Ergebnisse der März-Umfrage und des Gewinnspiels

Die letzten empörten oder orgastischen Schreie sind verhallt, das Crowdfunding zu Wege der Vereinigungen mit Rekordergebnis beendet - Zeit, sich die Nachwehen des umstrittenenen ersten DSA-Erotikbands anhand der Umfrageergebnisse genauer anzusehen. Wer wissen will, wie heiß es an und auf deutschen Spieltischen zugeht, wie andere zum Thema Erotik und Sex im Rollenspiel stehen, und wer die attraktiven Preise gewonnen hat, wird in der März-Umfrage von den vier Helden und dem schamroten Schelm aufgeklärt.

Das Crowdfunding

Seit spätestens letzter Woche ist die deutsche Rollenspiel-Szene eine andere: Was anfangs als halbweg harmloser Aprilscherz im Jahre 2012 begann, wurde dank beharrlicher Nachfrage von Seiten einiger Spieler schließlich Wirklichkeit. Wege der Vereinigungen (früher noch im Singular als Wege der Vereinigung bekannt) wird der erste offizielle DSA-Regelband sein, der sich mit Sex, Erotik und allem was dazu gehört im aventurischen Kontext befassen wird.

Natürlich kann man bei einem solch kontroversen Projekt die Nachfrage nur schwerlich vorausahnen, und so ist verständlich, dass Ulisses für dieses exotische Produkt den modernen Weg des Crowdfundings wählte. Am 14. Februar 2018 startete bei GameOn Tabletop das Crowdfunding-Projekt, das gerademal drei Wochen später mit für deutsche Rollenspielkreisen spektakulärem Erfolg beendet wurde. 1803 Unterstützer warfen insgesamt 224.342 € in die Waagschale, um dereinst, in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft, ein Produkt in den Händen halten zu dürfen, das von anderen DSA-Veteranen als Tiefpunkt, wenn nicht gar der Untergang der deutschen Rollenspiel-Kultur angesehen wird.

Und da sich Befürworter und Gegner des Erotik-Bandes in diversen Internet-Foren teils erbitterte Wortgefechte lieferten, wollten auch wir in unserer diesmonatigen Umfrage wissen, wie denn bitte Ihr, unsere treuen Leser, zu diesem delikaten Thema steht.

Die Umfrage

Wie auch in den Foren war auch bei unserer Umfrage die Resonanz wie erwartet sehr hoch: Insgesamt 178 Teilnehmer haben unser Formular ausgefüllt, und fast alle von Ihnen haben dabei die freiwilligen Fragen zum Thema auch gewissenhaft beantwortet. Wie immer gilt bei dieser Umfrage zu berücksichtigen, dass die Ergebnisse aufgrund der drei Preise, die alle in irgendeiner Form das Thema Liebesspiel behandeln, sicherlich zugunsten von Erotik-Crowdfundings verzerrt sein dürften. Spannend sind sie aber dennoch allemal!

Im ersten Fragenteil ging es um die grundsätzliche Haltung zu Wege der Vereinigungen und zu Sex im Rollenspiel.


Grundsätzlich kann schon einmal gesagt werden, dass die Spielerschaft Sex am Rollenspieltisch nicht grundsätzlich abgeneigt ist: 37 Prozent aller Teilnehmer sind komplett und 34 Prozent mindestens teilweise gegen ein pauschales Ignorieren dieses Lebensaspekts, nur etwas mehr als 1 Prozent möchte mit diesem Thema absolut nichts zu tun haben.

Auch eine Liebesbeziehung zwischen Spielercharakteren ist anscheinend nicht undenkbar: Satte 60 Prozent können sich sowas anscheinend gut vorstellen, während lediglich ein halbes Prozent komplett dagegen ist.

Beim Thema Klamauk-Regeln sind die Teilnehmer unschlüssig: Gerade einmal eine leichte Mehrheit ist dafür, auch deratigen Erotik-Regeln eine Existenz im Regelbuch zuzugestehen.

Dabei scheinen sich die Rollenspieler selbst nicht als zu prüde zu empfinden, lehnen doch lediglich 7 Teilnehmer Wege der Vereinigungen wegen Verkrampftheit ab. Immerhin 34 Spieler trauen ihrer Gruppe einen offenen Umgang mit schlüpfrigen Themen zu.

Auch wenn es in vielen Forenbeiträgen beschworen wurde: Nein, Wege der Vereinigungen ist nicht der Untergang des Abendlandes und der endgültige Beweis für den Niedergang der DSA-Publikationen. Finden zumindest 87 Teilnehmer, während lediglich 9 den Band eben dafür verdammen.

Die vielzitierten Würfeltabellen zur Ermittlung der Größen primärer und sekundärer Geschlechtsmerkmale finden hingegen keinen großen Zuspruch: Eine klare Mehrheit (86 Personen) weigert sich für sowas den Würfel in die Hand zu nehmen, während 22 mutige das Schicksal über den rahjagefälligen Körperbau entscheiden lassen wollen.

Auch die Regeln zum Liebesakt werden grundsätzlich eher abgelehnt, wenn auch etwas weniger deutlich als bei der vorherigen Frage.

Beim Thema Crowdfunding ist der Großteil der Spieler anscheinend pragmatisch neutral eingestellt und freut sich einfach über die für das jeweilige Produkt bestmögliche Vertriebsform. Wenn man sich für eine Seite entscheiden müsste, würden aber wohl mehr Personen gegen das Crowdfunding stimmen.

Auch beim Thema Orgien sind die Spieler eher unentschlossen, tendieren aber eher dazu, Massenkopulationsereignisse eher zu meiden.

Dafür darf es bei normaler Erotik dann auch gerne mal etwas expliziter werden, auch wenn hier die Befürworter nur knapp die Ablehner überstimmen können.

Ob der legendäre DSA-Gründervater Ulrich Kiesow Spaß an dem Projekt (und den wilden Diskussionen?) gehabt hätte, können die meisten nicht einschätzen, da man in der Realität leider keinen Nekropathia auf seit 21 Jahren verstorbene Personen machen kann. Grundsätzlich traut aber so mancher ihm zu, dass er sich über Wege der Vereinigungen freuen würde.

Bei der kniffligen Frage, ob Vergewaltigungen etc. etwas in einem Hobby zu suchen haben, ist die Spielerschaft wieder uneins: Während viele keine Belkelel-Praktiken am Spieltisch erleben wollen, gibt es eine nicht kleine Gruppe von Spielern, die eben dies nicht missen möchten.

Ähnliches gilt für die Ressourcenverteilung: Zwar gibt es manche, die es durchaus in Ordnung finden, wenn ein Teil der Arbeitskraft der DSA-Redaktion für die Verbesserung des Regelbandes und der sonstigen Publikationen aufgewendet wird. Andere Teilnehmer hingegen sind strikt dagegen, das Erscheinen anderer Publikationen durch solche Crowdfundings unnötig zu verzögern.

Wieder eindeutig wird dann aber bei der Gleichstellung: Ganze 74 Personen sind für die Gleichberechtigung von Mann und Frau, Hetero und Homo in Aventurien, nur 9 Leute sind strikt dagegen.

Und schließlich die pikante Frage, die schon seit der ersten DSA-Box von 1985 geführt wird: Hat Nacktheit in DSA-Publikationen etwas zu suchen? Und ob, finden 62 Personen aus vollstem Herzen und 56 zumindest teilweise. Dagegen können die 4 Nacktheits-Ablehner kaum ankommen.


Für mich etwas überraschend war, dass immerhin 54,3 Prozent der Umfrage-Teilnehmer auch am Crowdfunding teilgenommen haben oder planten es noch zu tun. Irgendwie bin ich eher davon ausgegangen, dass an diesem Gewinnspiel hauptsächlich Leute teilnehmen würden, die keine Lust auf das Crowdfunding haben.

Die Verteilung der aufgewendeten Geldsummen zeigt viele Teilnehmer, die nur wenig Geld zu geben gedachten: 36 von 95 Unterstützern wollten unter 50 Euro investieren. Ein gutes Zehntel der Befragten (17 Leute) waren hingegen bereit, mehr als 200 € zu investieren. Und immerhin zwei Fans behaupteten, sogar 500 € oder mehr investieren zu wollen. Den Spaßvogel, der angeblich 11.111€ zu geben bereit war, habe ich mir erlaubt aus der Statistik zu entfernen. Insgesamt hat damit jeder Teilnehmer der Umfrage 119,51 € gegeben, was leicht unter dem Gesamtdurchschnitt von 124,44 € liegt.



ProduktBeliebtheit
Spielhilfe (Belhanka, Kurtisanen & Bordelle)74,42%
Abenteuer-Anthologien72,38%
Regelband62,13%
Kurzgeschichten50,87%
Soundtrack-CD32,37%
Deluxe-Regelband32,06%
Hörbücher28,03%
Poster23,70%
T-Shirt oder Badetuch15,03%
Acryl-Marker12,28%

Die Liste der am heißesten erwarteten Produkte führte weder der Regelband noch die beiden Abenteuer-Bände an, sondern die Spielhilfen, die u.a. mit einer Stadtbeschreibung von Belhanka und mit Regel für Kurtisanen und Bordelle daherkommen. Immerhin drei Viertel aller Befragen finden diesen Band am spannendsten, während Abenteuer und Regelband auf Platz 2 und 3 folgen. Die Kurzgeschichten können immerhin noch jeden Zweiten begeistern. Deluxe-Regelband und Musik-CD liegen mit ca. einem Drittel etwa gleich auf, Hörbücher und Poster wollen immerhin noch ein Viertel der Teilnehmer. T-Shirt, Badetuch und Acryl-Zustandsmarker scheinen hingegen nicht wahnsinnig start gewünscht zu sein.

Den Endbetrag des Crowdfundings zu erraten, war im Nachhinein eine blöde Idee, fand die Umfrage doch während der letzten Woche des Crowdfundings statt, sodass jeder, der ein Bisschen wartete, einfach den Endbetrag von der Webseite eintrug. So haben zwar zwei Teilnehmer die 224.000 € erraten, haben diese Zahl aber erst einen Tag nach Beendigung des Crowdfundings eingetragen. Daher wollen wir dieses Diagramm wohlwollend wahrnehmen, dann aber bitte ganz schnell wieder vergessen.

Die Anekdoten

Nach den tollen Geschichten, die unsere Leser bei der letzten Umfrage beigesteuert haben, war ich gespannt, wie viele auch etwas zum Thema Sex und Erotik zu erzählen haben. Dass es gleich 72 Anekdoten werden würden, und dass manche gleich ganze Liebesromane einreichen würden, konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahnen!

Da es absolut hoffnungslos wäre, diese Flut von tollen Geschichten in irgendeiner Form einzeln zu kommentieren, verzichte ich auf jedes weitere Wort, und lasse meine Leser selbst ungeschnitten erzählen. Viel Spaß!

Wir wären auf der Suche nach einer Person, die sich bekanntermaßen in Bordellen aufhalten könnte. Es gab 3, also teilten wir uns auf. Das Highlight war mein Elf mit empfindlichem Geruchssinn, der das heruntergekommenste Etablissement zugelost bekommen hatte und geradewegs rückwärts wieder zur Tür hinaus fiel und ein Spieler, dessen tulamidischer Charakter es sich nach allen Regeln der Kunst gut gehen ließ. Wir reden heut noch davon!
Wir spielen gerade Schleiertanz/ -fall. Unser Schöner der Nacht aus Zorgan hat den verheirateten horasischen Magier schon in so manch delikate Situation gebracht, und der vormals prüde HES-Priester aus Baburin findet langsam gefallen an den erotischen Verwicklungen der Kampagne, inklusive Verhältnis mit einer gewissen Sultanat! Auch Khelbara und Assaban waren schon involviert, genau so wie Shealdaja. Ein ziemliches Durcheinander also. Aber was will man in Arabien auch anderes erwarten... ?
Es war einmal... ein schönes Lolita-artiges Spiel zwischen einem Hesindegeweihten und einer jungen Hexe, das über eine ganz Reihe von Abenteuern einer Kampagne lief. Zum Schluss schob sie ihm auch noch ein Kuckucksei unter, was dann zu großem Tohuwabohu führte. Es war ein andermal... ein Zauberlehrling im Abschlussjahr am altehrwürdigen Pentagrammaton zu Punin, der einen Fassadenkletterer am Neubau der Akademie beobachtete und zurechtwies, und wie es der Herr Phex (oder die Dame Rahja?) wollte, eben jenen Fassadenkletterer mit einem Blick in die Gedanken magisch zu befragen, nachdem dieser in ein Mordkomplott verwickelt war. Ende vom Lied und Anfang einer glamourösen Liebesgeschichte war die gemeinsame Flucht aus Punin (nachdem der Zauberlehrling des Fassadenkletterers Unschuld ermittelt hatte, welche einem fiesen Intriganten und Dauerschurken nicht in den Kram passte).
Hin und wieder kam schon was vor, wie ein gemeinsames Bad, dass sich aufgrund charakterlichen Alkoholkonsums und Würfel doch etwas anders entwickelt hat, als erwartet oder auch mal ne schnelle Nummer zweier Charaktere, um konstanten Stress aufgrund des Abenteuerverlaufs zu bewältigen. Ein anderes Mal wurde eine für eine Entführung zu isolierende Person mit Hilfe von Schlafzimmerspielchen von ihren Aufpassern getrennt... Das Thema kam also durchaus schon vor, auch wenn es nicht häufig thematisiert wurde.
Die erotischen Szenen gab es durchaus, mal mehr, mal weniger ernst. Aber am ende schweigt und genießt man lieber.
Hier ein kleiner Auszug aus einer erotischen Szene in meiner Spielrunde, Hauptdarsteller sind Amirato, ein Leibdiener und Verwalter mit Mohablut in den Adern und Léon, ein adliger Fechtkünstler und Casanova (nur das hier die Rollen der Eroberung mal vertauscht waren). Die Szene spielt auf einer Südmeerinsel, einer Kolonie des Horasreiches: Regungslos sitzt der junge Fechter da, als Amirato sich vorbeugt, um die Liste wieder an sich zu nehmen und dieser sachte Duft nach Sandelholz an Léons Nase dringt. Er fühlt eine sonderbare Wärme durch seine Glieder strömen, nun, vielleicht nicht sonderbar, sondern eher auf verwirrende Weise vertraut, ein Gefühl, dass er sonst eigentlich nur in der Gegenwart einer schönen (oder einfach auch nur lebenslustigen) Frau gefühlt hat. Irritiert schüttelt er den Kopf, räuspert sich leicht und meint dann: "Nein ... hm ... ich ... äh .. denke nicht." Ihr solltet das Salz aus eurem Haar waschen, Léon. Amirato blickt ihn an, noch immer vorgebeugt und streicht mit den langen, schlanken Fingern durch das blonde Haar des Fechters. "Ein Bad im Meer ist sicherlich erfrischend, aber das Salz kann sehr schnell unangenehm werden", fügt er mit einem kleinen Lächeln hinzu. "Und ihr seid euch sicher, dass ich nichts mehr für euch tun kann?" Eigentlich sollte er einem Diener solche Vertraulichkeiten nicht gestatten. Eigentlich .... Denn es fühlt sich wahrlich nicht unangenehm an, wie Amiratos Finger da durch das vom Bad im Meer noch leicht feuchte Haar gleiten, gar einen leichten Schauer über Léons Rücken rieseln lassen. "Ja, vielleicht sollte ich das tun ...", meint er er mit etwas abwesender Stimme, schließt die Augen ... um dann plötzlich den Kopf leicht zu schütteln und sich, indem er sich entzieht, der Berührung zu entziehen ... und dennoch verharrt, den Blick auf Amirato gerichtet, die Wangen leicht gerötet. Sicherlich nur von der auch am Abend immer noch tropischen Hitze, die nur von einem leichten Luftzug gemildert wird. Amirato zieht seine Hand zurück, offenbar wird ihm bewusst, dass er seine eigenen Befugnisse hier weit überschritten hat, auch wenn er nicht so wirkt, als würde ihn das wirklich stören oder gar bekümmern. "Hat euch der Kampf mit eurem Bruder entspannt, Signore?" fragt er stattdessen nach, höflich, aber offenbar mit einer guten Beobachtungsgabe gesegnet, denn die Kleidung die Léon trägt als auch sein Körper zeigen ja durchaus Spuren der Konfrontation. Der Themenwechsel kommt recht abrupt, doch der Diener macht auch keine Anstalten zu gehen, offenbar möchte er sich noch ein wenig unterhalten. Kurz fühlt Léon so etwas wie wage Enttäuschung, die er sich nicht so recht erklären kann, dann hebt er die Schultern leicht. "Ein wenig ..." Er sieht an sich herab, betrachtet die etwas ramponierte Kleidung. Eigentlich könnte er sich ja auch einmal umziehen, aber irgendwas hält ihn ab ... 'Ach verdammt, es ist Amirato ... ich benehme mich wie ein dummer Backfisch', und kurz entschlossen zieht er das verschwitzte und nasse Hemd über den Kopf, geht dann zu dem mittlerweile wieder aufgeräumten Schrank, um ein frisches Hemd zu suchen, vielleicht auch einfach um sich abzulenken. Er dreht sich zu Amirato um, das Hemd noch in der Hand, grinst leicht. "Vielleicht sollte ich vorher lieber doch ein Bad nehmen ...", Dann hält er wieder inne, betrachtet den Diener, den anmutigen Hals, den sanften Schwung der Lippen, die edle Nase und diese dunklen Mandelaugen ... 'Er ist wirklich schön .... verdammt, was denk ich denn da ...', räuspert sich erneut, bemüht sich um einen neutralen Tonfall. "Und dein Tag, Amirato ... war er erfolgreich?" Amiratos Blick gleitet sachte, mit einem dunklen Schimmern in der Tiefe der blauen Augen, über den bloßen Oberkörper des Duellanten, jedoch nur für einen Augenblick, dann hebt er ihn zu Léons Gesicht. "Ja, das war er, wenn auch bei weitem nicht so aufregend wie der eure, Léon." Er tritt dann ebenfalls an den Schrank heran und nimmt ein anderes, leichtes, luftiges Hemd heraus, dass zwar nicht zu der vinsaltschen Mode passt, allerdings sicherlich sehr viel angenehmer zu tragen ist. "Ihr solltet vielleicht bei der Auswahl eurer Kleidung etwas mehr wert auf die Temperaturen legen, Léon. Vor allem, wenn ihr euch Bequemlichkeit erlauben könnt." Seine Finger legen sich auf die des jungen Adligen, mit denen er noch sein Hemd hält, entwinden es ihm mit einem charmanten Lächeln und legen es wieder in den Schrank zurück. "Eure Schwester Isabella will euch nach meinem Besuch gerne sprechen, also wenn ihr diese Begegnung noch ein wenig hinauszögern wollt, dann sollten wir uns vielleicht ein wenig unterhalten", schlägt er dann vor. "Oder ich helfe euch dabei euch wirklich zu entspannen." Dieser Blick, so flüchtig er auch sein mag, lässt die kleinen Härchen in Léons Nacken und auf seinen Armen sich aufstellen, als er trotz der Hitze für einen Augenblick eine Gänsehaut bekommt. Ohne Widerstand lässt er sich das Hemd aus der Hand winden, sieht zu wie Amirato es wieder in den Schrank legt, lacht dann etwas verlegen auf. "Nein, wirklich scharf bin ich nicht darauf, Isabella jetzt zu begegnen ... die ... Unterredung mit meinem Bruder hat mir für's erste gereicht." Kurz verdüstert sich seine Miene, dann seufzt er. "Aber Entspannung klingt nicht schlecht ... deine Massage von heute morgen hat wahre Wunder gewirkt ..." Nun ist es an Amirato zu lachen, allerdings klingt es ehrlich amüsiert und samtig dunkel. Léon dürfte auffallen, dass er den Verwalter selten so ausgelassen gesehen hat, sonst zeigen sich seine Emotionen perfekt dosiert und zurückgehalten, so als würde er nur leben um zu dienen. Eine Mentalität, die man dem Diplomaten durchaus zutrauen könnte. Jetzt ist das ein wenig anders, denn die Frage, die Amirato stellt klingt fast schon verspielt. "Ist das eure Art mich um eine weitere Massage zu bitten, Signore Léon?" Aber anscheinend hat er nichts dagegen, denn er deutet sogleich auf das Bett des jungen Herren. "Dieses Mal würde ich euch allerdings bitten auch die Beinkleider abzulegen, denn zur vollkommenen Entspannung gehört es, dass auch eure Beine in die Massage einbezogen werden. Immerhin habt ihr sie im Kampf wohl sehr intensiv genutzt." Ein wenig hatte Léon diese andere Seite von Amirato ja schon auf dem Schiff kennengelernt, und schon damals hatte sie ihm, nun, gefallen. Und sie mindert ein wenig dieses latent verlegene Gefühl, dass ihn derzeit befallen hat, so dass er nun auch geradezu verschmitzt und mit einem Funkeln in den Augen erwidert: "Vielleicht ist es das?" Und da er auch normalerweise nicht übermäßig prüde ist und sich ob seiner flüchtigen Schamhaftigkeit auch ein wenig albern vorkommt, entledigt er sich nun kurz entschlossen seiner Beinkleider und legt sich aufs Bett auf den Bauch, verschränkt die Arme unter dem Kinn und dreht den Kopf zu Amirato: "Also dann, walte deines Amtes ...." Da ist er wieder, für einen Augenblick, einen Herzschlag lang. Dieser dunkle Blick, der über Léons Körper streift und ihm das Gefühl gibt eine begehrte und über alle Maßen attraktive Beute zu sein. Vielleicht weil er diesen Blick schon selbst an einigen Damen kultiviert hat, dieses gewisse Funkeln, dass begehrlich und dominant zugleich wirkt und auf eine verruchte Weise anziehend ist. Doch bisher wurde er wohl kaum einmal selbst mit diesem Blick bedacht. Im zweiten Herzschlag scheint er auch schon verschwunden zu sein, fast so als hätte es sich der Kämpfer nur eingebildet. Amirato tritt mit einer katzenhaften Eleganz heran, greift in eine der Schubladen des Nachttisches und holt eine Flasche mit Öl hervor. "Ich habe mir die Freiheit genommen etwas hier zu platzieren, für den Fall, dass es euch nach einer Massage verlangt. Ich hatte den Eindruck, dass ihr es genossen habt." Ganz der aufmerksame Diener, der mit einem leichten Lächeln auf den Lippen von seiner Weitsicht kündet. Weit weniger weitsichtig scheint er zu sein, als er das kühle Öl gleich auf den bloßen Rücken rinnen lässt. "Ich hoffe es ist noch angenehm kühl, Signore." Seine Stimme ist schon wieder so nah an Léons Ohr, dann scheint er hinter ihm auf das Bett zu steigen und sich über den Adligen zu knien. Heute vormittag hat er neben dem Bett gestanden für die Massage... Wieder ist da dieses leichte Prickeln, aber Léon hat ja kaum Zeit, um darüber nachzudenken, ob er sich diesen Blick nun eingebildet hat oder nicht. Denn da tritt Amirato schon an ihn heran und Léon muss schmunzeln. "War das so offensichtlich?", nur um dann leicht zusammenzuzucken, als das kalte Öl so plötzlich auf seinen nackten, gerade im richtigen Maße muskulösen Rücken trifft. Doch noch bevor er sich beschweren kann, ist Amirato auch schon, geschmeidig wie eine Katze, über ihm und aus irgendeinem seltsamen Grund bleiben dem Fechter die Worte im Halse stecken ... also beschließt er einfach sich wieder zu entspannen und die Augen zu schließen .. und sich nicht zu viel dabei zu denken, dass Amiratos Nähe seinen Puls doch ein wenig beschleunigt. Amirato hingegen macht sich sogleich an seine "Arbeit", wie es Léon eben so trefflich genannt hat. Seine Hände verteilen das Öl auf dem Rücken, fahren über die Muskeln, die im Gegensatz zum Morgen auch gar nicht sonderlich verspannt sind. Genau das ist allerdings auch die beste Grundlage dafür den Kämpfer jetzt vollkommen zu entspannen. Schlanke Hände scheinen genau zu wissen wo sie Druck ausüben sollten, um dieses mal weniger ein schmerzhaftes als viel mehr ein Stöhnen des angenehmen Wohlbefindens auszulösen. Darauf scheint sich der Verwalter hervorragend zu verstehen, denn die überschüssige Hitze, die er aus den Muskeln heraus massiert und nur eine wohlige Wärme zurücklässt, scheint sich langsam, unbekannten Bahnen folgend, in Richtung Süden zu ziehen. Ganz gleich ob er gerade Nacken, Schultern oder den unteren Rücken massiert, immer wieder scheint er Punkte zu finden, die ein warmes Kribbeln durch Léons Körper schicken. Zwischendrin spürt er kurz den warmen Atem des Dieners an seinem Ohr als dieser, scheinbar nur aus dem Bedürfnis heraus seinem Herren jegliche Wonne zu bereiten, fragt: "Fühlt ihr euch gut, Léon? Ist es das richtige Maß?" "Hmhm", kommt die gemurmelte, fast etwas träge Antwort des Fechters, gefolgt von einem wohligen Seufzen, als Amiratos Finger erneut eine Stelle sacht massieren, die diese angenehme Wärme durch Léons Körper und in seine Körpermitte lenkt. Wohl ein deutliches Zeichen dafür, dass sich der Patrizier wirklich wohl fühlt in dieser Mischung aus sanfter Entspannung und leichter prickelnder .... Erregung? Der Gedanke lässt ihn kurz blinzeln, aber es wäre ja blöd, jetzt, da er sich das erste Mal hier wirklich wohl zu fühlen beginnt, Amirato zu bitten aufzuhören. Und wie lange ist das her, dass er die Berührung von zarten, geschickten Fingern genießen durfte ... eine halbe Ewigkeit ... "Mach nur so weiter ... das ist ganz wunderbar ..." Bei allen Annehmlichkeiten, die diese Insel der Familie bietet, so fehlt es wohl doch zumindest an Personal, dass in den persönlichen Vergnügungen geschult ist, eine Lücke, die Amirato, zumindest für eine Person, ausfüllen kann. Was für ein Glück, dass es sich bei dieser Person auch ausgerechnet um jenen jungen Mann handelt, der seine Zuwendungen am meisten vermisst. Als klar ist, dass Léon sehr entspannt und zufrieden ist, setzt der Diener seine Arbeit fort, rutscht ans Fußende des Bettes und beginnt mit der Massage der Waden, die er zuvor mit Öl beträufelt. Vorsorglich lässt er die Fußsohlen für den Moment aus, denn er weiß nicht wie kitzlig der Duellant ist und es wäre der Entspannung und dem wundervollen Schwebezustand, in dem sich Lust und Leichtigkeit mischen, abträglich, wenn er jetzt daraus "geweckt" würde. Stattdessen lockert er auch hier die Muskeln und arbeitet sich dann nach oben, wobei das leicht sündige, anregende Prickeln immer intensiver wird, je mehr er sich den Oberschenkeln widmet. Vor allem wenn seine schlanken Finger zur Innenseite hingleiten und die seidene Unterwäsche ein wenig beiseite schieben, sind es schon fast kleine Blitze, die gewisse Massagepunkte in die Lenden aussenden. "Jetzt solltet ihr euch umdrehen, Léon, damit ich mit eurer Vorderseite weiter machen kann. sagt der Diener mit sachter Stimme nach einer kleinen Ewigkeit."
Erotische Szenen spielen wir nicht detailiert aus. Unsere Gruppe besteht aus unserem männlichen (schwulen) Spielleiter und vier Spielerinnen. Vielleicht habe ich da geschlechterspezifische Vorurteile, aber in dieser Konstellation ist uns tatsächlich eher die Romantik wichtig und die kommt selten zu kurz. Explizite erotische Szenen schreiben wir zumeist zu zweit oder zu dritt in RPGs im Internet/auf Papier, um die anderen Spieler/innen nicht in die Situation zu zwingen. Man muss dazu sagen, dass wir uns alle seit Jahren kennen und sehr gut befreundet sind.
Exotische Szenen gibt es mehr als genug, nur explizit muss es nicht werden. Jeder weiß was los ist wenn meine hexe mit nem Kerl verschwindet, das muss man nicht ausführen. Bestenfalls interessant ist wie gut es war. Der Rest ist kopfsache.
Keine besondere Szene, aber unser Elf (FF 9) hat den Ruf weg dass seine Bettpartner/innen hinterher schon klagen über seine groben Hände die so gar nicht zu seinen anderen hohen Fertigkeiten im Liebesspiel passten...
Orgie mit oronischer Anleitung. Die Helden sind bewusst ignorant darauf eingestiegen.
Schon eine ganze Reihe, in der Regel immer zwischen Held und Meisterperson, jedoch wird vor den eigentlichen sexuellen Handlungen immer ausgeblendet. Explizit ausgespielte sexuelle Handlungen gab es nur in unserer pubertären Phase und damit zuletzt vor mehr als 25 Jahren. Damals wäre ein Regelband mit Würfeltabellen wahrscheinlich auch gut angekommen. Eine vonseiten einer Meisterperson gegenüber unserer Spielerinnenhexe angedrohte und in ihrer Entstehung aungedeutete Vergewaltigung gab es einmal, diese Szene wurde jedoch von allen als so unangenehm empfunden, dass unser damaliger Meister (ingame gut begründet) abbrach.
Kürzlich eine halbwegs ausgespielte Orgie (ohne explizite Beschreibungen)
Ein ziemlich langes Gespräch der Heldengruppe im Rhaja-Tempel, bei der auch klar wurde, dass sich zwei Heldinnen näher kommen könnten es aber nicht getan haben.
Ja, gab es! Erzählen, uffz, es gab diverse Szenen über die letzten 20 Jahre. Eine eher pubertärer Aussage eines Spielers aus den Anfängen Ende der 90er: "Es ist so geil, dass die Spielleitung weiblich ist und damit jeder weibliche NSC auch von einer Frau gespielt wird!" Aber Geschlecht und sexuelle Orientierung des Spielers und des Charakters müssen nicht immer zusammen passen, sodass sich eine Menge Konstellationen ergeben, die einen auch mal über den Tellerrand gucken lassen können. Sexualität gehört zum Leben dazu und damit auch zum Leben des Charakters. Wichtig beim Ausspielen von sexuellen Handlungen ist, dass keiner der Beteiligten eine Grenze überschreiten muss, die er nicht überschreiten will oder ihm peinlich ist. Das lotet man vorher aus oder tastet sich beim Spielen langsam ran und blendet je nach 'FSK' irgendwann aus oder auch nicht... Unsere Beschreibungen, Darstellungen, Szenen sind eher lasziv und erregend, aber nicht vulgär oder gar lächerlich. Sex - auch imaginär - soll schließlich primär allen Beteiligten Spaß und Freude machen.
Ein Held hat sich mal auf Rosshilde ("eine Frau wie eine Belagerungswaffe") aus Orkengold eingelassen. Selten etwas verkrampfteres erlebt. Er war über Wochen als kleines Löffelchen verschrien.
In Schleiertanz kam es aufgrund der Brünftigkeit, die das geschenkte Haus bei einigen SCs auslöste, zu einer Szene, in der sich ein SC zuerst an einen NSC vergriff, von einem weiblichen SC (Kurtisane, dem besagten SC durchaus zugeneigt) daraufhin beiseite geschafft wurde (dass ihn irgend etwas beeinflusst war da schon klar), worhaufhin er dann bei ihr weiter gemacht hat, was sie dann auch geschehen ließ (freiwillig, da Zuneigung). Die beiden landen also in ihrem Bett. Aus Sorge um die Kurtisane (der SC offensichtlich nicht Herr seiner Sinne und übergriffig) platzt der Rest der Gruppe, nachdem sich bei den NSCs entschuldigt wurde, in das Schlafzimmer und wird also Zeuge des Akts, der durch den brünftigen SC auch nicht unterbrochen wird. Dies triggert einen anderen, vom Einfluss betroffenen SC dazu, mitmachen zu wollen, wird von den beiden aber aus dem Bett geschubst und legt dann selbst Hand an. Die übrigen SCs versuchten, diese in ihren Augen erzwungenen und damit rahja-ungefälligen Handlungen zu beenden und wurden letztlich entnervt von der Kurtisane rausgeschmissen. Das führte im Nachhinein natürlich zu einigen Diskussionen unter den SCs und 'ner Menge Scham und damit echt schönem RP. Die beschriebene Szene war aber auch am Spieltisch recht befremdlich, doch wurde das alles auch aktiv von der Spielerin der Kurtisane vorangetrieben, so dass volle Einvernehmlichkeit herrschte und alle wirklich Spaß an der Obskurität hatten.
Im besetzten Warunk in einem etwas untoten Bordell: Für die Helden begann die erotische Tanzeinlage sehr, sehr, seeeeehrr viel versprechend - bis die gute Dame nach Ablegen der Kleidung auch noch anfing sich die Haut von den Knochen zu ziehen...
Einige. Seien es Orgien in Al'Anfa, Begegnungen mit Belkelels Dienern, unsere Aranienrunde oder einzelne Abenteuer wie 'schwarzer Wein'. Es ist okay und wird akzeptiert. Wir kennen uns gut genug um darüber lachen zu können. Aber: es nimmt nicht den Fokus ein. Obige Beschreibungen sind eine Sammlung aus 8 Jahren mit 2-4 Runden in der Woche. Dazwischen kamen 7G, Phileasson und Andere. Was ich damit sagen will: Erotik aus den Spielrunden zu verbannen ist meiner Meinung nach in etwa so sinnvoll wie das Thema aus Unterhaltungen generell zu verbannen. Vor solchen Aktionen oder neuen Runden sollte gefragt werden was für Spieler okay ist und was nicht: Darstellung von Folter, Vergewaltigungen und anderen Grausamkeiten? Erotik, Sex und Liebesleben? Plastische Beschreibungen der Auswirkungen von Schwerttreffern? Sofern die Leute hinter den Charakteren offen sind bereichert es das Spiel. Dennoch gilt auch hier: nicht zu oft einsetzen. So und nun noch eine Geschichte, auf die habt ihr doch gewartet ;-) : In einer Al'Anfa Runde haben unsere hochstufigen Charaktere an einer Orgie teilgenommen. Die Domna Karinor hatte als Gastgeberin ein Gewinnspiel veranstaltet. Ziel war es ein Losungswort heraus zu finden. Die Buchstaben waren unter den Dienern und Gästen verteilt. Als Preis winkte eine besondere Schönheitscreme, die einen deutlich jünger aussehen ließ. Einzelne Buchstaben mussten den Leuten entlockt werden. Andere waren tätowiert: auf der Zunge einer Dienerin oder im Intimbereich eines Sklaven. Das krasseste Versteck enthielt einen Buchstaben, der auf ein paar Liebeskugeln gemalt war. Diese waren aktiv in Benutzung. Den fand die Gruppe dann auch mit einer +18er Taschendiebstahlprobe...leider gewannen die Spieler am Ende nicht, denn sie hörten zu früh auf zu suchen. Sie hatten das Wort 'Capitan' erkannt, aber das Losungswort war 'Capitana'....
Hochzeit in einem Rahjatempel zwischen zwei Spielercharakteren wirklich prickelnd erotisch war es nicht, aber eher lustig
Ein Unglücklicher Wurf im Bordell und dadurch eine wilde Nacht mit der alten Olga, sehr gut ausgespielt von meinen Mitspielern
Wir spielen meistens im Bereich FSK12 bis FSK16, einfach weil es so am Spieltisch am besten zu erklären ist. Eine Vergewaltigung geht demnach definitive nicht ins Detail. Die Bosheit mancher Fieslinge in der Borbaradkampagne kommt aber definitive nicht ohne die Erwähnung solcher Geschehnisse aus. Aber auch schöne Erlebnisse werden nur bis zu dem Grad ausgespielt/erwähnt wie sie das Spiel weiterbringen. Die bei weitem erotischste Szene war als unser Gjalskerländer Krieger sich vorgenommen hatte von Belizeth Dschelefsunni Informationen zu erspitzeln. Dabei sind seine Betörenversuche (dank zweier Doppeleinser kurz hintereinander) auf recht fruchtbaren Boden gestoßen. Die Schwarzmagierin hat ihn dann in ihre privaten Zimmerfluchten eingeladen. Zwischen Seidenkissen, versteinerten Ex-Liebhabern und dornigen Rosen ging es dann für unseren Helden darum die Informationen zu besorgen, ohne aufzufallen. Die Erotik entstand dabei durch die Kombination aus schöner, aber anruchiger Frau, die einen Narren an unserem Helden gefressen hatte, der aber doch vor allem die Informationen haben wollte, Angst vor einer Versteinerung hatte und ihren weiblichen Reizen nicht widerstehen konnte.
Es gibt fast jeden zweiten Spielabend erotische Szenen die mehr oder weniger explizit werden.
Erotik ist ja vieles...allgemein handhaben wir es aber so, dass Sexszenen ausgeblendet werden, wenn sie Charaktere betreffen, einfach weil es eine unangenehme Stimmung erzeugen kann im normalen Spiel. Legt man es spaßiger an, kann ich mir schon vorstellen einige der neuen Regeln zu verwenden (Angefangen bei den Würfeltabellen :))
Meine Bukanierin, eine gewiefte Halunkin mit großen Ambitionen, organisiert mit ihrer Geliebten/Kumpanin/Leibwächterin, rahjagefällige Bühnenvorstellungen und zieht dabei den Piraten und Seefahrern das Geld aus der Tasche. Das große Ziel: In Al'Anfa auf einer Orgie auftreten - und wenn alle betrunken sind, einem Granden die Taschen ausräumen und einige Geheimnisse als Druckmittel.
Bei Schleiertanz gab es einige. Unter anderem haben wir versucht durch Sex in einen verstecken Raum zu gelangen in dem wir ein Rahjaartefakt vermutet haben
Diverse Szenen ja erzählen eher nicht ;). Meistens belassen wir es bei reiner Andeutung, sofern es nicht wichtig für das Abenteur oder Charakterentwicklung ist. Zum Beispiel in einem oronischen Rahjatempel, bei dem der Meister unserer "Blutige See"-Gruppe schon an genauerer Darstellung interessiert war, um die Verdrehung des Glaubens zu verdeutlichen.
Es gab mal einen armen Tropf, dem von einem Kobold mit schwarzem Humor alle Habe genommen und dazu ein Knoten in seinen Penis gehext wurde. Das Organ war nach der Entknotung natürlich beschädigt und sah demendsprechend aus. Weil sein gesamter Besitz verloren war, wurde ihm von einem Gefährten ein Mantel geliehen. Kurz darauf - inkognito unterwegs in den schwarzen Landen - traf die Gruppe auf eine Patrouille. Weil sich die Helden nicht schnell genug verstecken konnten, musste schnell eine Ausrede her. Der Ledierte stellte sich kurz entschlossen nach vorn, öffnete seinen Mantel und trat den Bewaffneten mit folgenden Worten entgegen: "Ich bin der Auserwählte von Belkelel. Kniet nieder und lutscht meinen Schwanz!"
Unsere Norburger Magierin, die selbst mit allen Wassern gewaschen ist, wurde in Al´Anfa von Aurelian Bonareth verführt. Sie erlag seinem Charisma und war dann der festen Überzeugung, er hätte irgendwie nachgeholfen. Die horasiche Adlige und der alanfanische Grande (beide verlobt) haben in einer novadischen Taverne Rauschkraut mit sexuell steigernder Wirkung bekommen. Daraus entstand eine ziemlich heftige Orgie mit den Mitreisenden und den Bediensteten. Beiden war seltsam zumute, und waren auch stutzig, da ihr Verlangen einfach nicht aufhören wollte. Nach einigen Stunden haben sie dann in der Wand ein sehr gut versteckten Loch gefunden. Dadurch hat man sie (vermutlich) beobachtet. Der Alanfaner vermutet, dass das gegen Geld getan wurde. Die Horasierin war unglaublich sauer und als guter Verlobter hat der Alanfaner den Wirt nach unten in den Keller (wo alles stattfand) zitiert. Nach einigen heftigen Maulschellen und einer an den Hals gehaltenen Waffen, mussten sie alle nichts für das 'Abenteuer' bezahlen. Trotzdem waren die Blicke der anderen Helden, die daran beteiligt waren und so etwas noch nie gemacht haben, die nächsten Tage äußerst verschämt... :)
zugegeben: meine erotische rollenspielerfahrung ermüdet sich in einer durch extremen alkoholeinfluss begünstigten lesbenknutscherei, die größtenteils durch erbrechen und im weiteren durch zombies unterbrochen wurde.
Die Helden hatte es in die Wüste Gor verschlagen, wo sie 'zufällig' auf Borbarads verlassene Festung stießen. Die neugierigen Gruppenmitglieder zog es dahin, ein wenig die Räumlichkeiten zu durchsuchen, respektive zu plündern, und so ergaunerte man am Ende ein Dutzend verschiedener alchemistischer Flüssigkeiten. Eine davon war ein roter Heiltrank mit der Aufschrift "Trank der Manneskraft". Die tulamidische Sharizad und die ebenfalls tulamidische, junge Magierin schauten sich mit wackelnden Augenbrauen an, bevor sie zum angeschlagenen Ritter der Gruppe gingen, um diesen zu heilen, und die "Nebeneffekte zu studieren". Nach Einnahme des Tranks fühlte sich der Ritter stärker denn je, beinahe in der Lage mit bloßen Händen einen Drachen zu erschlagen - oder was dann stattdessen passierte, die ganze Nacht bis zum Morgengrauen im Zelt mit den beiden Damen zu verbringen. Der Meister beschrieb mit einem Schmunzler, wie der vierte im Bunde, unser horasischer Krieger, die ganze Nachtwache alleine machen musste, aber an Schlafen war eh nicht zu denken, dafür waren der Ritter und die beiden bezaubernden Tulamidinnen viel zu laut. Noch heute grinsen die Beteiligten, wenn sie an die Wüste zurückdenken.
Ja. Der Besuch in einem Bordell.
Es gab einige ungemein gefühlvoll ausgepielte erotische Situationen: Teilnahme an einem Hexenfest, eine luftig-leichtes Stelldichein mit einem Djinn über den Türmen Rashduls oder eine semi-solo Erfahrung mit einem verführerischen Artefakt-Spiegel. Für eine detaillierte Darstellung halte ich aber die Umfrage für den falschen Ort.
Wirkliche Erotik leider nicht, sondern nur der pofane Besuch im Bordell, der auch nicht genauer ausgespielt wurde.
Wenn dann albern erotisch
Davon gab es etliche in den letzten Jahren. Ich spiele einen Phexisch/Rahjaischen Charakter (Tulamide) und in unserer Gruppe gibt es zum Thema Sex (inzwischen) nur noch einige Tabus. So eine Orgie zwischendurch lockert auch einfach mal die Stimmung und außerdem habe ich immer viel Spaß, wenn ich nach Hause (ingame) zurückkehre und mein Harem mich empfängt. :D
In Pathfinder flüchtete mein Halbling mit einer geschickten akrobatischen Aktion vor dem sexuellen Encounter, nachdem er von einer (für Menschen) gutaussehenden Frau durch falsche Versprechungen (sie sagte dort gäbe es Ratten zu erschlagen) in einen Keller gelockt wurde.
Ich spiele solche Szenen nicht aus sondern lasse den Spielern Freiraum um ihre eigenen Fantasien zu ermöglichen
Wir haben in unserer Gruppe ein Abenteuer um einen Irrgarten in den Schwarzen Landen gespielt. An einer Stelle fanden wir einen größeren Busch, welcher ein starkes Aphrodisiakum abgab. Als wir an diesem vorbei wollten, griff er den Vordersten an. Einen Zorn des Feuers unseres Druiden später, stand der Busch in hellen Flammen. Nur an die stärkere Wirkung des Aphrodisiakums beim Erhitzen hatte er natürlich nicht gedacht...
Nö, gerade deshalb das Buch, damit sich das ändert ;)
Dafür kannten sich die Spieler nie lange genug.
Einst war ich als Meister kurz aus dem Raume verschwunden und die Helden in Winhall, wo sie jetzt mal sehen sollten was sie gerne an jenem Tag tun möchten. Als ich wieder reinkam wurde mir dann gesagt: "Wir wollen ins Bordell". Nach einem kleinen Schock meinerseits habe ich sie dann suchen und finden lassen. Nach einer kurzen Einleitung der Räumlichkeit und der Erklärung was es denn genau sei, habe ich sie einfach mit dem W20 würfeln lassen. Je besser das Ergebnis desto besser die Erfahrung. Einer hat eine 1 gewürfelt und wachte im eigenen Wirtshausbett mit einer schönen Frau auf, die ihn anhimmelte. Der andere warf eine 20 und wachte im Gang vor der Tür auf, um ihn herum eine Lache Erbrochenes und er hat eine fremde Hose an (die einer anderen Heldin). 2 der Heldinnen wachten nackt im gleichen Bett auf und konnten sich an nicht viel erinnern, haben es aber schnell beschämt unter den Tisch gekehrt. Das war so das größte bisher, wenn sie es aber herausfordern werde ich sie gerne auf Fesseln/Entfesseln, Anatomie oder Ringen würfeln lassen.
Nein
Unsere Kurtisane hat sich ihre gesamte Passage quer durchs Sveltland auf dem Karren eines Händlers von diesem vorher erschlafen. Zwei Einsen bei der Betörung wirken wahre Wunder und lassen jeden Mann zu Wachs in ihren Wänden werden.
Ja, mein Charakter hat sich etwas verliebt und ist mit dem NPC-Mädel ins Bett.
Zu ausschweifend
In unserer Runde gibt es einen tulamidischen Akrobat und einen etwas durchtriebenen, leicht versnobten Halbelfen, die beide einige Zeit zwischen körperlicher Zuneigung und Streit hin und hergerissen brauchten, bis sie mal ein klärendes Gespräch in einer luxuriösen Herberge hatten. Nach einem kurzen Gespräch hat der Tulamide den Halbelfen zärtlich aber bestimmt an sich gezogen und ihn wild geküsst. Danach begann ein leidenschaftliches Vorspiel gepaart aus zärtlichem Kampf und innigen Küssen bis die beiden ein erstes Mal wild miteinander geschlafen haben und später in der Nacht halb verschlafen und verträumt noch ein zweites Mal Sex hatten.
ein dreier meiner Katzenhexe und zwei nscs (wurde zwei Sitzungen lang ausgespielt)
Eine Wahrsagerin legte einem Helden erst die Karten und verführte ihn danach.
nein
Beim letzten G7-Spielabend opferte sich ein Spielercharakter, indem er mit einer Harpyie (aus dem Vogelfrauen-Quartett) kopulierte, um diese zur Preisgabe von Informationen zu bewegen (kurz: Schwangerschaft gegen Informationen). Allerdings wurde das ganze nicht explizit ausgespielt oder beschrieben, der Gedanke war so schon schlimm genug für alle ;-)
Nun ja, in welche Runde landet nicht der Schwertmeister mit dem weiblichen Spielercharakter im Bett? Also bei uns ist das mehrfach psssiert ??
Vielleicht keine erotische Geschichte aber der Versuch einer Anbahnung einer solchen. Unser Held der eine recht hohe Brünstigkeit hat, quatschte mal eine NPC Dame an mit:" dich muss Borbarad geschickt haben, du siehst dämonisch gut aus!" (So viel sei verraten, es kam nicht zum Akt ;-)
Nein.
In dem Abenteuer Neue Bande uralte Zwist begegnet man einer Nymphe die die Helden gar nicht mehr gehen lassen will, da sie einsam und gelangweilt ist. Die Helden müssen allerdings schnell an das Wasser ihres Tümpels und es zu einem Druiden bringen. Die Möglichkeit die Gelüste der Nymphe zu befriedigen wird sogar explizit als Lösung erwähnt, aber wie schwer ist es unterwasser bei schlechten Sichtverhältnissen so zu befriedigen, dass sie die Helden wirklich gehen lässt? Im gleichen Abenteuer ist es außerdem möglich das Liebeslicht von Joborn zu aktivieren und 700 Menschen (Darunter König Wendelmir, Waldgraf Eilert und ein Rahja Hochgeweihter) zu einer 24 stunden Feier mit orgiastischen Zügen zu bringen. So ein Ereignis ist für mich nicht mit einer Probe auf Betören (Liebesspiel) abgeschlossen. Diese Szenen haben uns auch so schon allen sehr viel Spaß gemacht und sie haben nebenbei sogar den Plot voran getrieben, doch mit Wege der Vereinigung wären sie der Höhepunkt des Abenteuers geworden ;)
Ein Gentleman schweigt und genießt.
Unsere Hexe und der Schwarzmagier sind in einem Streit über den Stellenwert von Unsterblichkeit mit Zaubern aufeinander losgegangen. Als das nicht mehr möglich war sind sie mit Zähnen und Fingernägeln aufeinander los. Als beide dann keuchend ineinander verkrallt waren, war er aufgeheizt genug sie zu küssen. Erregt von dem Kampf und der Leidenschaft entwickelte sich daraus rasch ein äußerst rahjagefälliges Stelldichein in dem Herbergszimmer, das der Kampf vorher verwüstet hatte. Die anderen Helden waren sich nicht sicher, ob das Keuchen und die Schreie noch immer von einem Kampf herrührten oder ob sie jetzt wesentlich lustvoller klangen.
Wir waren mal mit einem schmuddelbuchauthor unterwegs ... Sehr fruchtbarer Boden.
Damals, erster Spieleabend: Silvanas Befreiung. Die Krieger-Heldin befriedigt den Kobold in einem Schrank oral, um ihm relevante Informationen zu entlocken - ein nachhaltig prägender Einstieg...
Langjährige Liebesbeziehungen zwischen SC und NSC, Orgien in den Thermen, zahlreiche kurze Affären mit NSC, kleine Orgien mit NSC und SC... Alles Dinge die eben ab und zu Mal passieren aber nie wirklich Thema der Haupthandlung sind...
Shadowrun, ADL, Hamburg. Am Abe d vor einen Run stiegen wir in einem ordentlichen Hotel ab. Da der Face-Schamane Geburtstag hatte, wurden ordentlich Runden geschmissen und pubertäre Überlegungen führten zu einigen Escorts in unseren Zimmern, auf dem Balkon und im Whirlpool..und einer Orgie mit unzähligen Proben auf Willenskraft und Konstitution im Wettstreit.
Eher unspektakulär musste einmal eine junge weibliche gänzlich unbekleidete Elfe gerettet werden.
Ein Magier hat mal mit einen Bannbaladin einen Athletischen gut gebauten Mann dazu gezwungen mit ihm Sex zu haben. Wir waren eine Schwule Gruppe die auch Schwule Chars gespielt haben ;-)
Ja die Hexe und der wackere Krieger in meiner Runde hatten mal ein techtel mechtel.
Ja hat es gegeben zwischen meinem Magier und einer rondrw geweihten unter Beteiligung eines zaumzeuges.
Ein Spielercharakter der Gruppe hat sich vor vielen Jahren während Der Unersättliche von Nakika Bärenfang verführen lassen. Dies verheimlicht er bis zum heutigen Tage vehement.
Eine sehr grenzwertige Erfahrung aus Schleierfall als zwei Spielercharaktere die "Belkelel-Peitsche" aus Donations Labor ausprobieren und sich verschiedenen Versuchungen gegenüber sehen die wirklich großartig gespielt war und für die weitere Entwicklung der Charaktere sehr relevant wurde
Es gibt zu viele um sie hier zu erzählen, aber sie alle sind natürlich entstanden durch große Vetrautheit zwischen den Spielern. Ein Beispiel: In Leidenschaftlicher Wut Hassliebten sich zwei Charaktere der Gruppe. Der Konflikt war offensichtlich und gelandet sind sie im Bett miteinander. Es war eine recht intime Sache zwischen nur 2 Spielern in der es auch explizit zuging, aber ohne diese Szene hätte sich die weitere Entwicklung der Charaktere nicht auf die intensive Art fortgesponnen wie es dann auch passiert ist.
Ich habe mal einen andergaster Ritter gespielt, der vordergründig mit einer Baronin verheiratet war, in Wahrheit jedoch an Männern Gefallen fiel. Bei einem andergastisch-nostrischen Ritterturnier im Grenzland hat er im abendlichen Bierzelt Kontakte gesucht und mit einem kräftigen, schnauzbärtigen Recken auch gefunden. Am Spieltisch haben wir einen Schleier über die Szene gelegt, als sich andeutete, dass die beiden "die Schwerter kreuzen" werden... ;) Insgesamt hat seine sexuelle Orientierung Anlass gegeben für viele interessante Rollenspiel-Momente und war entgegen meiner ursprünglichen Zweifel eine stilvolle Bereicherung für die Runde.
Ein Held hatte als Vorsatz genommen, mit Sex auf seine wahre Liebe zu warten. Beim ersten Auftritt der Rahja-Geweiten würfelte er eine 1 - da war seine erste Liebe. Als eine weitere Heldin zur Gruppe stieß die nächste 1... Der Abend endete für alle drei Helden und Heldinnen (gespielt von 3 Männern...) in einem Zelt bei einem flotten Dreier -- die Spielrunde bekam über eine Stunde lang genau geschildert, was gerade im Zelt geschah. Und das durchaus plastisch und fantasievoll. Ein andermal traf sich die Heldengruppe auf dem Boot eines Händlers - wieder dabei die Rahja-Geweihte. Das Boot ging als "Love-Boat" in die Geschichte ein. So viel gebaggert, geflirtet und gefögelt wurde noch nie bei einem Abenteuer der Gruppe. Besonders schön der junge Dieb, der bei jeder Menschenkenntnis in Reaktion auf die Anbandelungsversuche einer Falknerin eine 20 im Wurf hatte und gar nicht verstand, was die Dame gerne von ihm hätte.
Erotische Szenen werden bei uns eher oberflächlich behandelt - jeder weiß, was ab einem bestimmten Punkt passiert. Mehr als "die Person nimmt deine Hand und nimmt dich mit auf ihr Zimmer" o.ä. gibt es bei uns nicht. Das reicht uns allen aber auch, daher alles i.O. Grundsätzliche Anspielungen, Witze oder nette Anekdoten sind von allen Teilnehmern aber erlaubt, d.h. verkrampft ist es bei uns auch ganz und gar nicht. Ich denke es kommt vor allem immer darauf an, wieviel Lust die SL und die Spieler (die sich ja im richtigen Leben kennen aber vielleicht so gar nicht attraktiv finden) haben, sich gegenseitig erotische Szenen ihrer fiktiven Charaktere zu erzählen (in Anwesenheit anderer) :D
Bei uns wird meistens recht grob umschrieben, die Details kann dort jeder selbst sich vorstellen.
Spieler ermittelten in einem Bordell und wurden dort einquartiert. Das war teils sehr explizit.
Wow, vielen Dank für die zahlreichen und großartigen Spieltisch-Berichte. Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen, und hoffe, dass auch manch anderer Leser etwas von diesen Geschichten für sein eigenes Spiel mitnehmen konnte.

Die Meinung des Schelms

Wenn so viele Fremde bereitwillig über ihre intimsten Rollenspiel-Erlebnisse und Ansichten berichten, kann der Schelm da natürlich nicht peinlich berührt daneben stehen. Also los, Butter bei die Fische!

Zunächst muss ich gestehen, dass ich ein begeisteter Unterstützer von Wege der Vereinigung seit Verkündigung des Crowdfundings bin! Ich habe insgesamt 357 € beigetragen, um alle physischen und virtuellen Produkte mein Eigen nennen zu können. Für das aktuelle (und vielleicht auch noch für einige kommende) Gewinnspiele habe ich zusätzlich einige Produkte doppelt gekauft. Natürlich ist es verrückt, derartig viel Geld in ein Produktpaket zu investieren, dessen Qualität und Praxistauglichkeit sich erst später zeigen wird. Selbst mit der mir eigenen blinden DSA-Sammelwut ist meine Begeisterung für das Projekt nicht vollständig zu erklären. Warum habe ich es also gemacht?

Zum einen mag ich es einfach, dass Ulisses sich auch mal traut Produkte herauszubringen, an denen sie selber Spaß haben. Zu oft wurde der DSA-Redaktion Mut- und Einfallslosigkeit vorgeworfen, und dieser Vorwurf wurde mit dem Projekt eindrucksvoll widerlegt.

Auch habe ich genossen mitzuerleben, wie den sehr lautstarken Kritikern des Projekts, die sich schon lange vor den ersten Previews des fertigen Produkts eine feste Meinung gebildet zu haben scheinen, mit jedem gefallenen Rekord der Wind aus den Segeln genommen wurde. Wie kann man nur ein Buch so verteufeln, ohne es überhaupt mal gesehen zu haben? Warum traut man der meiner Meinung nach meist sehr professionell arbeitenden DSA-Redaktion nicht zu, aus diesem schwierigen Thema die ein oder andere am Spieltisch interessante Neuerung herauszukitzeln? Warum kann man Bücher, die einen aus welchem Grund auch immer nicht interessieren, nicht einfach ignorieren? Warum kann man ein Buch, das man selbst nicht haben möchte, nicht wenigstens den anderen Leuten gönnen, die daran vermutlich Spaß haben werden? Und nein, solange es in DSA Sonderfertigkeiten zum Erhitzen von Bernstein und Kampfmanöver wie Hose herunterziehen/Hemd hochziehen oder Backpfeifensturm gibt, kann ich an Würfeltabellen für Penis- und Vagina-Größen wahrlich nichts Ungewöhnliches oder Negatives finden!

In meinen 30 Jahren als DSA-Spieler haben Liebe, Sex und Erotik fast nie irgendeine Rolle gespielt. Sicherlich, die zahlreichen Nacktbilder, die seit den ersten von Ina Kramer illustrierten Abenteuern zu DSA gehörten wie der Tatzelwurm, haben mich als 13-jährigen durchaus zu fesseln gewusst. Aber davon abgesehen war DSA lange Zeit eben ein vollkommen asexuelles Hobby für mich. Wir waren, von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, fast immer eine reine Männer-Spielrunde, und bei uns war es einfach nicht üblich, über derartige Themen zu reden. Ich gebe zu, dass ich uns für sowas lange für zu verklemmt hielt.

Und dann kam Namenlose Nacht! Das Schmuddel-Abenteuer! Ab 18! Mit Schutzumschlag! Und als das alberne Kichern und Rotwerden hinter uns lag und wir den ersten Nachmittag auf der Orgie in den Thermen verbracht hatten, wurde uns klar, wieviel Spaß ein sexualisiertes Abenteuer machen kann! Party-Baron Farsijian versuchte reihenweise die weiblichen Gäste abzuschleppen und mit angeblich potenzsteigernden Mittelchen die Zahl seiner Eroberungen zu erhöhen. Elf Farsijian bemühte sich verzweifelt, eine zu ihm passende Elfe zu finden, was leider an der geringen Verfügbarkeit scheiterte. Der Boron-Geweihte Bruder Torjan versuche sich von den sexuellen Anregungen der Örtlichkeiten nicht irritieren zu lassen, fand sich aber schon bald in einem Wettbewerb zum Beweis der Manneskraft wieder. Genauere Details zu unseren Erlebnissen finden sich in unserem Abenteuer-Spielbericht.

Ob das nun alles notwendig oder rollenspieltechnisch sinnvoll war, kann ich nicht beurteilen. Aber ich kann sagen, dass es Spaß gemacht hat! Und zu keinem Zeitpunkt hatte ich das Gefühl, dass es hochnotpeinlich, pubertär oder widernatürlich wäre. Wir waren einfach vier Männer Anfang Vierzig, die plötzlich am Spieltisch zugaben, dass es im Leben sowas wie Sexualität gibt. Und merkten, dass das Spielen eines notgeilen Elfen oder eines nymphomanen Maraskaners einfach Spaß machen kann. Hätten wir Namenlose Nacht aufgrund des anstößigen Themas einfach ignoriert, wäre uns eines der besten Abenteuer der letzten Jahre entgangen!

Muss ich solche Schmuddel-Abenteuer jetzt immer haben? Nein, natürlich nicht. Aber falls es sich im Rollenspiel mal wieder ergeben sollte, dass man eine erotische Szene durchspielen muss, kann ein passender Regelband durchaus von Vorteil sein. Wie immer gilt dabei: Alles kann, nichts muss!

Auf dem Kaiser-Raul-Konvent 2018 hatte ich das Vergnügen, im Ulisses-Shop einen Blick auf das Vorab-Exemplar des Regelbandes zu Wege der Vereinigungen zu werfen. Auch wenn eigentlich noch eine Pressesperre erbeten wurde, verrate ich hoffentlich nicht zu viel, wenn ich sage, dass ich beim Durchblättern an manchen Stellen einfach nur Freude hatte! Es sind so viele unerwartete, verrückte, ja, auch perverse Details in dieses Buch gepumpt worden, dass man förmlich spürt, wieviel Liebe und Herzblut in diesem Projekt steckt. Und auch wenn die Kritiker sich das Maul zerreissen werden, gehe ich davon aus, dass sehr viele Leute sehr viel Spaß mit Wege der Vereinigungen haben werden.

Ich bin sehr froh, dass Ulisses das Crowdfunding so erfolgreich beenden konnte, und freue mich auf das große Paket, das hoffentlich in ein paar Monaten an meiner Haustür auftauchen wird. 

Die Gewinner

Nun wollen wir aber auch die zahlreichen Teilnehmer des Gewinnspiels nicht länger auf die Folter spannen, und präsentieren hiermit feierlich die Gewinner der drei Hauptpreise. 86 Prozent aller Teilnehmer wollten auch am Gewinnspiel teilnehmen. Zu gewinnen gab es diesmal zwei Preise, die noch überhaupt nicht existieren: Der Deluxe-Hardcover-Regelband zu Wege der Vereinigungen und die Abenteuer-Anthologie Sinnestaumel & Begierden sind beide Teil des Crowdfundings, und werden somit frühestens in ein paar Monaten an die glücklichen Gewinner verschickt. Lediglich der Roman Im Schatten der Dornrose von Autor Bernard Craw/Robert Corvus/Bernd Robker ist bereits seit einigen Jährchen erhältlich und hat sich während ich diese Zeilen schreibe schon auf den Weg zur glücklichen Gewinnerin gemacht.

Die drei Hauptpreise

Wie immer wurde für jeden Teilnehmer mit einem virtuellen W20 gewürfelt, wobei der DSA-typische Grundsatz "je niedriger desto besser" gilt. Für die Abenteuer-Anthologie und den Roman war das Ergebnis eindeutig, da jeweils nur eine Teilnehmerin die heiß begehrte 1 würfelte. Für den Hauptpreis-Regelband hingegen gab es so viele Bewerber, dass insgesamt fünfmal die 1 gefallen ist und es somit zum Stechen kam, das ein Teilnehmer aus dem schönen Vereinigten Königreich mit einer 3 für sich entscheiden konnte.

Somit freut es mich, diesmal gleich zwei Gewinnerinnen und einem Gewinner zu ihren Preisen gratulieren zu dürfen:
  • Karsten W. aus dem englischen D. erhält den Deluxe-Regelband Wege der Vereinigungen.
  • Jessica M. aus K. freut sich über die Abenteuer-Anthologie Sinnestaumel & Begierden.
  • Victoria L. aus E. wird bald Im Schatten der Dornrose lesen.
Wir wünschen viel Spaß mit den Preisen, und bitten die beiden erstgenannten Gewinner, sich noch ein paar Monate zu gedulden, bis Ulisses die fertiggestellten Bände auf den Weg zu den Crowdfunding-Unterstützern geschickt hat.

Allen Teilnehmern, egal ob Sieger oder nicht, danke ich für die Teilnahme und die spannenden Antworten zu teilweise schlüpfrigen Themen. Egal ob Wege der Vereinigungen ein am Spieltisch einsetzbares Regelwerk oder ein peinlich-pubertäres Witzprodukt werden wird, haben wir in jedem Fall schonmal viel über den Einsatz von Liebe, Sex und Erotik an fremden Rollenspiel-Tischen erfahren. Und sind vielleicht etwas weniger verklemmt geworden. Und dafür hat sich die ganze Aufregung doch fast schon gelohnt!

Kommentare

  1. Die Größe der primären Geschlechtsorgane auszuwürfeln war schon zu meinen Anfangszeiten vor knapp 25 Jahren ein Klamauk. Aber damals waren wir auch pubertär...
    Heute wäre eher spannend, ob es für die Nachteile "Kleiner Penis" oder "Körpchengröße <A" Generierungspunkte gibt. ��

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen