sich die Zeit sparen und sollte lieber unsere spannenden Umfrageergebnisse genießen.
Die Teilnahmezahlen
OK, bitte entschuldigt den billigen Clickbait in der Zusammenfassung, aber in Anbetracht des kuriosen Umfrageverlaufs wollte ich uns allen mal die skurilen Entwicklungen in der Internet-Nutzung vor Augen führen. Wovon genau ich rede? Werde ich Euch sagen.
Vor zwei Wochen habe ich die Juni-Umfrage ins Netz gestellt, mit einem Preisausschreiben versehen und auf Facebook und Twitter beworben. Soweit, so gut. Kein außergewöhnliches Ereignis: Ziemlich genau das gleiche Gewinnspiel haben wir Ostern bereits durchgeführt, damals ebenfalls mit dem selben Hauptpreis: Einem Hardcover-Exemplar der Regionalspielhilfe zur Siebenwindküste. Da die Umfrage nur 5 Tage lief, war die Teilnehmerzahl nicht gerade überwältigend, aber für die kurze Zeit doch beachtlich: Ganze 20 Teilnehmer wollten das Buch damals gewinnen.
Auch dieses Mal war der Andrang zunächst eher gering: In den ersten 5 Tagen wollten gerademal 15 Teilnehmer das Buch gewinnen, und in den nächsten 6 Tagen kam kein einziger Teilnehmer hinzu. Etwas frustriert ob des geringen Interesses (immerhin ging es um ein Buch für 39,95 Euro, das ich aus eigener Tasche stifte, um den Blog etwas bekannter zu machen), beschloss ich am 12. Juni, noch etwas Werbung auf Facebook zu machen, indem ich mich in der Aventurien-Gruppe anmeldete und einen kurzen Eigenwerbungs-Post hinterließ.
Das Resultat war eindrucksvoll: Innerhalb weniger Stunden schoß die Teilnehmerzahl von 15 auf 127 Personen (eine Steigerung von fast 750%), drei Tage später haben wir nun 154 Teilnehmer erreicht. Wenn wir unterstellen, dass die 139 seit dem 12. Juni dazugekommenen Teilnehmer alle aus der Aventurien-Gruppe kommen, haben fast 3 Prozent der 4848 Mitglieder der Facebook-Gruppe mitgemacht. Vielen Dank dafür!
Der Facebook-Post, der die Lawine lostrat |
Verteilung der Teilnehmer über den Umfragezeitraum |
Auch wenn das Ergebnis der Umfrage nun durch die starke Konzentration auf Facebook-Mitglieder nicht mehr repräsentativ sein dürfte, freue ich mich über die vielen Teilnehmer und das tolle Feedback. Insbesondere im Kontext der aktuellen Diskussionen über das Erschlaffen der DSA-Community und die Frage nach der Vielfalt zeigt das Facebook-Ergebnis, dass die Spieler tatsächlich noch da sind, man sie aber an der richtigen Stelle suchen und manchmal hervorlocken muss.
Die Umfrageergebnisse
Aber nun genug der langen Vorrede, kommen wir zur eigentlich Umfrage. Dieses Mal gab es insgesamt 6 Fragen, die wieder allesamt das widerspiegeln, was mir beim Erstellen der Umfrage gerade in den Sinn gekommen ist. Falls jemand für die nächste Umfrage ein paar zielgerichtetere Fragen vorschlagen möchte, kann er das gerne in den Kommentaren tun.Die Neuheiten
Die erste Frage war gleichzeitig die mit der breitesten Ergebnisstreuung: Einen klaren Sieger konnte man nicht ausmachen. Es gab ein Kopf an Kopf Rennen zwischen der Thorwal-Regionalspielhilfe (22%), der Donnerwacht-Kampagne (19%) und der Havena-Spielhilfe (17%), dicht gefolgt von der Regionalspielhilfe zu den Flusslanden (14%) und dem Trefferzonen-Würfelset (11%). Gefangen in der Gruft der Königin und Wege der Vereinigung wären knapp an der 5-Prozent-Hürde gescheitert. Den sehr spannend aussehenden Comic Der Andergaster sowie die neuen DSA-Hörspiele habe ich leider vergessen - schade, es hätte mich sehr interessiert, wer von Euch sich ebenfalls darauf freut.
