Die DSA-Fernsehserie - ein schöner Traum
Feuerspeiende Drachen, gefährliche Intrigen, eine dunkle Bedrohung aus dem Norden, epische Schlachten, der Kampf um den Thron - jeder, der ein Fernsehgerät oder einen Computer hat, assoziiert damit sicherlich sofort Game of Thrones. Aber warum eigentlich? Könnte die erfolgreiche Fernsehserie nicht auch in Aventurien spielen? Die vier Helden und der Schelm fantasieren ein wenig.
Ein Wort der Warnung: Obwohl wir uns bemühen, möglichst wenig von der Handlung der Serie "Game of Thrones" zu verraten, wird sich der ein oder andere Spoiler wohl nicht ganz vermeiden lassen. Daher der Tipp: Schaut lieber erst Staffel 7 zu Ende, bevor Ihr diesen Artikel lest!
Die Serie
Diese Woche lief das packende Finale der vorletzten Staffel von Game of Thrones, einer Fernsehserie, die seit nunmehr sechs Jahren Millionen Menschen in ihrem Bann hält. Als ich gestern zusammen mit meiner Gattin (die normalerweise so gar nicht auf Fantasy, Untote, Mord und Intrigen steht, für Game of Thrones aber eine Ausnahme macht) die letzten Szenen schaute, und für viele Monate zum letzten Mal die geniale Musik von Maestro Ramin Djawadi (der übrigens lustigerweise in Duisburg geboren wurde und sein Abi gemacht hat) durch's Wohnzimmer schallte, wurde mir mal wieder schmerzlich klar, wie unfassbar gut diese Serie gemacht ist: Fantastische Schauspieler, großartige Kulissen, brilliante Spezialeffekte, tolle Dialoge - und die mitreissenden Bücher von George R. R. Martin sind einfach eine Klasse für sich. Als wir am letzten Sonntag im Restaurant saßen, und am Nebentisch drei Generationen miteinander stritten, was Cersei Lannister wohl als nächstes planen würde, wurde erneut klar, wie sehr die Serie es geschafft hat, das Fantasy-Genre auch für den normalen Fernsehzuschauer salonfähig zu machen.
Das führt uns zu einigen Fragen: Was ist so besonders an A Song of Ice and Fire? Kann man den Erfolg wiederholen? Warum muss die Serie auf Westeros statt in Aventurien spielen? Und warum zum Namenlosen bringt niemand eine DSA-Serie raus, die ähnlich gut ist?
Die Parallelen
Aventurien und Westeros haben beide eine über 25-jährige lebendige Hintergrund-Geschichte: 1991, als Ulrich Kiesow mit seinem Abenteuer Die Attentäter und dem Verschwinden Hals die Answin-Krise und den Zusammenbruch des Heile-Welt-Mittelreichs auslöste, begann George R. R. Martin gerade die Arbeiten an A Game of Thrones, und machte die Welt das erste Mal mit White Walkers, der Wall, den Starks und den Lannisters bekannt. Werner Fuchs, der letzte verbliebene DSA-Mit-Erfinder, ist bereits seit Mitte der 1970er Jahre der deutsche Literatur-Agent von GRRM, die beiden verbindet eine fast 40-jährige Zusammenarbeit und Freundschaft. Und beide haben Welten erschaffen, die heute, Jahrzehnte später, unglaublich dicht, stimmig, ausgefeilt und beliebt sind.
Wenn man sich ein Auge zuhält und das andere fast zukneift, entdeckt man so manche Ähnlichkeit zwischen den Protagonisten beider Welten: Kaiser Hal statt Ned Stark, Prinz Brin statt Robb Stark, Emer statt Catelyn, Rondrigan Paligan statt Varys, Rohaja von Gareth statt Daenerys Targaryen, Selindian Hal statt Joffrey Lannister, Answin von Rabenmund statt Stannis Baratheon, Rhazzazor statt Viserion. Es gibt durchaus einige Parallelen, sowohl in den Charakteren und ihren Eigenschaften, als auch in ihren Geschichten.
Wenn man sich ein Auge zuhält und das andere fast zukneift, entdeckt man so manche Ähnlichkeit zwischen den Protagonisten beider Welten: Kaiser Hal statt Ned Stark, Prinz Brin statt Robb Stark, Emer statt Catelyn, Rondrigan Paligan statt Varys, Rohaja von Gareth statt Daenerys Targaryen, Selindian Hal statt Joffrey Lannister, Answin von Rabenmund statt Stannis Baratheon, Rhazzazor statt Viserion. Es gibt durchaus einige Parallelen, sowohl in den Charakteren und ihren Eigenschaften, als auch in ihren Geschichten.
Aber warum genau wurde die eine Welt zum Massenphänomen, während die andere mit ein paar Tausend treuen Fans vor sich hindümpelt? Warum ist Game of Thrones seit Band 2 stets auf der New York Times Bestseller-Liste, während wir bei der DSA-Roman-Reihe zu allen Zwölfen beten müssen, dass sie (auch ohne Eevie Demirtel) irgendwie weitergehen möge?
Beide Welten wurden für völlig unterschiedliche Zwecke geschaffen: Während Westeros allein als Spielwiese für die Streitereien und Intrigen von ein, zwei Dutzend machthungrigen Protagonisten geschaffen wurde, ist Aventurien zuallererst eine Sandkasten-Welt, in der zehntausende Rollenspieler seit 33 Jahren die unterschiedlichsten aufregenden Abenteuer erleben können. Hier ein paar Wikinger, da etwas Orient, dort ein paar Sprenkel Russland, dann noch ein paar Orks, Goblins und Elfen aus diversen Fantasy-Settings zusammengeklaut - fertig ist die Spielwelt. Erst nach und nach wurde der Hintergrund mit Leben gefüllt, und es hat weit über 10 Jahre gedauert, bevor das literarische Potential Aventuriens einigermaßen erschlossen wurde. GRRM hatte es da leichter: Er musste auf keine Regelwerke, Publikationen anderer Autoren oder Spielereinwände Rücksicht nehmen, sondern konnte sich direkt in seine dichte Erzählung stürzen.
Daher sind es leider nicht Rohaja, Rondrigan Paligan oder Nahema, die die fliegende Festung vor Gareth aufhalten - es sind Torjan, Farsijian, Toralin, Wulfen Ulmski, Gerd der Gaukler, Alrik aus dem Orkland, Gandalf, Minter der Doofe 2 und wie all die unzähligen Spielercharaktere heißen mögen, die sich in deutschen Wohnzimmern und Kellerbars durch unzählige Abenteuer kämpft haben. Die interessantesten Aufgaben haben in Aventurien meist die unwichtigsten Gestalten.
Anders in Westeros: Dort sind die wichtigen Persönlichkeiten auch gleichzeitig die Protagonisten, die sich gegenseitig bekämpfen, belügen und auslöschen. Mit unbekannten Recken, die für andere die Arbeit machen, hält man sich bei Game of Thrones nicht lange auf: Unwichtige Charaktere sind die ersten, die einen schnellen Serientod erleben.
Die Schriftsteller
Klar, da ist zum einen natürlich der offensichtlichste Unterschied: George R. R. Martin ist einfach ein brillanter Autor, und ohne irgendeinen unserer zweifellos auch nicht unbegabten DSA-Autoren zu nahe treten zu wollen, ist es doch schwierig einen DSA-Roman auf einem ähnlichen erzählerischen Niveau zu schreiben. Sicherlich hat auch Aventurien mit Ulrich Kiesow, Bernard Hennen, Hadmar von Wieser, Robert Corvus und wie sie noch alle heißen mögen viele, viele großartige Autoren hervorgebracht - aber für international erfolgreiche Weltliteratur reicht es dann leider doch nicht. Es ist keine Schande zuzugeben, dass das Schreibtalent von Mr. Martin nicht jedem in die Wiege gelegt wurde.Beide Welten wurden für völlig unterschiedliche Zwecke geschaffen: Während Westeros allein als Spielwiese für die Streitereien und Intrigen von ein, zwei Dutzend machthungrigen Protagonisten geschaffen wurde, ist Aventurien zuallererst eine Sandkasten-Welt, in der zehntausende Rollenspieler seit 33 Jahren die unterschiedlichsten aufregenden Abenteuer erleben können. Hier ein paar Wikinger, da etwas Orient, dort ein paar Sprenkel Russland, dann noch ein paar Orks, Goblins und Elfen aus diversen Fantasy-Settings zusammengeklaut - fertig ist die Spielwelt. Erst nach und nach wurde der Hintergrund mit Leben gefüllt, und es hat weit über 10 Jahre gedauert, bevor das literarische Potential Aventuriens einigermaßen erschlossen wurde. GRRM hatte es da leichter: Er musste auf keine Regelwerke, Publikationen anderer Autoren oder Spielereinwände Rücksicht nehmen, sondern konnte sich direkt in seine dichte Erzählung stürzen.
Die Helden
Ein großes Problem für griffige DSA-Handlungsstränge, die sich für eine Fernsehserie verwursten lassen würden, sind die gesichtslosen Abenteurer: Aventurische Geschichte wurde seit jeher von jenen umherziehenden Aves-Jüngern geschrieben, die sich in Tavernen anheuern lassen und für ein paar Dukaten die schwarzmagische Intrige aufdecken, die entführte Magd befreien, die politische Verschwörung zerschlagen. Sobald einmal die offiziellen Herrscher der Welt die Initiative übernehmen, fühlen sich die Spieler schnell gegängelt und gerailroaded.Daher sind es leider nicht Rohaja, Rondrigan Paligan oder Nahema, die die fliegende Festung vor Gareth aufhalten - es sind Torjan, Farsijian, Toralin, Wulfen Ulmski, Gerd der Gaukler, Alrik aus dem Orkland, Gandalf, Minter der Doofe 2 und wie all die unzähligen Spielercharaktere heißen mögen, die sich in deutschen Wohnzimmern und Kellerbars durch unzählige Abenteuer kämpft haben. Die interessantesten Aufgaben haben in Aventurien meist die unwichtigsten Gestalten.
Anders in Westeros: Dort sind die wichtigen Persönlichkeiten auch gleichzeitig die Protagonisten, die sich gegenseitig bekämpfen, belügen und auslöschen. Mit unbekannten Recken, die für andere die Arbeit machen, hält man sich bei Game of Thrones nicht lange auf: Unwichtige Charaktere sind die ersten, die einen schnellen Serientod erleben.
Die Geschichte
Jetzt, wo wir schon so die lange Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Martinschen und Kiesow-Alpers-Fuchsschen Welten besprochen haben, sollten wir mal konkret werden: Wenn morgen ein großer Serienproduzent vor unserer Tür stehen würde, und von uns eine Empfehlung für eine verfilmungswerte Geschichte aus Aventurien hören möchte - was würden wir ihm sagen?
Zuerst einmal müsste die Geschichte die notwenige Epik mitbringen: Niemand würde Silvanas Befreiung, den Fluch des Mantikors oder den Vampir von Havena auf der Leinwand oder dem Fernsehbildschirm sehen wollen. Auch darf nicht viel aventurisches Vorwissen gefordert werden: So schön die großen Enthüllungen als Abenteueraufhänger in Die Attentäter und Namenlose Nacht auch waren - so schlecht könnte man sie einem Nicht-Aventurien-Kenner vermitteln.
Die Kampagnen
Die offensichtlichen Kandidaten für eine Verfilmung wären sicherlich die großen Kampagnen: Die Phileasson-Saga würde sich als Einstieg anbieten, weil sie der Zuschauerschaft Schritt für Schritt Aventurien auf einer großen Rundfahrt präsentieren würde. Aber seien wir ehrlich: Große dramatische Wendungen, wie sie in Game of Thrones in nahezu jeder Folge vorkommen, gibt es bei der Wettfahrt zwischen Foggwulf und Blender nur selten. Selbst wenn man die schon stark erweiterte und mit mehr Tiefe versehene Buch-Version von Bernard Hennen und Robert Corvus zu Grunde legt, kann ich mir irgendwie nur schwerlich vorstellen, dass Woche für Woche Millionen Zuschauer einschalten würden, um Beorn und Phileasson in der Sargasso-See feststecken zu sehen oder sie mit den Beni Geraut Schie durch den Sand der Khom stapfen zu sehen.
Der große Knaller wären natürlich die 7 Gezeichneten, die epischte, berühmteste und vermutlich auch heute noch meistgespielte Kampagne der DSA-Geschichte. Die Rückkehr Borbarads war ein episches Erlebnis, das ganze Spieler-Generation geprägt hat, und sicherlich wird jeder dieser Spieler noch in vielen Jahren seinen Enkeln davon berichten, wie er damals bei der Vertreibung des Dämonenmeisters in den Rausch der Ewigkeit dabei war. Das einzige Problem bei der Sache: In meiner Erinnerung hat sich die Kampagne ganz schön gezogen, und war am Ende sowohl für Meister als auch Spieler ganz schön langatmig. Gut möglich, dass sich das mit den beiden Neuauflagen in der Zwischenzeit etwas gebessert hat, und dass meine Erinnerung an eine mehr als 20 Jahre zurückliegende Kampagne nicht mehr sonderlich akurat ist. Aber irgendwie halte ich weder die Machenschaften von Liscom von Fasar in der gorischen Wüste, noch die Entstehung der Wüstenei von Dragenfeld, noch das Stapfen durch maraskanischen Dschungel für sonderlich Massen-TV-tauglich. Aber das ist nur ein Bauchgefühl - sicherlich gibt es irgendwo auf der Welt einen hochbegabten Drehbuchautoren, der aus den Tausenden Seiten aus Abenteuern, Begleitabenteuern, Romanen und Regelbänden eine spannende und für den Zuschauer interessante und nachvollziehbare Geschichte zaubern kann.
Welche Kampagnen gäbe es noch? Simyala war spielerisch schön, aber viel zu linear und auf die Heldengruppe zentriert, um einen spannenden Plot abzugeben. Zur Drachenchronik kann ich leider noch nichts sagen, da ich sie noch nicht gespielt habe - aber die Kritiken der Spieler lesen sich doch eher verhalten. Die Splitterdämmerung (auf die ich mich als Meister sehr freue) wäre großartig, aber mit ihren zahlreichen Bänden und Nebenschauplätzen vermutlich viel zu lang. Die Theaterritter sind schon etwas speziell - aber immerhin gäbe es fernsehtaugliche Drachenreiter und Katastrophen-Szenen!
Apropos Katastrophen: Das Jahr des Feuers wurde oft dafür verdammt, dass es zu große Umwälzungen im Mittelreich mit sich gebracht hat. Der Endlose Heerwurm, die fliegende Festung, das Magnum Opus des Weltenbrandes, die Wildermark, die Zerstörung von Wehrheim und Teilen Gareths, der untote Kaiserdrache, die Schlacht der drei Kaiser - all das, was von der Spielerschaft als zu extrem abgetan wurde, würde sich auf einem Bildschirm sehr gut machen. Selbstverständlich würden solche Massenszenen auch sehr teure und zahlreiche Spezialeffekte erfordern - was vermutlich ein K.O.-Kriterium für eine Umsetzung wäre. Aber cool zu sehen wäre es trotzdem!
Mein persönlicher Favorit wäre das Jahr des Greifen: Ein spannender Machtkampf zwischen zwei getriebenen und vielschichtigen Persönlichkeiten vor dem dramatischen Hintergrund des belagerten Greifenfurts im Zentrum des Orkensturms. Mit Til Schweiger als Marcian, Moritz Bleibtreu als Zerwas, Daniel Brühl als Alrik vom Blautann und vom Berg, Jürgen Vogel als Sharraz Garthai und Armin Rohde als Kolon Tunneltreiber - sowas könnte ich mir 10 Folgen lang gut anschauen! Und ich wäre vermutlich nicht der einzige!
Die Angst
Aber machen wir uns nichts vor: Wir wissen alle, dass es niemals dazu kommen wird. Die großartigen Geschichten unserer Jugend, die uns viele Monate und Jahre durch die Kampagnen begleitet haben, werden auf der Leinwand niemals so gut rüberkommen, wie wir sie in Erinnerung haben.
Viel wahrscheinlicher wäre doch, dass - sollte sich denn mal irgendwer finden, der die DSA-Lizenz auf den Bildschirm bringen möchte - eine neue Geschichte vor dem aventurischen Ursprung entwickelt werden würde, in der alle Zutaten vorkommen würden, die sich der typische Fernsehzuschauer wünscht. Vermutlich unter beratendem Beistand einer oder mehrerer Autoren aus der DSA-Redaktion würde eine im Sinne der Produzenten (die vermutlich nie DSA gespielt hätten) vielversprechende Geschichte umgesetzt werden, die vielleicht den ein oder anderen Fernsehzuschauer unterhalten würde, aber die DSA-Spielerschaft mit Grauen und Abscheuen erfüllen würde. Die bisherigen Erfahrungen mit den neuen DSA-Hörspielen zeigen, dass trotz perfekter Technik und Produktion das ganze Projekt an DSA-unkundigen Autoren scheitern könnte. Und eine schlechte Umsetzung der DSA-Lizenz könnte unserem Hobby vielleicht mehr schaden, als ihm eine gute Umsetzung nutzen könnte.
Es ist kein Geheimnis, dass es bereits mindestens einmal einen gescheiterten Versuch gab, eine DSA-Fernsehserie bei RTL zu realisieren. Daraus wurde bisher nicht - ob das Glück oder Unglück ist, muss jeder selbst für sich beurteilen. Auch der seit vielen Jahren angekündige DSA-Kinofilm scheint nie mehr aus Konzeptphase heraustreten zu wollen. So bleiben die einzigen bisher erschienenen DSA-Verfilmungen die vier Teile der Leuenklingen-Saga, die sicherlich mit viel Enthusiasmus entstanden sind, aber zu deren kompletten Konsum ich mich bisher noch immer nicht durchringen konnte. Sorry, Team Orkenspalter-TV!
Das Potential
So, und jetzt machen wir mal das, was wir Rollenspieler doch am Besten können sollten: Wir lassen unsere Fantasie spielen. Stellt Euch bitte Folgendes vor:
Ein ambitionierter Produzent von Amazon Prime Video oder Netflix ruft bei Markus Plötz an. "Wir sind auf der Suche nach einer zugkräftigen Fantasie-Lizenz. Unsere Zuschauer wollen ein neues Game of Thrones..." Ulisses kriegt einen großzügigen Scheck, um ein Story-Konzept auszuarbeiten. Prompt werden der wieder gesundete Bernard Hennen und der Splittermond-Abtrünnige Thomas Römer reaktiviert, um sich um Storydesign und Realisierung zu kümmern. Nach und nach kommen immer mehr der alten und neuen DSA-Autoren hinzu, um Nebenhandlungslinien zu entwerfen und in die immer komplexer werdende Haupthandlung einzubetten.
Das Konzept und der Drehbuch-Entwurf gefallen den Geldgebern so gut, dass sofort ein Serien-Pilot bestellt wird. Produziert wird von einem jungen deutschen Filmemacher-Team, die selbst schon in ihrer Jugend DSA gespielt haben und die Marke mit der notwendigen Ehrehrbietung behandeln. Da man kein Risiko eingehen will, werden hochklassige (auch internationale) Schauspieler rekrutiert, die der Geschichte die nötige Seriösität geben. Aus den Erfahrungen mit Game of Thrones weiß man, wie wichtig hochwertige Spezialeffekte sind, und so werden hochkarätige deutsche Special-Effects-Firmen mit der Aufgabe betraut, das kiesowsche Aventurien für den Fernsehbildschirm zum Leben zu erwecken.
Ramin Djawadi, Hans Zimmer, Ralf Kurtsiefer und das Erdenstern-Team kümmern sich um die musikalische Untermalung, das Album zur ersten Staffel schießt sofort in die Top Ten der Streaming-Charts. Dank der internationalen Vermarktungsstrategie werden auch die neuen DSA-Märkte USA, Spanien, Frankreich, Holland und Russland sofort vom DSA-Fieber infiziert, und auch die übrigen 163 Länder, die die Erfolgsserie sehen können, schreien nach einer Übersetzung des DSA-Grundregelwerks in ihre Sprache. Die nächste RatCon muss von Limburg in die Frankfurter Messehallen verlegt werden, weil nur da die zehntausenden von Fans für die Autogrammstunde mit den Serien-Stars Platz finden. Und irgendwo in einer Minderglobule sitzen Ulrich Kiesow und Hans-Joachim Alpers, und schauen mit einem Lächeln auf ihr Werk, das endlich die weltweite Anerkennung erlangt hat, die es verdient...
Ein schöner Gedanke, oder? Ich würde es der DSA-Welt, den Autoren und auch uns als treuen Spielern wünschen, dass irgendjemand mit dem nötigen Kleingeld und Know-How das erzählerische Potential von Aventurien erkennen und gewinnbringend einsetzen könnte. Aber die Chancen dafür stehen bestimmt nicht gut.
Die Hoffnung
Und dennoch: Bei Game of Thrones brauchte es nur zwei motivierte und visionäre Fernseh-Produzenten, um aus einem moderat erfolgreichen Fantasy-Roman eine Fernseh-Legende zu machen.
Vielleicht gibt es ihn ja irgendwo da draußen: Jenen Visionär, der aus dem in vielen Jahrzehnten gewachsenen und von tausenden Spielern gelebten Phänomen Aventurien ein unvergessliches Fernseh-Event zaubert. Nicht mehr und nicht weniger hätte diese Welt verdient! Und man wird ja wohl noch träumen dürfen...!
Wenn Ihr selbst Ideen oder Meinungen zu einer DSA-Fernsehserie oder einem DSA-Kinofilm habt, würde wir uns freuen, sie in den Kommentaren zu hören.
Meinen ausführlichen Kommentar als "Kogan" dazu gibt es bei http://www.dsaforum.de/viewtopic.php?f=7&t=46252&p=1724064#p1724064
AntwortenLöschenFalls ich ihn hier paralel auch posten darf, schreibt mich bitte an.
Klar darfst Du ihn gerne auch hier crossposten! Danke für Deine Rückmeldung, schön dass noch andere Das Jahr des Greifen für verfilmungswürdig halten. Ich finde es so schade, dass diese hervorragenden Geschichten vermutlich niemals über meinen Fernseher flimmern werden. So gut Game of Thrones auch ist - aber Marcian, Zerwas, Phileasson, Beorn und all die anderen wären mir tatsächlich noch lieber als Tyrion, Daenerys, Jamie, Cersei, John Snow und Konsorten.
LöschenHier mein Kommentar:
AntwortenLöschenAuch ich hatte schon Ideen bezüglich einzelner DSA-Filme oder Serien.
"Das Jahr des Greifen" bietet sich wirklich z.B. als großer Kinofilm oder in der Extended Edition als Fernsehdreiteiler dazu an.
So sah ich schon Ende der 90er, Anfang 2000er diverse deutsche und internationale Schauspieler in den Rollen der Protagonisten und Antagonisten.
Ich hatte beim mehrmaligsten Lesen (oder als Hörbuch hören) schon verschiedenste mir bekannte Gesichter vor dem geistigen Auge.
Auch ich kenne und liebe Armin Rohde als Schauspieler, jedoch nicht als Zwerg, sondern als Schmied Darrag. Als Zwerg Himgi dachte ich an Tommi Piper und als Oberst Alrik von Blautann dachte ich an (Rondra verzeih mir) den jungen Til Schweiger, nachdem man ihm den Waschlappen aus dem Mund chirogisch entfernt hätte. Als Druiden Gamba hatte ich David Bradley (damals bekannt als Hausmeister Filch in Harry Potter) im Sinn und den guten Dirk Bach (der auch wirklich ernsthaft sehr gut spielen konnte) als Praiosgeweihten Anselm.
Genug geträumt.
Wir haben 2017. Es ist immer noch kein DSA-Film erschienen und wird wahrscheinlich kein DSA-Film erscheinen, denn die heutigen Anforderungen für einen großen Kinofilm wäre zu groß. Wir DSA-Fans würden ihn vielleicht ansehen; nur würde der Film wahrscheinlich finanziell ein Desaster; egal, wie gut er ist.
Aber es bietet sich tatsächlich eine DSA-Serie (nach dem Erfolg von Game of Thrones) an. Ich könnte mir vorstellen, dass man innerhalb einer Staffel zu irgendeiner Zeit an irgendeinen (oder mehreren) Ort(en). Eine Abenteuergruppe bei eben einem Abenteuer (oder Kampagne) begleitet. Eine Quest halt, der man innerhalb einer Staffel von Beispielsweise 8, 10 oder max 12 Folgen lang folgen kann, wobei Protagonisten auch ums Leben kommen (wenn vielleicht Neue hinzukommen) können. Dann ist diese Geschichte abgeschlossen. Egal, wie, wann und wo sie endet.
In einer nachfolgenden Staffel kann eine andere Heldengruppe in einer anderen Zeit (und Ort) mit einer anderen Quest beschäftigt sein. Das lässt sich endlos weiterführen. Mal kann eine Staffel in der Vergangenheit spielen, in der gegenwärtigen Zeit Aventuriens und vielleicht sogar in einer möglichen Zukunft. Das wäre meine Grundidee.
Meiner Meinung nach könnten auch bestimmte historische NSCs an den Folgen teilhaben. Es sollte aber keine dauerhaften Fortsetzungen geben, bei dem nur einige wenige Charaktere die (Haupt-)Rolle spielen. Die Abenteuer, Geschichten und Authentizität sollten dabei sehr wichtig sein.
Das wären meine Gedanken dazu.
Kogan
Ich persönlich finde, dass sich die "Schreibkünste" von Bernhard Hennen durchaus mit denen von J.R.R. Martin messen lassen können. Ich denke eher, dass der eine Autor (Martin) durch seine Schreibsprache Englisch ein weltweites Publikum erreichen konnte, während B. Hennen dies nicht nöglich ist. An der Qualität des Geschriebenen liegt es m.M.n. nicht, Hennen schreibt thematisch phantastisch gestaltete Geschichten in einem großartigen Stil.
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