Bastel-Marathon 24: Glück

Der letzte Teil unseres Bastel-Marathons ist endlich gekommen. 24 Artikel lang haben wir uns ungewöhnliche, lustige, praktische, naheliegende, unsinnige Produkte und Geschenkideen ausgedacht, mit denen ihr andere Rollenspieler oder Euch selbst zu Weihnachten beschenken könntet. Diesmal wollen wir aber etwas ganz Besonderes verschenken: Freude, Glück, Dankbarkeit und eine etwas bessere Welt! Macht mit beim 20-Punkte-Plan des Schelms!
Dies ist Teil 24 einer 24-teiligen Reihe von Bastel-Artikeln, die vom 01. bis 24. November 2018 erscheinen. Dieser ungewöhnliche Adventskalender kommt einen Monat zu früh, um allen Bastelwilligen noch genug Zeit zu lassen, um ihre Ideen bis Weihnachten in die Tat umzusetzen. Eine Übersicht über alle Artikel findet sich hier.

Der Bastel-Marathon

Nach all dem Tinnef, Kram und Plunder, den wir in den letzten drei Wochen in dieser Artikelreihe vorgestellt haben, soll es im heutigen, finalen Eintrag einmal um etwas weniger materielle Dinge gehen. Die Weihnachtszeit mit ihren Leckereien, Familienzusammenkünften, Geschenke-Orgien steht vor der Tür, und wir haben Euch so manche Idee präsentiert, was Ihr einem DSA-spielenden Verwandten oder Freund unter den Baum legen könntet.

Aber sollte Weihnachten nicht auch Zeit der Besinnlichkeit, der stillen Freude, das Fest der Liebe sein? Wir wollen versuchen Euch heute, ein letztes Mal, ein paar Anregungen mit auf den Weg zu geben, mit denen Ihr vielleicht nicht die DSA-Sammlung bereichern, aber dafür die Welt zu einem etwas besseren Ort machen könnt.

Wir präsentieren: Den schelmischen 20-Punkte-Plan auf dem Weg zum glücklichen Rollenspieler!

Der 20-Punkte-Plan

Wer möchte kann die folgende Liste auch als Würfeltabelle deuten, und sich jeden Morgen nach dem Aufstehen ein persönliches Ziel für den Tag erwürfeln.

1. Sei nett zu Deinen Spielern!

Du hast als Meister viel Zeit in die Vorbereitung eines Abenteuers gesteckt, hast einen perfekten Ablaufplan im Kopf, und freust Dich darauf, Dir und den Spielern eine tolles Abenteuer zu präsentieren. Und dann machen diese Chaoten einfach nicht das was Du willst? Ignorieren Deine Hinweise, liefern die Hexe einfach den Behörden aus statt sie zu retten und langweilen sich während Deiner tollen Überlandreise? Und sind eine Viertelstunde vor dem großen Finale zu müde um weiterzuspielen?
Dann lass sie doch einfach! Denk Dir neue, leichtere Hinweise aus, versuche, das Abenteuer auch ohne die Hexe zu einem guten Ende zu bringen, streiche die Überlandreise und vertage das Finale auf einen anderen Tag, an dem alle fit sind! Deine Spieler werden es Dir hoffentlich danken.

2. Sei nett zu Deinem Meister!

Euer Meister ist heute mal wieder anstrengend? Versucht Euch zwanghaft zurück auf die Railroading-Schiene zu zwingen? Schmeißt Euch mit unwichtigen Details zu irgendwelchen austauschbaren Meisterpersonen zu? Will partout diese doofe Hexe retten, obwohl sie doch offensichtlich schuldig ist? Drangsaliert Euch mit der unendlichen Eintönigkeit einer ausgespielten Überlandreise? Und will einfach nicht einsehen, dass Ihr eigentlich seit zwei Stunden keinen Bock mehr auf das Abenteuer habt?
Dann versucht ihm das auf freundliche Art mitzuteilen. Versucht, seine skurilen Tipps richtig zu deuten, ignoriert den Instinkt die anscheinend wichtige Meisterperson loszuwerden, versucht ihn vorsichtig aber freundlich dazu zu bewegen, die Überlandreise etwas zu beschleunigen. Und teilt ihm behutsam mit, dass Ihr das Finale als spannenden Einstieg in den nächsten Spieleabend auch ganz schön fändet. Der Meister wird sich (wenn er nett gefragt wird) bemühen, auf Eure Wünsche einzugehen, ohne das Abenteuer kaputt zu machen. Unterstützt ihn dabei, und alle haben mehr Spaß!

3. Sei nett in Diskussionsforen!

Hast Du schon gesehen? Im Orkenspalter, im DSA-Forum oder auf Facebook ist eine neue Diskussion über DSA4, DSA5, Wege der Vereinigungen oder die Produktstrategie von Ulisses entbrannt! Und Dein Instinkt sagt Dir, sofort mit in die Diskussion einzusteigen und Dich mit voller verbaler Brillanz auf alles zu stürzen, was auch nur im Entferntesten eine andere Meinung zu haben scheint.
Aber bevor Du das tust: Halte kurz inne, denke an das bevorstehende Fest der Liebe, und zwinge Dich selbst, die Argumente der anderen erstmal ganz langsam und sorgfältig zu lesen. Dich in ihre Position zu versetzen, den Grund für ihre Meinung zu ergründen. Vielleicht erkennst Du ja, warum Dein Gegenüber die Sache ganz anders sieht als Du, und vielleicht siehst Du ja auch ein, dass seine Position zwar nicht die Deine ist, aber sie auch ihre Existenzberechtigung hat. Und vielleicht sogar die Diskussion durch neue Sichtweisen bereichern kann.
Diskutiere bestimmt, aber höflich, beharre nicht zu sehr auf Deiner Meinung, erkenne, wenn das Pferd zu Tode geritten wurde, und danke am Ende allen Diskussionsteilnehmern für die spannende Debatte.

4. Sei nett zu den Autoren!

Das kann doch nicht wahr sein: In Aventurische Magie 3 sind keine Kristallomanten drin! Und die Sonderregeln zu Numinoru-Anhängern gibt es nur im Havena-Crowdfunding-Paket? Welches perverse Schwein ist für die Penis-Tabelle in Wege der Vereinigungen zuständig? Warum muss ich drei Magie-Bände kaufen? Warum werden nicht erst die Regelbände fertiggeschrieben, bevor neue Regionalspielhilfen herauskommen? Und warum kommen so wenig neue Regionalspielhilfen heraus? Wo sind meine Abenteuer? Und meine Romane? Und überhaupt: Wo bleiben meine Plüsch-Gotongis?
Wenn auch Du manchmal von diesen Gefühlen gepackt wirst, versuch einmal ganz ruhig durchzuatmen, und Dir Folgendes vor Augen zu halten: Ulisses besteht nur aus Menschen! Vorwiegend aus Rollenspielern, um genau zu sein. Nerds, die genauso gerne Silvana befreit und Borbarad vertrieben haben wie Du. Die in einer nicht sonderlich komfortablen Lagerhalle irgendwo im Taunus-Nirgendwo sitzen und Tag für Tag über Regeln, Abenteuer-Exposés, Lizenzverträgen, Textkorrekturen und Leserbriefen sitzen. Die auch viel lieber geile Abenteuerkampagnen schreiben und sich tolle Metaplot-Twists ausdenken würden - aber durch sowas wie Verlagspläne, nicht eingehaltene Liefertermine, unzuverlässige Freelancer und unvorhergesehene Katastrophen gebremst werden. Und trotzdem abends für Let's Plays vor die Kamera treten, am Wochenende auf irgendwelchen Cons irgendwo in Deutschland lächelnd die Kritik genervter Fans entgegennehmen, und dabei noch sauschlecht bezahlt werden, weil wir nicht bereit sind, 100 € für einen Regelband auszugeben.
Sieh die Ulisses-Leute als das, was sie sind: Rollenspieler wie Du und ich, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben und so gute Arbeit wie möglich abliefern wollen. Und sei nachsichtig mit ihnen, wenn sie das, in Deinen Augen, mal nicht so ganz geschafft haben.

5. Sei nett zu Deinem Rollenspielladen!

Früher gab es ihn an jeder Ecke, heute ist er vom Aussterben bedroht: Der freundliche kleine Rollenspielladen von nebenan. Wo der Besitzer noch persönlich jedes Rollenspielsystem kennt und Dir genau erklären kann, warum System X geil und System Y der letzte Scheiß ist. Wo Du zu jeder Tageszeit zwielichtige Gestalten an Tischen sitzen siehst, bei denen Du Dich fragst, ob sie da erst seit Kurzem sitzen oder sogar wohnen.
Dieses kleine Nerd-Biotop braucht Deine Hilfe, denn es ist bedroht: Böse Rollenspiel-Produzenten verlagern ihren Produktausstoß auf noch bösere Crowdfunding-Kampagnen, oder versuchen, ihre Publikationen über das Internet direkt zu verkaufen statt dem Laden seine Marge zu geben.
Wenn Du auch in fünf Jahren noch mit Deinem grummeligen Ladenbesitzer einen Plausch halten möchtest, musst Du aktiv werden: So viele Produkte wie möglich über den Ladentisch kaufen. Crowdfundings zwar unterstützen, aber vielleicht den einen oder anderen Artikel auch direkt im Laden erwerben. Nicht vorrätige Bücher direkt im Laden statt bei Amazon bestellen. Auch Deinen Freunden den Tipp geben, wo sie schnell und freundlich ihre Lieblings-Rollenspielartikel ohne Lieferzeit und Portokosten erhalten können.

6. Sorge für Nachwuchs!

Nein, das meine ich jetzt nicht im rahjagefälligen Sinne - pack bitte das Rahjasutra wieder weg! Nein, ich rede vom Rollenspiel-Nachwuchs. Neue Spieler für das schönste Hobby der Welt! Du hast Freunde oder Arbeitskollegen, die vielleicht Spaß an sowas haben könnten? Oder Nichten, Neffen, Nachbarskinder, Schüler oder gar eigene Kinder, die noch nie einen W20 in der Hand hatten?
Veranstalte ein Einstiegs-Abenteuer für sie! Nimm den DSA-Schnellstarter. Oder die kommende DSA-Einsteiger-Box. Oder kauf Dir das My Little Pony Rollenspiel. Oder unterstütze das So nicht, Schurke!-Crowdfunding vom Uhrwerk-Verlag. Nimm einfache, abgespeckte Regeln, und versuche den Kindern weniger den Zauber der Talentpunktevergabe und des Astralpunkte-Mikromanagements zu vermitteln als die Freude, in einem dunklen Gewölbe eine Geheimtür gefunden zu haben, die zu einem Schatz führt. Zeige ihnen, dass sie mit Rollenspielen in eine andere Haut schlüpfen können und spannende Abenteuer mit echten Freunden erleben werden.

7. Achte das Copyright!

Klar, es ist sehr verlockend, sich die PDFs der DSA-Regelwerke einfach runterzuladen, statt sie zu bezahlen. Oder die Illustrationen aus DSA-Publikationen auf der eigenen Webseite oder auf Facebook zu verwenden. Oder aus Prinzip keine DSA5-Produkte zu kaufen, weil Dir die Nase des Verlagsinhabers nicht zusagt. Oder anderen Leuten in einer Reihe von Bastel-Marathon-Artikeln Tipps zum Produzieren von nicht-lizensierten DSA-Produkten zu geb.... ähhh.... ihr wisst schon, was ich meine!
Die Kreativen bei Ulisses, aber auch die vielen freischaffenden Illustratoren, Autoren, Lektoren und Musiker haben viel Zeit, Mühe und Herzblut in das Produkt gesteckt, das Du da gerade auf den Kopierer legst, und auch wenn nur die wenigsten erleben werden, dass Ulisses ihnen einen Markenrechts-Anwalt auf den Hals hetzen, solltet Ihr überlegen, ob ihr den Machern genug Tribut gezollt habt. Niemand wird in Deutschland mit Rollenspielprodukten reich (nein, auch Ulisses nicht!), und jeder Euro, den Ihr durch das Kopieren eines DSA-Buchs spart, tut vielleicht dem Menschen, der es geschaffen hat, am Monatsende auf dem Konto weh.

8. Unterstütze die Künstler!

Du magst das, was die DSA-Illustratoren an tollen Werken schaffen? Du hast die Kunst des Schwarzen Auges studiert, und einige Favoriten entdeckt, die Dir besonders gefallen? Dann überlege doch mal, ob Du nicht selbst auch vielleicht eine private Illustration von diesem Künstler haben möchtest. Ein Charakter-Portrait auf dem Heldenbogen? Eine vollfarbige Illustration Eurer Heldengruppe? Ein Gemälde Eures letzten spektakulären Endkampfs als Kunstdruck an der Wand? Eine handbemalte Zinnfigur von Magister Ilmenblick?
Schaut mal im Netz nach, ob Euer Lieblings-Künstler oder Eure Lieblings-Künstlerin aktuell auch private Aufträge annimmt, und ob es vielleicht sogar eine Preisliste gibt. Vielleicht wirst Du angenehm überrascht sein, wie wenig ein solches individualisiertes Kunstwerk kostet. Und wenn Du dann, nach einigem Hin und Her, endlich Dein eigenes Bild in Händen hältst, überlege auch, ob Du den Künstler dafür wirklich angemessen bezahlt hast. Wie viele Stunden hat er oder sie daran gesessen? Wie viele Korrekturen mussten noch vorgenommen werden, bis Du zufrieden warst? Wie hoch ist der Mindestlohn in Deutschland?
Übrigens müssen die Künstler von dem Bisschen, was Ihr ihnen zahlt und was Ulisses für seine vollfarbigen Bände zahlen kann, irgendwie über den Monat kommen, und wenn sie freischaffend unterwegs sind, auch ihre Krankenversicherung und Rente damit abdecken. Und Schwarzarbeit sollte man auch niemals irgendeinem Künstler vorschlagen, denn als Steuerhinterzieher wird man noch schlechter über die Runden kommen. Zahlt einfach das, was Ihr für angemessen haltet. Und Ihr werdet überrascht (und auch etwas erschrocken) sein, wie dankbar die Künstler jeden zusätzlichen Euro entgegennehmen!

9. Werde Patreon!

Du schaust wahnsinnig gerne diese YouTube-Videos mit dieser hübschen Moderatorin und dieser lustigen Eule, und freust Dich jedes Mal, wenn Sie wieder von irgendeiner Con berichten, die neuesten Werke rezensieren oder verrückte Fan-Filme drehen? Hast Du dann vielleicht schonmal überlegt, diese netten Leute mit einer Spende zu unterstützen? Und vielleicht sogar mit einer regelmäßigen Spende?
Klar, wenn Du 5 € im Monat überweist, kann sich davon niemand eine neue Kamera oder die Eintrittskarte zur nächsten Convention kaufen. Aber wenn außer Dir noch 100, 200 oder gar 500 Leute das Selbe machen, kann man diesen netten kreativen Leutchen vielleicht einen etwas entspannteren Blick auf ihren Kontostand bescheren.
Und natürlich gibt es nicht nur diese sehr prominent auf YouTube vertretenen Gesichter. Auch andere, die vielleicht nicht ganz so präsent sind, versuchen sich mit Patreon-Spenden über Wasser zu halten. Schau Dich einfach mal um, ob es auf Patreon oder irgendeiner vergleichbaren Seite eine Dir bekannte Person gibt, die sich Deine Unterstützung verdient hat. Und dann lasse bitte den ein oder anderen Euro da. Besser angelegt als in den 100. neuen Würfel ist das allemal!

10. Unterstütze ein Crowdfunding!

Was? Ein Crowdfunding unterstützen? Diese tasfarelelgefälligen Gelddruckmaschinen, die nur dafür sorgen, dass die Produkte später rauskommen? Und die als Extras immer nur unsinnigen Tand produzieren, den Du nicht brauchst?
Ja, genau diese Crowdfundings sollst Du unterstützen. Nicht immer - aber gerne mal von Zeit zu Zeit. Weil durch Crowdfundings Produkte realisiert werden können, die es sonst vielleicht nicht geben würde. Weil Crowdfundings Leute mobilisieren und begeistern können. Weil sie dem Produzenten Planungssicherheit geben. Und auch wenn es nicht jeder glaubt: Weil Crowdfundings Spaß machen! Die Jagd nach dem nächsten Stretch Goal, die Freude beim Erreichen einer neuen Finanzierungssumme, die Diskussion über neue Prämien - erfolgreiche Crowdfundings schweißen Hersteller und Community fester zusammen. Und bringen unserem Hobby wertvolle Aufmerksamkeit und Werbung.
Also: Verfluche nicht jedes Crowdfunding, sondern probiere einfach mal aus, ob Du nicht auch Spaß daran finden könntest.

11. Sei nett auf ebay!

Du hast auf der DreieichCon die blaue Magie 3 erwürfelt, obwohl Du sie gar nicht brauchst? Oder am Kaiser-Raul-Konvent teilgenommen, und weißt nun nicht, was Du mit dem Orden, dem Programmheft oder dem übrigen Exklusiv-Kram machen sollst? Du hast noch die G7 im Sammelschuber herumstehen, und möchtest sie zu Geld machen? Du hast "zufällig" einige Schätze im "Keller" gefunden, und musst Dich "leider" davon trennen? Ihr habt die Splitterdämmerung durchgespielt und braucht die Abenteuer nun nicht mehr? Prima! Dann gehe zu ebay, in ein Forum oder auf Facebook und verkaufe sie. Es wird sicherlich jemanden geben, der sich darüber freut. 
Aber: Nimm keine Mondpreise! Keine überzogenen Sofort-Kaufen-Preise, keine Start-Gebote, die das Vierfache des Originalpreises sind. Sei nett zu allen Leuten, die einfach zu spät gekommen sind und trotzdem gerne ein vergriffenes Werk kaufen würden. Klar, Du kannst mit DSA-Auktionen eine Menge Gewinn in kurzer Zeit machen. Aber Du schadest damit dem Markt! Wenn Du ein Buch für einen hohen Preis verkauft bekommst, werden andere Verkäufer nachziehen, und so die Preisspirale weiter in die Höhe treiben. Durchbrich diesen Teufelskreis, indem Du Deine Schätzchen ohne Startpreis anbietest. Oder zumindest zu einem Preis, der nicht höher als der ursprüngliche Verkaufspreis ist. Wenn Du den Gierlappen richtig eins auswischen willst, wähle einen niedrigen Sofort-Kaufen-Betrag, der allen Beobachtern zeigt: Ihr müsst keine Mondpreise zahlen! Es gibt auch anständige Verkäufer, die zufrieden sind, wenn Sie ihr ursprünglich bezahltes Geld zurückbekommen oder vielleicht einen kleinen Gewinn einfahren. Gewinnmargen von 200-500% sind für die Mafia oder für asoziale Cum-Ex-Banker - wir Rollenspieler sollten darüber stehen!

12. Kaufe etwas im Skriptorium!

Das Skriptorium Aventuris ist eine tolle Sache. Endlich haben angehende Autoren die Möglichkeit, ihre Werke der Öffentlichkeit zu präsentieren und davon finanziell zu profitieren. Ohne Angst vor Copyright-Verletzungen haben zu müssen oder sich selbst Gedanken über das Hosting der eigenen Werke machen zu müssen. Aber die Masse an Skriptoriums-Veröffentlichungen ist groß, und das Auffinden neuer Werke nicht sonderlich komfortabel. Um von einem potentiellen Leser gefunden zu werden, muss eine Scriptoriums-Publikation viel Glück haben.
Dann für die investierte Arbeit auch noch etwas entlohnt zu werden, ist umso unwahrscheinlicher: Die wenigsten Leser kaufen eine Publikation für mehrere Euro unbesehen, und so entscheiden sich viele Autoren für das Pay what you want Prinzip: Jeder Leser darf soviel zahlen, wie er kann oder möchte. Aber jetzt mal ehrlich: Wer zahlt schon für etwas, was er auch umsonst haben könnte?
Ganz einfache Antwort: Du! Such Dir einfach mal ein Scriptoriums-Produkt heraus, das Dir gefällt. Eine schöne Kurzgeschichte. Ein spannendes Abenteuer. Eine witzige Spielhilfe. Ein praktisches Programm. Und dann überlege, was Dir das Lesen oder Benutzen gebracht hat, und wieviel Euro Dir dieser Spaß wert ist. Sei Dir bewusst, dass jemand sehr viel Zeit und Mühe in dieses Projekt investiert hat, und Deine Spende niemals eine echte Entlohnung, sondern nur ein Zeichen Deiner Wertschätzung sein kann. Zeige Deine Dankbarkeit für ihre Arbeit - jeder Euro wird sie freuen!

13. Schreibe Kommentare!

Du hast soeben einen tollen Blog-Artikel gelesen, eine Nachricht bei DSANews entdeckt, ein Let's play Video auf YouTube angesehen, Dich über einen Facebook-Beitrag geärgert oder ein tolles Abenteuer im Scriptorium gefunden? Dann sei doch bitte so nett, und schreibe einen Kommentar dazu. Es muss ja nichts langes sein! Kein Mensch erwartet von Dir eine mehrseitige Lobhudelei. Ein einfaches "Toll geschrieben, ich hatte viel Spaß beim Lesen" oder "Danke, dass Ihr Euch die Mühe macht!" würde ja schon reichen. Für Dich sind es nur ein paar Sekunden Arbeit. Für denjenigen, dessen Werk Du kommentierst, ist es aber mehr: Es ist die Rückmeldung, dass jemand sich das, was man da gemacht hat, auch wirklich durchliest oder ansieht. Dass die investierte Zeit nicht umsonst war, weil es irgendwo da draußen Leute gibt, die diese Arbeit wertschätzen. Auch Kritik ist willkommen: Fast jeder Blogger/YouTuber/Autor wird bestätigen, dass fundierte Kritik besser als völlige Funkstille ist, und man selbst meist so betriebsblind ist, dass man für jeden Verbesserungsvorschlag von Außenstehenden offen ist. Und zu guter Letzt ist jeder Kommentar, jedes Meckern, jeder dumme Spruch die Community ein Tropfen Herzblut, das unsere Community am Leben hält.

14. Werde DSA-Autor!

Du hast schon lange den ganz heimlichen Wunsch, ein eigenes Abenteuer zu schreiben? Hast eine Vision, wie der Metaplot des Herzogtums Engasal sich entwickeln könnte? Hast den Entwurf einer Kurzgeschichte oder gar eines Romans in der Ecke liegen? Hast eine verrückte Idee, die Dir seit Jahren im Hinterkopf herumspukt, die Du Dich aber nicht traust auszusprechen? Dann spring einfach über Deinen Schatten, und trau Dich, Deine Idee Realität werden zu lassen! Verfasse einen kurzen Pitch, der Deine Idee prägnant zusammenfasst, und schicke sie an Ulisses! Oder schreibe Deine Idee nieder und biete sie im Scriptorium um. Jeder DSA-Autor hat mal so angefangen wie Du.
Sei nicht enttäuscht, wenn aus Deinem ersten Pitch nicht sofort ein neues offizielle Produkt wird. Die DSA-Redaktion muss erstmal herausfinden, welcher Autor welche Fähigkeiten hat. Lass Dich nicht entmutigen, wenn andere Deine Vision nicht teilen können, und denk Dir einfach was Neues aus. Wenn Du wirklich irgendwann Deinen Namen in einem Buch entdecken willst, musst Du Geduld haben. Aber mache Dir nicht zu viele Hoffnungen, denn DSA-Autoren werden nur die Wenigsten. Wenn es klappt, ist das toll - und wenn nicht hast Du Deine Freizeit mit Kreativ-Sein "verschwendet". Es ist keine Schande, wenn die Idee nicht ankommt! Aber es ist eine Schande, wenn eine gute Idee in der Schublade vergammelt.

15. Beteilige Dich an einem Community-Projekt!

DSANews, Wiki Aventurica, Dere Globus, Nandurion, DSA-Forum, Orkenspalter - es gibt viele von der DSA-Community betriebene Projekte, die uns DSA-Spieler informieren, unterhalten, zusammenbringen. Und hinter jedem dieser Projekte stehen Menschen. Nerds, die ihre Freizeit opfern, um Nachrichten-Artikel zu schreiben, Publikationen nach Fakten zu durchsuchen, Ortsmarken zu platzieren, Blog-Artikel zu schreiben oder Diskussions-Threads zu moderieren. Und ob Du es glaubst oder nicht: Fast jedes dieser Projekte ist chronisch unterbesetzt! Immer wieder scheiden Mitarbeiter aus Zeitmangel oder anderen Gründen aus, und die Zahl der aktiven Mitarbeiter halbwegs konstant zu halten ist ein ständiger Kampf.
Darum: Überleg Dir einfach mal ganz unverbindlich, ob Du irgendwo mithelfen kannst oder möchtest! Es ist gar nicht schwer: Du hast in der Wiki Aventurica einen Fehler gefunden? Korrigiere ihn! Du hast eine interessante Nachricht gefunden, über die DSANews noch nicht berichtet hat? Schreibe ihnen eine kurze Mail! Du hast eine Idee für einen Nandurion-Gastartikel? Schreib ihn einfach! Alle Community-Projekte freuen sich über neue Mitarbeiter!

16. Informier Dich!

Es gibt viele Wege, sich über Das Schwarze Auge zu informieren. Der eine schaut von Zeit zu Zeit auf der Ulisses-Webseite vorbei. Oder ist in einer oder mehreren Facebook-Gruppen. Oder folgt einigen Leuten auf Twitter. Oder verfolgt die Berichterstattung auf DSANews. Oder ist im Orkenspalter oder DSA-Forum aktiv. Sicher. Das sind alles vollkommen legitime Wege, sich über Aventurien und die Nachbarkontinente zu informieren. Aber leider führt das entweder dazu, dass man wahnsinnig viele verschiedene Webseiten besuchen muss oder einen guten Teil der Infos verpasst.
Warum nicht einfach mal einen Feed-Reader verwenden? Nimm Feedly, The Old Reader, Tiny Tiny RSS oder einen der unzähligen anderen Reader, und füge alle Deine gewünschten Nachrichtenquellen per RSS- oder Atom-Feed hinzu. Du wirst erstaunt sein, wie viele Webseiten bereits einen Newsfeed mitliefern. Und für die großen Feed-Verweigerer Twitter und Facebook gibt es Tools, die auch aus diesen Seiten Feeds generieren. Selbst DSA-Forum und Orkenspalter bieten Feeds zu allen Themen an, und wenn man dann noch die ganzen Blogger wie Engor, SteamTinkerer, Teilzeithelden und die Vier Helden und der Schelm hinzufügt, hat man die ganze Woche über interessanten Lesestoff sicher. Lebe nicht mehr im Internet-Mittelalter, und genieße den Komfort der viel zu sehr ignorierten RSS-Feeds. Wenn Du einmal damit angefangen hast, wirst Du nie wieder ohne leben wollen!

17. Besuche eine Convention!

Wie? Du warst noch nie auf einer Convention? Warst nie auf RatCon, DreieichCon, FeenCon, HeinzCon oder einer der unzähligen anderen Conventions? Hast nie mit anderen Spielern oder der DSA-Redaktion auf der Spielemesse geplaudert, oder nach durchspieltem Tag im Schlafsack auf dem Boden einer Stadthalle gepennt? Du glaubst so etwas ist nichts für Dich? Probier es einfach mal aus!
Auf einer Convention laufen hunderte Gleichgesinnte rum und zelebrieren Ihr Hobby. Und auch wenn Du niemanden kennst, ist es erstaunlich leicht, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Traue Dich fremde Leute anzuquatschen, denn auch die anderen sind froh, wenn sie angesprochen werden. Vergiss nicht: Es geht um Rollenspiele, und damit kennst Du Dich aus. Also habt Ihr alle eine gemeinsame Gesprächsgrundlage. Das ist mehr als auf den meisten Partys! Lerne neue Freunde kennen, oder genieße einfach die nerdige, entspannte Atmosphäre. Und wenn alles gut geht, wirst Du sehr traurig sein, wenn die Con zu Ende geht und Du erst in einem Jahr wiederkommen darfst.

18. Bleib neugierig!

DSA5 interessiert Dich nicht? Wege der Vereinigungen ist Schund, obwohl Du noch nie einen Blick reingeworfen hast? Myranor, Tharun, Rakshazar und Uthuria sind nichts für Dich? Ilaris und Erzählregeln brauchst Du nicht? Was Splittermond, Pathfinder, 7th Sea, Hexxen, Tails of Equestria und Konsorten können ist für Dich uninteressant? Aventuria, Schicksalspfade, Die Schwarze Katze und Schatten der Macht haben für Dich rein gar nichts mit DSA zu tun?
Das ist schade, denn vielleicht entgeht Dir dabei ja eine Menge. Es gibt viele fleißige Autoren, da draußen, und viele von ihnen haben tolle Ideen. Rollenspiel entwickelt sich weiter, und jeder, der ein aktuelles DSA5-Abenteuer mit den DSA1-Klassikern vergleicht, wird das bestätigen. Lass Dich von anderen Regeln, Welten oder Systemen inspirieren, auch wenn Du selbst weiter in DSA 4.1 spielen möchtest. Picke Dir einzelne Ideen raus, die Dir gefallen, baue sie in Dein Spiel ein, und ignoriere den Rest. Gib dem Neuen eine Chance, auch wenn es Dir gegen den Strich geht. Keiner zwingt Dich dazu, mit Fokusregeln der Stufe 4 zu spielen, Kämpfe mit Miniaturen auszufechten oder in die Rolle eines Leonir zu schlüpfen. Aber es kann eigentlich nicht schaden, sich die Alternativen wenigstens mal kurz anzusehen. Und wenn es nur dazu führt, dass man nachher umso sicherer ist, dass das eigene Spiel immer noch das Beste ist!

19. Habe Zeit für das reale Leben!

So schön Aventurien auch ist, und so gerne man Zeit in dieser fantastischen Welt verbringt, so schade ist es auch, wenn man dadurch das reale Leben verpasst. Verbringe nicht den ganzen Tag in Diskussions-Foren oder Online-Runden, hänge nicht pausenlos im Rollenspiel-Laden rum und gib nicht Dein ganzes Geld für Rollenspiel-Quatsch aus. Das Schwarze Auge ist ein toller kreativer Zeitvertreib - aber kein reiner Lebensinhalt! Verbringe die Zeit, die Du nicht auf Dere verbringst, mit voller Konzentration auf die reale Welt. Lasse Dich nicht zu sehr von Regeldetails oder Abenteuerideen davon abhalten, mit anderen Leuten zu sprechen, Deine Arbeit zu erledigen oder Dich um Deine Familie zu kümmern. Genieße die Zeit in der Realität, damit Deine regelmäßigen Eskapaden in die Fantastik etwas Besonderes bleiben. Opfere nicht Dein gesamtes Sozialleben auf dem Altar der Zwölfgötter. Sieh DSA als das was es ist: Das tollste Hobby der Welt!

20. Sei nett!

Hier steht bewusst nicht, zu wem Du nett sein sollst. Sei es einfach! Sei nett zu Deiner Umwelt, Deinen Freunden, Deiner Familie und Deinen Kollegen. Sei nett zu Leuten, die Du eigentlich nicht magst, und auch zu solchen, die Du eigentlich hasst. Sei nett zu Frauen, Männern, Kindern, Alten, ebay-Verkäufern, Namenlosen-Paktierern, Schwulen, Heteros, Schwiegermüttern, DSA-Autoren, Foren-Trollen, Asylanten, Bloggern, Moslems, Cholerikern, Nonnen, Fernseh-Moderatoren, Dummköpfen, US-Präsidenten, AfD-Wählern, Baumbesetzern, Pastafaris, Müllmännern, Teilchenphysikern, Irgendwas-mit-Medien-Studenten, Nordkoreanern, Nazis, Gutmenschen, Crowdfunding-Unterstützern, Schalke-Fans, Dortmund-Fans, Bayern-Fans, Bankern, Pennern, Apple-Nutzern, Andergastern, Nostrianern, Nahemas und Pardonas. Kurz gesagt: Sei einfach nett! Oder bemühe Dich wenigstens, netter zu sein. Diese und alle anderen Welten würden von etwas mehr Nettigkeit durchaus profitieren.

Das Fazit

24 Artikel sind eine ganz schöne Menge! Viel Text, viele Bilder, viel Zeit, viel Geld und viel Schweiß sind in die Artikel gesteckt worden, mit denen ich Euch, meine lieben Leser, seit dem ersten November bombardiert habe. Jeden Tag ein Artikel, mehr als drei Wochen lang - das war weitaus mehr, als ich jemals zuvor geschrieben habe. Und eigentlich auch viel mehr, als ich eigentlich zeitlich schaffen konnte.

So mancher Artikel wurde bis tief in die Nacht mit heißer Nadel gestrickt, und dann am nächsten Morgen im Büro fertiggestellt. Wie man vermutlich gemerkt hat, war keiner der Artikel vorgeschrieben - alle Texte wurden frühestens am Abend vor der eigentlichen Veröffentlichung begonnen. Das Bild eines Güterwaggons, der einen Berg hinunterrollt, während die Arbeiter gerade noch versuchen die Gleise fertigzubauen, ist irgendwie passend. Ich bin froh, alle 24 Artikel geschafft zu haben. Und auch ein wenig stolz.

Möglich gemacht haben das meine tolle Frau, die mich in den letzten drei Wochen abends kaum noch zu Gesicht bekommen hat, meine lieben Kinder, die während meiner Schreibphasen meist ruhig und friedlich in ihren Betten schlummerten, und immer erst dann erwachten, wenn ich erschöpft ins Bett plumpste. Auch meine Arbeitskollegen mussten unter meiner Unproduktivität leiden, denn wenn ich nicht heimlich im Büro letzte Sätze in die Tastatur hämmerte, war ich bestimmt mental schon wieder beim nächsten Artikel. Ich hoffe, dass mit dem Abschluss des Marathons auch mein normaler (Arbeits-)Alltag wieder einsetzt.

Doch besonders viel Dank gebührt meinen Lesern: Ich bin mir bewusst, dass nur die wenigsten von Euch Zeit und Lust hatten, sich durch meine täglichen, meist nicht besonders durchdacht heruntergeschriebenen Textwüsten gequält haben, und doch hatte keiner meiner Artikel weniger als 100 Aufrufe. Der Spitzenreiter wurde sogar fast 500 Mal aufgerufen! Kein schlechter Wert für irgendwelche fragwürdigen Bastelideen! Auch für die auf Facebook, Twitter oder hier unter dem Artikel hinterlassenen Kommentare möchte ich mich herzlich bedanken, da mich jedes Feedback sehr gefreut hat. Auch wenn ich mir zumindest bei einigen Artikeln sehr viel mehr Feedback gewünscht hätte (weder mein toller Greifenöffner, der geniale Spielkarten-Editor noch die skurile Boron-Urne hat auch nur eine Rückmeldung bekommen!!1!elf!), darf ich mich, zumindest in den ersten Tagen, nicht über mangelndes Interesse seitens der Leser beklagen.

So manches Bastelprojekt ist sicherlich auch noch nicht abgeschlossen. Und einige Ideen mussten leider auch weiterhin erstmal in meiner mentalen Schublade verbleiben. Gerne hätte ich Euch einen fertigen Spielkarten-Editor oder das Anziehpuppen-Set gezeigt, hätte den fertigen Greifenöffner oder die volle Palette an Vier-Helden-und-ein-Schelm-Merchandising gezeigt. Toaststempel, DSA-Sammelkarten-Album, interaktive Aventurien-Karte, Siegel-Petschaft, Handyspiel, Tavernen-Generator - so manches Thema wäre noch einen Artikel wert gewesen. Aber ich glaube, für dieses Jahr soll es nun erstmal genug sein. Auch wenn ich diesen Schreib-Marathon nächstes Jahr sicherlich nicht zu wiederholen gedenke, wird es sicher noch die eine oder andere Gelegenheit geben kreativ zu werden.

Der Aventurien-Adventskalender (mit Zwölfgötter- und Erzdämonen-Bildchen und Schokolade)

Ich hoffe, dass bei Dir, lieber Leser, die eine oder andere Bastel-Idee hängen geblieben bist, und dass auch Du Dich inspiriert fühlst, selbst etwas Verrücktes, Ausgefallenes, Banales oder Geniales zu entwerfen. Ein letztes Mal sei also hiermit die Forderung ausgesprochen, Eurem inneren Mechanikus soviel Freiraum zu geben, dass er in Eurem Unterbewusstsein die tollsten Dinge erfinden kann, und uns danach über die Resultate zu berichten.

Habt Dank für's Vorbeischauen.

Bleibt neugierig!

Der Bastel-Marathon ist hiermit... beendet!

Kommentare

  1. Da halte ich mich mal an die Nummer 13: Danke für Zeit. Hat mir viel Spass gemacht dem ersten vor weihnachtlich zu verfolgen...

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    1. Besten Dank! hatte gar nicht darauf geachtet, dass das Schreiben von Kommentaren die Zahl des Namenlosen trägt! Umso mehr freue ich mich über das freundliche Mitlesen!

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  2. Danke für den Vor-Adventskalender mit all den Ideen und die Teilhabe am gelegentlichen "Lernproztess" bei so manchem Projekt.

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    1. Gern geschehen, vielen Dank für's Lesen. Ich hoffe, die "Lernprozesse" haben nicht abgeschreckt, selbst mal etwas nachzubauen...

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  3. Hallo,
    zu Beginn möchte ich mich für den Bastelmarathon und die schon einschüchternde Kreativität der Ideen bedanken. Wahnsinn!
    Jetzt habe ich mir aber einen Vorschlag aus dem Thema Glück zu Herzen genommen, und gewartet, bis ich meine Meinung dazu äußere.
    Es geht um den Punkt: Veröffentlichungen im Skriptorium.
    Ich bin der Meinung, Dinge, die dort veröffentlicht werden, werden von Hobbyenthusiasten für andere Hobbyenthusiasten gemacht. Früher wären die Beiträge halblegal in irgendwelchen Foren erschienen. Dass Ulisses die Vorhaben jetzt unterstützt ist gut.
    Dennoch bin ich nicht der Meinung, dass man für diese Dinge Geld verlangen sollte bzw. mit Geldbeträgen rechnen sollte. Warum?
    Z.B. trainiere ich die Mannschaft meines Sohnes im Sportverein. Unentgeldlich. Und ich käme nicht auf die Idee, die Sache einfach ab zu blasen, nur weil sie nicht entlohnt wird, ich aber Zeit und Aufwand reinstecke. Warum tue ich das? Weil es mir Spaß macht. Weil ich weiß, dass ich damit anderen Freude bereiten kann. Weil es mittlerweile viele gibt, die sich nicht mehr engagieren (egal wo).
    Deshalb sehe ich die Skriptoriumsbeiträge als Hobbybeiträge, als Beitrag der Spieler, um anderen das Leben zu erleichtern, eine Freude zu bereiten etc.
    Um aber nicht negativ zu schließen: Ich lese die Seiten hier wirklich gerne und habe nur Bewunderung für euren Einsatz übrig!

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    1. Hallo Smu, danke für Deine netten Worte, und dass Du zu einer der 20 teils gewagten Thesen Stellung beziehst.

      Klar kann man über bezahlte Publikationen im Skriptorium geteilter Meinung sein. Viele werden es wie Du sehen, dass die dort veröffentlichten Werke Hobbyprodukte sind, die aus Lust an der Freude geschrieben wurden, und mit denen man die Community bereichern möchte. Ergo sollte dafür auch keine Bezahlung erforderlich sein.

      Andererseits gibt es sicher auch den einen oder anderen Autor, der mit seinem Werk viel Aufwand betrieben hat, und dafür wenigstens eine kleine symbolische Entschädigung haben möchte (z.B. um hinzugekaufte Illustrationen bezahlen zu können). Sicher wird davon niemand reich werden - aber ein paar Euro dürften doch hoffentlich zusammenkommen.

      Man kann aber auch argumentieren, dass die Bezahlung für diese Werke ein Zeichen der Wertschätzung ist, die man sonst praktisch nicht bekommt: Bis auf wenige Ausnahmen haben die meisten Publikationen im Skriptorium kaum Bewertungen oder Kommentare. Was für die teils monatelange Arbeit, die man hineingesteckt hat, echt traurig wäre. Wenn der Autor für sein Werk eine zweistellige Eurosumme erhält, ist das ein Zeichen dafür, dass es wenigstens ein paar Leute da draußen gibt, denen die geleistete Arbeit etwas wert war.

      Auch Ulisses macht das Scriptorium nicht aus purer Nettigkeit: Der Verlag möchte ein paar Euro damit verdienen. Und auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass damit großer Gewinn eingefahren wird, deckt es vielleicht wenigstens die entstehenden Kosten.

      Ich wollte mit meiner Aufforderung zur finanziellen Unterstützung des Scriptoriums vor allem klarmachen, dass Rollenspiel und das Schreiben von Rollenspielmaterial nicht nur ein tolles Hobby ist, sondern auch eine Menge schweißtreibender Arbeit ist, und dass es durchaus Menschen gibt, die von den Erlösen leben müssen. Und dass in der Community ein Bewusstsein dafür herrschen sollte, dass Rollenspielprodukte nunmal Geld kosten müssen/können, damit unser Hobby weiterleben kann.

      Denn genauso, wie Du die Mannschaft Deines Sohnes kostenlos trainierst (was natürlich wünschens- und lobenswert ist), gibt es da draußen auch bezahlte Trainer und Spieler. Es braucht eine gesunde Mischung aus Ehrenamt und bezahlter Arbeit, um einen Fußballverein und ein Rollenspielsystem am Laufen zu halten. Dank der frei einstellbaren Preise und der Pay what you want Option kann glücklicherweise jeder selbst entscheiden, ob und, wenn ja, wieviel für eine Leistung gezahlt werden sollte.

      Bevor irgendwelche Missverständnisse aufkommen: Ich selbst bin natürlich auch Verfechter der kostenlosen Bereitstellung von Rollenspielmaterial. Immerhin betreibe ich meinen Blog unentgeltlich in meiner knapp bemessenen Freizeit, schalte weder Werbung noch Affiliate Links, kriege keinerlei Rezensionsexemplare, sondern investiere Monat für Monat zwei- bis dreistellige Beträge, um Preise für das Preisausschreiben zu kaufen. Daher möchte ich gar nicht dafür plädieren, dass jeder Geld für seine Werke bekommen muss. Aber diejenigen, die dafür Geld haben wollen, sollen es meinetwegen auch bekommen, wenn mir das Endprodukt den geforderten Betrag wert ist.

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