Das Spielsystem
Eindeutiger und weniger überraschend ging es dann beim Regelsystem zu: Der Großteil der Spieler (58%) verwendet noch immer die gute alte Version 4.1, also die roten Wege-Bände. Beachtliche 34% sind aber bereits auf die neueste DSA-Version 5 umgestiegen. Die Versionen 1, 2 und 3 werden bis auf eine Handvoll Ausnahmen praktisch nicht mehr gespielt. Nur vier Spieler gaben an, eine eigene oder angepasste Regelfassung zu verwenden. Von einer derart aktuellen Verteilung können Handy-Hersteller nur träumen!
Die Spielgruppe
Spannend fand ich das Ergebnis der Frage nach der typischen Größe der Spielgruppe. Während unsere Truppe schon seit Jahren aus drei Helden und einem Meister besteht (der Clubname Vier Helden und ein Schelm stammt aus lang vergangenen Zeiten), ist die typische DSA-Gruppe 5 Personen stark. Die Verteilung ist insgesamt eine schöne Gaußsche Glockenkurve zwischen 3 Spielern (2,5%) und 7 Spielern (6,3%). Mit nur einem Spieler und einem Meister spielt wie erwartet niemand. Bemerkenswert ist, dass es tatsächlich zwei Gruppen gibt, die sagenhafte 10 Spieler stark sind. Respekt an die Spielleiter!
Die Welt
Wenn man in einer Facebook-Gruppe, die sich "Aventurien" nennt, die Frage stellt, auf welchem Kontinent gespielt wird, sollte man sich über eine gewisse Tendenz bei den Antworten nicht wundern. Also, ohne Kommentar und Anspruch auf Repräsentativität: 97% aller Spieler sind in Aventurien unterwegs, während immerhin jeweils 8% Abstecher nach Myranor oder Uthuria machen. Tharun und Riesland kommen auf respektable 4% bzw. 5%.
Der Blog
Komplett in eigener Sache war die fünfte Frage, in der wir hören wollten, in welche Richtung sich unser Blog in Zukunft entwickeln sollte. Wie erwartet wünscht sich der Großteil der Leute mehr Rezensionen von Abenteuern (66%) und Spielhilfen (62%). Spielberichte (35%) werden anscheinend auch gelesen, und immerhin 27% wollen auch Roman-Rezensionen lesen. Auch wenn ich eigentlich nicht der große Convention-Gänger bin, werde ich versuchen auch den ein oder anderen Con-Bericht (23%) zu liefern. Gefreut hat mich, dass 34% sich über mehr kreativen Blödsinn und Basteltipps freuen würde. Ich werde sehen was mir noch an absurden Ideen einfällt. Ach ja: Ein Teilnehmer war ehrlich und hat sich mehr Gewinnspiele gewünscht! Sehr schön!
Die Lesegewohnheiten
Das erschreckendste Umfrageergebnis war für mich die letzte Frage: Wie konsumiert Ihr Webseiten? Erschreckend deshalb, weil ich als überzeugter Feed-Leser (11%) nicht begreifen kann, dass Menschen im 21. Jahrhundert tatsächlich noch immer regelmäßig auf Webseiten vorbeischauen müssen, um zu sehen, ob es etwas Neues gibt. Ganze 27% geben an, Nachrichten im Netz so zu konsumieren. Wie nicht anders zu erwarten benutzen die meisten Teilnehmer dieser (zugegebenermaßen verzerrten) Umfrage Facebook (70%), manche auch Twitter (5%). 3 Personen nutzen einen Newsletter - das sind nur halb so viele wie die Brieftauben-Nutzer (wenigstens haben unsere Leser Humor!).
Das Feedback
Das war sie also, unsere große Juni-DSA-Umfrage. Ich muss mich bei allen Teilnehmern für Eure Zeit und Eure Antworten bedanken, und bin begeistert, wie viele Leute sich die Mühe gemacht haben, zusätzlich noch Kommentare zu hinterlassen. Insgesamt war das Feedback fast durchweg positiv, was mich natürlich sehr freut. Dankeschön dafür.
Ein Teilnehmer hat sich mehr Artikel zum Thema LARP gewünscht, die ich leider nicht bringen kann: LARP ist eine für mich völlig fremde Welt, die ich zwar interessant finde, aber für die ich leider niemals Zeit haben werde. Der Zug ist für mich mittlerweile abgefahren.
Ein weiterer Leser hat sich mehr "neutrale und sachliche Beschreibungen der Dinge" gewünscht - keine Ahnung, ob ich dem nachkommen kann oder möchte. Dafür schreibe ich einfach viel zu sehr aus dem Bauch heraus. Außerdem stelle ich mir jetzt Tag und Nacht die Frage, ob ich bisher so wahnsinnig "tendentiös und unsachlich" geschrieben habe...
Zu guter Letzt wurde mir von zwei Lesern empfohlen, das Blog-Titelbild mit den Schicksalspunkten loszuwerden und mir von anderen Blogs noch ein paar Design-Tipps abzuschauen. Danke für die Hinweise - aber für's Erste werde ich bei dem aktuellen Look bleiben. Mein Blog ist noch keine fünf Monate alt, und noch gefällt er mir so wie er ist. Da ich momentan auf der Blogger-Plattform unterwegs bin und die vorhandenen Templates nutze, ist mein Spielraum für optische Verbesserungen eher gering. Und mein Titelbild mit den Schicksalspunkten gefällt mir noch immer sehr gut, und ich möchte mich erstmal nicht davon trennen (aber zu diesem Thema gab es auch schon eine Diskussion bei Arkanil).
Der Gewinner
Nanu, Ihr seid ja immer noch da. Habe ich etwa irgendwas vergessen? Ach ja: Der Gewinner der Umfrage! Da dieses Mal deutlich mehr Teilnehmer dabei waren als beim letzten Mal (wo der Gewinner stilecht über einen W20-Wurf ermittelt werden konnte), musste nun ein anderes Verfahren gewählt werden:
Nachdem die vier doppelten Email-Adressen eliminiert wurden, sind 155 Teilnehmer übrig geblieben. Für diese wurde nun über die Zufallsbereich-Funktion von Google Docs ein virtueller W20-Wurf durchgeführt. Dabei galt, wie bei DSA üblich: Je niedriger der Wurf, desto besser.
Insgesamt neun Teilnehmer haben dabei eine 1 gewürfelt, sodass es zu einem Stechen kam. Hier war die niedrigste Zahl eine 4, die von zwei Teilnehmer getroffen wurde. Also gab es eine dritte und letzte Würfelrunde, bei der einer der beiden Kontrahenten mit einer 20 stilvoll patzte, während der Sieger eine souveräne 2 warf.
Und so kann ich feierlich verkünde, dass die Hardcover-Version der Regionalspielhilfe Die Siebenwindküste an den hoffentlich glücklichen Christian A. aus Wangen im Allgäu geht. Der Preis wird morgen früh per Post auf die lange und gefahrvolle Reise geschickt. Wir wünschen viel Spaß mit dem Buch und sagen: Herzlichen Glückwunsch!
Allen anderen, vielleicht enttäuschten Teilnehmern möchte ich trotzdem danken, und verspreche, dass es auch im nächsten Monat wieder ein Gewinnspiel geben wird. Wir würden uns freuen, wenn Ihr dann wieder dabei seid, unserem Blog weiter folgt und ihn weiterempfehlt. Preiset die Schönheit des Blogs!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen