RatCon 2019 in Limburg
Mit einem Piepen schließen sich die Türen, ruhig setzt sich die Regionalbahn in Bewegung. Der weiße Bildschirm meines Laptops starrt mich an, wartet darauf, mit einem ausführlichen Bericht der letzten Tage gefüllt zu werden. Fast vier Stunden werde ich unterwegs sein, bevor ich wieder zu Hause, zurück im Alltag bin. Wo mich meine Frau, meine Kinder, mein Job und mein normales Leben erwarten. Bis dahin habe ich Zeit, um zu versuchen, all die tollen, schönen, coolen, lustigen Erfahrungen der letzten 48 Stunden mental Revue passieren zu lassen, niederzuschreiben, was für eine glorreiche, geile Zeit die RatCon 2019 in Limburg war. Wohlan, lasst uns sehen wie weit wir kommen!
Die Vorbereitung
Wer sich auf große Abenteuerreise begibt, tut - wie jeder DSA-Spieler zur Genüge weiß - gut daran, sich gut vorzubereiten, die Ausrüstung zusammenzusuchen, die Überlandreise zu planen. Hotel und Eintrittskarte für die am zweiten August-Wochenende stattfindende RatCon 2019 wurden bereits im April gebucht, die Bahntickets im Juli bestellt. Da ich ein genügsamer Reisender bin, überlegte ich kurz, nur mit Umhängetasche und Rucksack zu reisen, entschloss mich in Anbetracht der zu erwerbenden DSA-Devotionalien aber noch rechtzeitig, dass eine große Reisetasche wohl die bessere Wahl wäre (was sich natürlich auch als korrekt herausstellte). Die Tage bis zur Convention waren mit einer chaotischen Mischung aus Kinderbetreuung, Familienfeiern und nächtlichen Programmier-Sessions (dazu später mehr) gefüllt, und trotzdem wollte die Wartezeit bis zum 09. August, dem Beginn der Veranstaltung einfach nicht schnell genug vorbeigehen.
Die Anreise
Am Freitagmorgen wurde dann endlich die Tasche gepackt, die Familie ins Auto gesetzt, das sie für drei Tage zur Schwiegermutter transportieren würde, eine sehr dankbare Verabschiedung zelebriert (danke, Schatz, dass ich die drei Tage frei habe - Du bist die Beste!), und dann die U-Bahn zum Bochumer Bahnhof genommen. Ich hatte natürlich viele Pläne für die Fahrt: Die knapp vier Stunden in der Bahn wollte ich mit Lesen, Schreiben und Programmieren verbringen, also Dingen, für die mir mein Alltagsleben viel zu wenig Zeit lässt. Natürlich waren auch hier meine Hoffnungen zu hoch angesetzt: Ich schaffte es, ein paar Dutzend Seiten im neuen, hoffentlich irgendwann offiziell erscheinenden Roman von Ina Kramer zu lesen (der mir immer noch sehr gut gefällt), und ein wenig an meinem geheimen Programmier-Projekt weiterzuarbeiten (wie gesagt: dazu später mehr). Den Rest der Zeit waren Körper und Geist einfach froh, frei zu haben, zwei Nächte lang nicht von Kindergeschrei geweckt zu werden und Zeit mit vielen netten Leuten beim gemeinsamen schönsten Hobby der Welt zu verbringen. So froh, dass ich vier Stunden lang mit dem Einschlafen kämpfen musste...
Die knapp 40 Minuten Verspätung in Dortmund waren glücklicherweise nicht sonderlich schlimm (ich hatte genug Zeit, um mich mit einer morgendlichen Curry-Frikadelle, einer Flasche Cola und etwas Süßkram einzudecken), und auch der eingesetzte Ersatz-Intercity-Zug, der keine Platzreservierungen hatte, erwies sich, als ich einen guten Sitzplatz ergattern konnte, als kein großes Problem. Und so hüpfte ich (nach einem weiteren Umstieg in Koblenz) um kurz vor Drei fröhlich aus der Regionalbahn. Limburg, der Schelm ist da!
Die Ankunft
Der leichte Nieselregen begleitete mich zur Stadthalle, an der ich eigentlich nur vorbei wollte, weil sie auf dem Weg zu meinem Hotel lag. Kaum hatte ich jedoch einen kurzen Blick durch die Eingangstür geworfen, als ich schon herzlich von Community-Managerin Jasmin Neitzel empfangen wurde, mit der ich auf der CCXP in Köln auf der Bühne vor der Twitch-Kamera gesessen hatte - sowas schweißt zusammen! Und der erste RatCon-Besucher, den ich erspähte, war - die DSA-Welt ist wirklich klein - jener Jan, für den ich auf der RatCon in Berlin das limitierte blaue Exemplar des Aventurischen Pandämoniums erwürfelt hatte.
Also wurde direkt eine feierliche Übergabe eingeleitet: Ich überreichte die eingeschweißte Kostbarkeit, Jan wollte mir das Geld dafür geben. Leider musste erstmal herausgefunden werden, was das gute Stück denn kostete (ich hatte den Preis vollkommen vergessen), und nach einigem Suchen stellte er sich als 59,95€ heraus. Jan gab mir 60€, ich wollte ihm fünf Cent zurückgeben, was er aber verneinte. Somit ist der Schelm nunmehr offiziell einer jener zwielichtigen Gestalten, der auf Cons seltene Publikationen erwirbt und für unverschämt überhöhte Preise auf dem Sekundärmarkt vertickt! Pfui, Schelm, pfui!
Doch es kam noch schlimmer: Jan holte aus seiner Tasche eine Resin-Miniatur aus dem Westfalia Heroes of Aventuria Crowdfunding hervor, und überreichte Sie mir als Dank: Eine seltene Vorabversion der Katzenhexe Rowena aus dem Überwals, die so nie in Serie produziert wurde, und die Jan als Backer der ersten Stunde vom Westfalia-Chef Kawe Weissi-Zadeh erhalten hatte. Jan, Kawe: Vielen Dank, die gute Rowena wird in meiner Sammlung von DSA-Miniaturen einen Ehrenplatz erhalten. Aber Ihr müsst verzeihen: Bis ich es geschaffte habe, die Miniatur ordnungsgemäß zu bemalen, wird der Weltendiskus bestimmt ein paar Mal zwischen Rur und Gror hin- und hergeworfen worden sein...
Das Hotel
Nun galt es aber erstmal das Hotelzimmer zu beziehen, denn der offizielle Beginn der RatCon lag noch fast drei Stunden in der Zukunft, und nichts lag mir ferner, als den fleißig umherwirbelnden Waldemser Hämmerlingen im Weg stehen zu wollen. Also wurden die knapp fünf Minuten Fußweg zum Hotel zurückgelegt. Wie in jedem Jahr war es inzwischen liebe Tradition geworden, im Vienna Easy Limburg Hotel abzusteigen, nicht weit entfernt von der wunderbar idyllischen Lahn gelegen. Anders als die meisten der Hotels in der Limburger Altstadt ist mein Stammhotel ein wunderbar moderner und durchgestylter Bau, in dem ich mich stets zu Hause fühle. Schnell eingecheckt. Hoch ins Zimmer. Reisetasche in die Ecke gepfeffert. Mit ausgebreiteten Armen auf's Bett fallen lassen. Glücklich die Augen schließen. Entspannt durchatmen. Urlaub!
Die traditionelle schelmische Unterkunft in Limburg - auch wenn ich bis heute nicht weiß, was sie mit Wien zu tun hat |
Nein, Kai, Du darfst jetzt nicht schlafen! Gleich ist RatCon! Also nur schnell geduscht, die Taschen leer geräumt, um Platz für die zu erwartenden Einkäufe zu machen, kurz am Rechner etwas weiterprogrammiert (dazu später mehr - hatte ich das schon erwähnt?), ein paar Instagram- und Twitter-Nachrichten rausgehauen. Dann raus, Limburg erkunden.
Die mitgebrachten Utensilien, die man als reisender Schelm dringend braucht |
Auf dem Hinweg hatte ich einen kleinen Copyshop entdeckt, der auch T-Shirt-Druck anbot, und da ich nur zwei T-Shirts mit "Vier Helden und ein Schelm"-Logo besitze, die Con aber bekanntlich drei Tage dauert, versuchte ich noch kurzfristig ein weiteres T-Shirt drucken zu lassen. Leider klappte dies so kurzfristig nicht, weshalb ich einfach so durch die immer noch bildschöne Stadt (als Kind des Ruhrgebiets kenne ich so gut erhaltene Altstädte sonst nur aus meiner Heimatstadt Hattingen) schlenderte. Limburg ist wirklich sagenhaft schön und hat mit seiner mittelalterlich-klischeehaften Altstadt etwas Disneyworldeskes, das mich immer wieder in bewunderndes Staunen versetzt. Schließlich ließ ich mich im Karstadt unweit der Stadthalle im Bistro nieder und gönnte mir eine schöne Tasse Gulaschsuppe. Und programmierte nebenbei an meinem Projekt weiter (dass dazu später mehr kommt, hatte ich schon erwähnt, oder?).
Ein feudales Mittagsmenü |
Die Eröffnung
Den feierlichen Countdown bis zur Öffnung verbrachte ich in der Schlange vor der Kasse. Eine gute halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung war noch früh genug, um ziemlich weit vorne zu landen (es waren etwa zehn Leute vor mir), und so konnte ich entspannt beobachten, wie nach und nach die beiden Kassenschlangen in meinem Rücken wuchsen. Auch mein Bochumer Kumpel Marcel B. gesellte sich zu mir, wir plauderten über die kommenden Ereignisse und mutmaßten, um was es denn in dem geheimnisvollen Mystery-Panel gehen könnte, das für morgen Nachmittag angesetzt war.
Warten auf die Con-Eröffnung |
Etwa zehn Minuten vor sechs sorgte die stets fleißige (und gefühlt auf jeder einzelnen Ulisses-Con unentgeldlich omnipräsente) Katharina vom Orga-Team durch die Erklärung des Kassensystems ("linke Schlange für Barzahler, rechte Schlange für Gästeliste und Vorbesteller") erst für chaotische Migrationsbewegungen zwischen beiden Schlangen, und anschließend mit ihrer Verkündigung, dass Ticketbesitzer natürlich auch gerne die linke Schlange benutzen können, für einiges Amusement unter den Wartenden.
Endlich trat um Punkt sechs Ulisses-Chef Markus Plötz auf einen extra herangeschafften Stuhl, begrüßte die Anwesenden gut gelaunt, verkündete, dass ihm der Anblick der mittlerweile mehrere Hundert Menschen umfassenden Schlange so gut gefiel, dass er den Anblick noch eine Stunde betrachten wolle, und eröffnete dann, als der letzte Vorschlag auf wenig Gegenliebe stieß, feierlich die RatCon 2019 in Limburg!
An der Kasse suchte DSA-Redakteur Johannes Kaub (ebenfalls ein Veteran unseres CCXP-Twitch-Streams) vergeblich auf der Gästeliste nach dem Namen "Schelm, Der", da ich meine Freikarte aus dem Crowdfunding zu Die Schwarze Katze bereits für die RatCon in Berlin verbraten hatte, und erst nach kurzer Verwirrung gelang es mir zu erklären, dass ich normaler Online-Ticket-Besitzer sei. Vor lauter Rumflaxen versäumte ich natürlich, mir eines der formschönen Con-Bändchen zu besorgen, was ich erst einige Stunden später an der Info-Theke nachholte.
Und so strömte man euphorisch durch die frisch geöffneten Türen, schüttelte Hände, begrüßte überall bekannte Gesichter. Man möge mir verzeihen, wenn ich den Großteil der getroffenen Leute vergesse, aber die folgenden Minuten sind in meinem Gedächnis zu einem bunten Smoothie aus guter Laune und netten Leuten zermatscht wurden. Thorsten und Heike waren da, die ich zuletzt auf der RatCon in Berlin gesehen hatte (was schon viel zu lange, nämlich ganze drei Wochen, her war), der nette Florian (der mit uns auf der letzten RatCon in Limburg abends herumgelungert hatte) und seine ebenso nette Freundin Sonja begrüßten mich bereits in der Schlange herzlich.
Illustrator Sergej Fel mit seinem genialen Zwölfgötter-Riesen-Mauspad |
In der Künstermeile saß bereits Illustrator Sergej Fel, mit dem ich eigentlich scherzhaft auf der Berliner RatCon abgemacht hatte, dass wir uns wie vorvorletztes Jahr im Pendelbus vom ICE-Bahnhof in die Innenstadt treffen wollten - was aber aufgrund meiner ICE-losen Reiseroute dieses Mal nicht klappte. Neben der Bühne hatten bereits die beiden Ulisses-Illustratoren Nadine Schäkel und Steffen Brand pflichtbewusst ihre Posten bezogen, und während erstere fleißig an einem Rur-und-Gror-Bild für den kommenden Erweiterungsband Aventurisches Götterwirken 2 werkelte, versuchte ich Steffen dazu zu überreden, eine animierte GIF-Version der tollen Stadtkarte von Yol-Ghurmak aus Eiserne Flammen zu machen, die bekanntlich jeden Tag ihr Aussehen endet. Irgendwie schien er die Idee gut zu finden, wollte sie aber nicht umsetzen. Komisch.
Steffen Brand zeigt stolz seine Yol'Ghurmak Stadtkarte (und die goldene Aventurien-Karte) |
Der Shop
Endlich stieg ich die Treppe auf die Bühne hinauf, wo - wie schon im letzten Jahr - der riesige Ulisses-Shop seinen Anker geworfen hatte. Direkt neben der Treppe begrüßten mich sagenhafte zwei prall gefüllte Tische mit den unzähligen Produkten aus dem Die Schwarze Katze Crowdfunding. Sogleich kam Nadine Schäkel angelaufen, die bekanntlich die verantwortliche Redakteurin war, und streichelte stolz das tolle Ergebnis ihrer Bemühungen. Sogleich verfiel auch ich in ehrerbietige Lobpreisung der wirklich wunderschönen Bände, erfuhr, dass mein Lieblings-Cover (das mit dem Hund vom Orkendorf) mittlerweile sogar preisgekröhnt war, und lobte auch noch einmal das vielleicht ebenso gute Cover des Regelbandes, das sie auf der RatCon 2018 gezeichnet hatte und das eine katzige Version des DSA5-Regelwerk-Covers zeigt. Auch das einzige Kara-Plüschi, das zu diesem Zeitpunkt verfügbar war, wurde angemessen geherzt und geknuddelt.
Ein Teil der Produkte von Die Schwarze Katze |
Mit Nadine zu plaudern ist immer ein Erlebnis, und es war eine Freude zu sehen, wie (zurecht) stolz sie auf ihr erstes redaktionell betreutes Baby ist. Das Einzige, was meinen Spaß an der ersten Begutachtung der fertigen Bände schmälerte, war die Gewissheit, dass mein Crowdfunding-Paket etwa eine Minute, bevor mein Zug von Bochum nach Dortmund abfuhr, bei mir zu Hause abgegeben wurde, und dort nun drei Tage auf mich warten würde. Das Leben kann so grausam sein!
Die Zustellung meines DSK-Pakets erfolgte eine Minute vor geplanter Abfahrt des Zuges |
Also versuchte ich meinen Frust durch spontanes Geldausgeben zu kompensieren, und ergriff reflexartig das frisch erschienene Abenteuer Eiserne Flammen, den lange erwarteten Abschluss der epischen Splitterdämmerungs-Kampagne. Da die signierte limitierte Fassung des Bandes, die ich auf dem KRK erworben hatte und die im August-Gewinnspiel verlost wurde, an der Kasse auf mich wartete, nahm ich für mich nur die normale Softcover-Variante mit.
Direkt daneben lag auf einem ebenso großen Stapel das mindestens ebenso herbeigesehnte erste Abenteuer der Sternenträger-Kampagne, das den Namen Der Ruf der Bahalyr trägt, von dem ich gleich drei Exemplare mitnahm: Eines für das kommende Gewinnspiel, eines für meinen Kumpel Christoph und eines für mich selber. Eine Packung neuer Schicksalspunkte (diesmal mit einem Kampf-Symbol) wurde ebenso mitgenommen, bevor ich mit meiner ersten Ladung Neuanschaffungen zur Kasse ging. Den dort ausliegenden Con-Würfel für 2,50€ (den es übrigens bereits am gleichen Tag für 24,90€, also den zehnfachen Preis, auf eBay gab - bitte kauft nicht mehr bei snigga666, so Geier braucht unsere Community nicht!) nahm ich natürlich ebenso mit wie meine signierte Ausgabe von Eiserne Flammen.
Schicksalspunkte, Sternenträger und Splitterdämmerung-Abschluß |
Als ich mit letzterem von der Bühne herunterstapfte, traf ich auch gleich einen der drei Autoren, Julian Härtl (nicht Florian, wie ein ausgesprochen schusseliger Blogger manchmal schreibt), der ein wenig aus dem Nähkästchen über den Schreibprozess plauderte und sich etwas über die einschlafende Rezensionskultur beklagte. Woraufhin ich mich natürlich sofort genötigt fühlte, für die nicht allzu ferne Zukunft eine Rezension des Abenteuers zu versprechen. Als ob ich noch nicht genug zu tun hätte - aber für das große Leonardo-Abschieds-Abenteuer (und für den netten Julian) tue ich es natürlich gerne.
Und schon stieß ein weiteres bekanntes Gesicht zu uns: Der gute Sir Robert Cousland, seit diesem Jahr Mitarbeiter von Ulisses North America, der mal wieder den langen Weg aus den Staaten in die hessische Provinz auf sich genommen hatte. Wir plauderten auf englisch über den glücklicherweise diesmal harmlosen Jetlag, die Schwierigkeiten bei der Benutzung der Deutschen Bahn (believe me, Robert, even for Germans the German train system is notoriously difficult to use) und seinen Plan, irgendwann einmal in voller Sir Robert LARP-Montur anzureisen (aber mit der leichten Aluminium-Rüstung - die andere wäre zu schwer für sein Reisegepäck). Mit Robert zu reden ist immer ein Erlebnis, und er gibt einem glücklicherweise auch nie das Gefühl, ein der englischen Zunge total unbegabter Vollhorst zu sein. Kann jemand mal bitte für Robert eine passende Übersetzung für das Wort Vollhorst heraussuchen?
Direkt neben der Eingangstür zum großen Saal hatte die nette Yvi von Yvis Nerd and Geek World ihren DSA-Merchandise-Stand aufgebaut, und verkaufte bereits fleißig ihre handgearbeiteten Beutel, Mappen, Würfelarenen, Anhänger, etc. Ich schwöre, dass ich eigentlich gar nichts kaufen wollte, aber an der Mappe mit dem Titelbild von Die Schwarze Katze bin ich dann doch schwach geworden. Als dann auch noch Kollege Marcel vorbeikam, und sich seinen vorbestellten roten Würfelbeutel mit borbaradschem Dämonenkronen-Logo abholte, musste ich natürlich auch direkt zugreifen (Yvi hatte in weiser Voraussicht direkt mehrere Exemplare davon gezaubert).
Für meine E-Mail hatte sie während der Convention-Saison verständlicherweise noch keine Zeit gehabt: Ich hatte vorsichtig bei Ihr angefragt, ob sie auch mit DSA-Look versehene Sammelkarten-Bücher fertigen könnte, um die DSA5-Spielkarten eines Helden sauber aufbewahren zu können. Sie versprach, sich das mal anzusehen, wenn der Convention-Trubel vorbei sein und sie wieder etwas Luft haben würde. In jedem Fall kann ich Yvis Sachen sehr empfehlen, und auch das Quatschen mit Ihr war wieder eine Freude.
Für meine E-Mail hatte sie während der Convention-Saison verständlicherweise noch keine Zeit gehabt: Ich hatte vorsichtig bei Ihr angefragt, ob sie auch mit DSA-Look versehene Sammelkarten-Bücher fertigen könnte, um die DSA5-Spielkarten eines Helden sauber aufbewahren zu können. Sie versprach, sich das mal anzusehen, wenn der Convention-Trubel vorbei sein und sie wieder etwas Luft haben würde. In jedem Fall kann ich Yvis Sachen sehr empfehlen, und auch das Quatschen mit Ihr war wieder eine Freude.
Yvis Nerd and Geek World hatte mal wieder tolles Merchandise-Zeug im Angebot |
Mittlerweile war auch Illustratorin Verena Biskup in der Künstlermeile angekommen, und ich überreichte ihr feierlich eine der Schelm-Miniaturen, die ich im Crowdfunding von Westfalia Miniatures finanziert hatte.
Der Mini-Schelm und seine farbige Vorlage |
Die Zeichnung, auf der die Miniatur basiert, stammt von Verena, und ich hatte mir zuvor von ihr die Erlaubnis für die Nutzung eingeholt. Im Gegenzug hat sie nun einen Mini-Schelm, und ich bekam dafür noch eine Postkarten-Version der Schelm-Illustration (die ich natürlich trotzdem bezahlt habe - freischaffende Künstler muss man schließlich unterstützen!). Und da ihre eigenen Westfalia-Miniaturen noch nicht angekommen waren (Kawe, wenn Du das liest: Verenas Miniaturen fehlen noch), versprach ich, ihr ein paar meiner doppelten Miniaturen zukommen zu lassen.
Verena Biskup (rechts) und Elif Siebenpfeiffer (links) an ihren Ständen |
Am Stand von Ulisses-Karten-Illustrator Steffen Brand traf ich Alexander G., den die meisten eher als den Grolm kennen dürften, und der gerade dabei war, die goldene Aventurien-Karte zu bewundern, die Steffen in kleiner Auflage von 25 Stück verkaufte. Mir war die Karte leider etwas zu sperrig, und ich hatte Angst sie zu verknicken, weshalb ich den Kauf noch etwas nach hinten schob. Was natürlich dazu führte, dass sie irgendwann ausverkauft war und ich nun keine Aventurien-Golddruck-Karte besitze. Schade.
Der Grolm ließ sich natürlich - wie sollte es anders sein - kurz darauf zum Aventuria-Tisch von Christian Lonsing, wo fleißig der namenlose Geweihte probegespielt wurde. Gerne hätte ich mitgespielt (nachdem ich ja nach unserer Wirtshaus zum Schwarzen Keiler Runde wieder voll im Thema bin), aber mit dem Grolm gegen Christian würde ich mich vermutlich zu doof anstellen und den Grolm nur aufhalten. Außerdem hätte ich so das erste Panel verpasst.
Das Pardona-Panel
Genau: Das Panel! Als ich mir gerade an der Theke des Stadthallen-Caterers eine Flasche zu trinken holen wollte, traf ich den guten Frosty (aka Chris), der mich fragte, warum ich nicht auf dem Pardona-Roman-Panel von Mhàire Stritter sei. Ein Blick auf's Handy offenbarte mir, dass es tatsächlich schon sieben nach sieben war, und so hetzte ich schnell runter in den großen Vortragssaal, um mir zumindest den restlichen Vortrag noch ansehen zu können.
Mhàire, bekannt aus ihren unzähligen Orkenspalter-TV Videos, ist sicherlich eines der bekanntesten Gesichter der deutschen Rollenspiel-Szene, und so ist es kein Wunder, dass Ihr Panel zu ihren drei Romanen sehr gut besucht war. Natürlich spielte sicherlich auch der Inhalt des Panels eine große Rolle beim Publikumsandrang, stellt Pardona (neben Nahema) doch eine der meistgehassten/-geliebten NPCs des DSA-Universums dar. Wie kann man die Geschichte einer derart skrupellosen, gefühlskalten, chimärenbastelnden Unsympathin erzählen, die noch dazu mehrere Jahrtausende Zeit hatte, ihre finsteren Intrigen zu spinnen? Mhàire erklärte, dass Pardonas Leben aus der Sicht von drei anderen Charakteren erzählt wird. Der erste Band ist bereits fertiggeschrieben, die Arbeiten am zweiten laufen. Erscheinen werden sie recht zeitnah hintereinander. Besonders schön fand ich, dass der erste Band insgesamt zwölf Strophen eines Elfenliedes enthält. Verbindet man jedoch zusätzlich die Kapitelüberschriften, erhält man eine versteckte 13. Strophe. Ganz schön Meta, liebe Mhàire!
Insgesamt gelang es Mhàire, die stets eine faszinierende Mischung aus Professionalität und kindliche Nerdigkeit ausstrahlte, ihre Begeisterung für das Thema und ihren ersten komplett eigenen Roman zu vermitteln. So wurde es auch etwas nachdenklich im Saal, als sie in die Runde fragte, wer sonst es noch geschafft habe, heute in dem Beruf zu arbeiten, den man sich im Alter von zwölf Jahren erträumt hatte. Nur sehr, sehr wenige Hände gingen dabei in die Luft. Meine war auch nicht darunter...
Insgesamt ein sehr schönes Panel, und ich freue mich jetzt schon sehr auf die fertigen Romane. Nachdem das Solo-Abenteuer Legatin des Bösen (von ihr und ihrem Mann Nico geschrieben) bereits genial war, hoffe ich, dass Mhàire auch diesen schwierigen Stoff gekonnt umsetzen wird. Schön auch, dass es an der manchmal etwas vor sich hindarbenden Romanfront schon bald neues Lesefutter geben wird.
Gut gelaunt verließ ich die Veranstaltung, während sich Team Orkenspalter-TV und die restlichen Spieler für das finale Abenteuer aus der Nubor-Saga vorbereiteten. Ja, richtig gelesen: Nach drei Jahren ist damit die epische Geschichte um Nubor, Leetha und Bokklawasch endlich vollendet. Glückwunsch an alle Beteiligten, dass das Magnum Opus endlich abgeschlossen ist.
Auch die fleißige Derya Eulenhexe, die als fleißigen Schreiberin bei Nandurion und früher auch bei DSAnews unterwegs war, und die ich seit der Berliner RatCon endlich persönlich kannte, gesellte sich zu uns, und zeigte stolz ihr kleines Heftchen mit einer Auflistung aller bisher erschienenen Publikationen im leider ziemlich unübersichtlichen Scriptorium Aventuris. Faszinierend, wie viel es dort mittlerweile gibt, und erschreckend, dass es durchaus einige Veröffentlichungen gibt, die einen noch längeren Titel haben als Kann nicht lesen, kann nicht schreiben, aber will Baronin werden. Wir saßen ziemlich lange zusammen, quatschen über die DSA-Szene im Allgemeinen, und über die letzte Staffel von Game of Thrones, bis wir um kurz vor zehn aus dem großen Saal geworfen wurden, der aus brandschutztechnischen Gründen nicht die ganze Nacht besucht sein darf.
Und so traf ich draußen vor der Halle noch zahlreiche bekannte Gesichter wie Debbie und Björn (die einen immer begrüßen, als würde man sich schon seit Jahren kennen, und dabei unglaublich sympathisch sind), quatschte mit Marcel, Dennis und einen dritten MPA-Meister (Multi-Paralleles Abenteuer), dessen Namen ich leider nicht mitbekommen habe. Er und Dennis erzählten von ihren denkwürdigsten (sprich: schlimmsten) MPA-Erlebnissen der letzten Jahre, und erzählten von einem Krieger, dessen Spieler ihn zum Sohn Rondras ernannt hatte, und von einem über zwei Schritt großen fjarnischen Barbaren, der stets mit einer bei Gefahr rot leuchtenden Waffe durch die Abenteuer zog und gleichzeitig den Vorteil Unauffällig hatte. Was uns - in unserem übermüdeten und teilweise auch angetrunkenem Zustand - spontan auf einen der kapitalsten DSA-Witze überhaupt brachte (Achtung: Das kann für Außenstehende jetzt etwas schmerzhaft werden):
Für mich neigte sich jedenfalls langsam der durchaus lange und anstrengende erste RatCon-Tag dem Ende entgegen, und so wanderte ich zurück zu meinem Hotel, arbeitete noch eine Stunde an meinem Geheimprojekt weiter (dazu später etwas wie, wie vielleicht schon erwähnt wurde), und fiel dann todmüde ins Bett. RatCon - Dein erster Tag war schon wieder super! Was wohl Tag 2 bringen mag?
Gespräche vor Toresschluss
Ich hingegen wanderte zurück in den großen Hauptsaal, und traf hier auf Timm Turkelton, der eifrig dabei war Lesezeichen und Aufkleber zu verteilen. Timm ist für mich ein kleines Phänomen: Erst relativ kurz bei DSA dabei, ist er mit seinem Aventurischen Podcast irgendwie schon zu einer Institution geworden, und obendrein super sympathisch - obwohl er den Nachteil "Fan vom FC Bayern" hat.Auch die fleißige Derya Eulenhexe, die als fleißigen Schreiberin bei Nandurion und früher auch bei DSAnews unterwegs war, und die ich seit der Berliner RatCon endlich persönlich kannte, gesellte sich zu uns, und zeigte stolz ihr kleines Heftchen mit einer Auflistung aller bisher erschienenen Publikationen im leider ziemlich unübersichtlichen Scriptorium Aventuris. Faszinierend, wie viel es dort mittlerweile gibt, und erschreckend, dass es durchaus einige Veröffentlichungen gibt, die einen noch längeren Titel haben als Kann nicht lesen, kann nicht schreiben, aber will Baronin werden. Wir saßen ziemlich lange zusammen, quatschen über die DSA-Szene im Allgemeinen, und über die letzte Staffel von Game of Thrones, bis wir um kurz vor zehn aus dem großen Saal geworfen wurden, der aus brandschutztechnischen Gründen nicht die ganze Nacht besucht sein darf.
Und so traf ich draußen vor der Halle noch zahlreiche bekannte Gesichter wie Debbie und Björn (die einen immer begrüßen, als würde man sich schon seit Jahren kennen, und dabei unglaublich sympathisch sind), quatschte mit Marcel, Dennis und einen dritten MPA-Meister (Multi-Paralleles Abenteuer), dessen Namen ich leider nicht mitbekommen habe. Er und Dennis erzählten von ihren denkwürdigsten (sprich: schlimmsten) MPA-Erlebnissen der letzten Jahre, und erzählten von einem Krieger, dessen Spieler ihn zum Sohn Rondras ernannt hatte, und von einem über zwei Schritt großen fjarnischen Barbaren, der stets mit einer bei Gefahr rot leuchtenden Waffe durch die Abenteuer zog und gleichzeitig den Vorteil Unauffällig hatte. Was uns - in unserem übermüdeten und teilweise auch angetrunkenem Zustand - spontan auf einen der kapitalsten DSA-Witze überhaupt brachte (Achtung: Das kann für Außenstehende jetzt etwas schmerzhaft werden):
Kommt der Sohn Rondras in eine Taverne und fragt den Wirt, ob er einen mehr als zwei Schritt großen, rot leuchtenden Fjarninger-Barbaren gesehen habe.Großartig, oder? Wie? War nicht witzig? Ähhh... dann muss man wohl dabeigewesen sein!
Da antwortet der Wirt: "Nee, ist mir nicht aufgefallen!"
Für mich neigte sich jedenfalls langsam der durchaus lange und anstrengende erste RatCon-Tag dem Ende entgegen, und so wanderte ich zurück zu meinem Hotel, arbeitete noch eine Stunde an meinem Geheimprojekt weiter (dazu später etwas wie, wie vielleicht schon erwähnt wurde), und fiel dann todmüde ins Bett. RatCon - Dein erster Tag war schon wieder super! Was wohl Tag 2 bringen mag?
Der zweite Tag
Zunächst einmal begann der Samstag für mich mit dem bekannt guten Frühstück im Hotel, einer weiteren Programmier-Sitzung (Woran? Später!), und einem kleinen Guten-Morgen-Spaziergang durch Limburg, bei dem ich bereits Glück hatte und ein kleines Dankschön für meine Frau besorgen konnte, die mir die Reise durch Übernahme der Kinderbetreuung überhaupt erst ermöglicht hatte. Doch dann ging es auf zur Con, denn immerhin war heute Samstag - Tag der großen Keynote und der Neuheiten-Verkündigung. Eine angenehm kribbelnde Aufregung machte sich breit, als ich mich der Stadthalle näherte.
Überall herrschte geschäftges Treiben: Würfel wurden an Spieltischen geworfen, Eintrittskarten am Eingang an die herbeiströmenden Besucher verkauft, Schnäppchen am B-Ware-Stand ergattert, Leute begrüßt, Hände geschüttelt. Doch seien wir mal eigentlich: Eigentlich warteten wir alle doch nur auf...
Wer Markus und seine Keynotes kennt, weiß natürlich auch, womit sein Vortrag begann: Mit der unvermeidlichen Frage, ob noch irgendjemand das Veröffentlichungskonzept von DSA5 nicht kennt. Immerhin: Es bestand einen Moment lang Hoffnung, wir könnten diesmal entkommen, wären da nicht die Handvoll Persönchen gewesen, die unverbesserlich ihre Hand in die Höhe reckten. Also mussten wir alle die Zähne zusammenbeißen und Markus seinen Spaß gönnen - wenigstens dauerte zumindest der Teil nicht allzu lange.
Was folgte, war die übliche Zusammenfassung der wichtigsten Veröffentlichungen der letzten 12 Monate. Es ist schon auffällig, dass Ulisses in dieser dermaßen viele Dinge auf den Markt geworfen hat (sei es für DSA oder eines der unzähligen anderen Systeme), dass eine Erwähnung aller Veröffentlichungen den Zeitrahmen komplett annihilieren würde. So ging es hauptsächlich um die erfolgreichen Crowdfundings für DSA, für Hexxen, Torg, Starfinder, Savage Worlds... jede Menge Material, das Ulisses mit bewundernswerter Zuverlässigkeit fertiggestellt und ausgeliefert hat. Da mich die meistern der genannten Systeme aber deutlich weniger interessieren als die Quote der umgefallenen sackartigen chinesischen Reisaufbewahrungsbehältnisse, wartete ich mehr oder weniger ungeduldig auf die kommenden DSA-Neuigkeiten.
Wie ich die neue Lösung finde? Als direkt Betroffener, der nun nicht mehr einen garantierten Platz für 2020 besitzt, sondern mit allen anderen im Verlosungstopf zitterte, müsste ich mich eigentlich über die Änderung der Modalitäten ärgern. Tue ich aber nicht! Im Gegenteil: Es war klar, dass man aus dem KRK keine dauerhaft geschlossene Gemeinschaft machen konnte, an der Neueinsteiger niemals teilnehmen können. Immerhin brauchen wir motivierten Nachwuchs, und der wird sich freuen, auch an dieser wunderbaren Veranstaltung teilnehmen zu können.
Dass es bei der offenbar vorhandenen Nachfrage, die größer als das Angebot zu sein scheint, auch enttäuschte Gesichter geben wird, ist leider unvermeidbar. Ich finde aber, dass Ulisses mit der jetzigen Regelung einen guten Kompromiss gefunden hat, mit dem sowohl Veteranen als Frischlingen gut leben können sollten. Ich jedenfalls habe schon in der ersten Verlosungsrunde Glück gehabtund mein Ticket ergattert (juchu!), während mein Kumpel Christoph leider noch auf die zweite Runde hoffen muss. Drückt mir die Daumen, dass ich nächstes Jahr nicht alleine nach Glashütten fahren muss!
Überall herrschte geschäftges Treiben: Würfel wurden an Spieltischen geworfen, Eintrittskarten am Eingang an die herbeiströmenden Besucher verkauft, Schnäppchen am B-Ware-Stand ergattert, Leute begrüßt, Hände geschüttelt. Doch seien wir mal eigentlich: Eigentlich warteten wir alle doch nur auf...
Die Keynote
Im Vorfeld hatte es einige Diskussionen gegeben, wann die Keynote denn nun beginnen würde: Auf Facebook war von 11 Uhr die Rede, während das offizielle Programmheft von 12 Uhr sprach. Glücklicherweise fiel die Diskrepanz früh genug auf, um den Großteil der Besucher zu informieren, sodass der seltsam geformte (weil L-förmige) Vortragssaal gut gefüllt war. Im Vergleich zu den Vorjahren war es aber bedeutend weniger heiß und schwül - die Luft angenehm zu nennen wäre zwar eine Übertreibung, aber zumindest kann ich mich an keine spontane Öffnung all meiner Schweißporen erinnern.Wer Markus und seine Keynotes kennt, weiß natürlich auch, womit sein Vortrag begann: Mit der unvermeidlichen Frage, ob noch irgendjemand das Veröffentlichungskonzept von DSA5 nicht kennt. Immerhin: Es bestand einen Moment lang Hoffnung, wir könnten diesmal entkommen, wären da nicht die Handvoll Persönchen gewesen, die unverbesserlich ihre Hand in die Höhe reckten. Also mussten wir alle die Zähne zusammenbeißen und Markus seinen Spaß gönnen - wenigstens dauerte zumindest der Teil nicht allzu lange.
Was folgte, war die übliche Zusammenfassung der wichtigsten Veröffentlichungen der letzten 12 Monate. Es ist schon auffällig, dass Ulisses in dieser dermaßen viele Dinge auf den Markt geworfen hat (sei es für DSA oder eines der unzähligen anderen Systeme), dass eine Erwähnung aller Veröffentlichungen den Zeitrahmen komplett annihilieren würde. So ging es hauptsächlich um die erfolgreichen Crowdfundings für DSA, für Hexxen, Torg, Starfinder, Savage Worlds... jede Menge Material, das Ulisses mit bewundernswerter Zuverlässigkeit fertiggestellt und ausgeliefert hat. Da mich die meistern der genannten Systeme aber deutlich weniger interessieren als die Quote der umgefallenen sackartigen chinesischen Reisaufbewahrungsbehältnisse, wartete ich mehr oder weniger ungeduldig auf die kommenden DSA-Neuigkeiten.
Schatten der Macht
Und davon gab es einige! Zunächst das Unvermeidliche: Das schon lange ausstehende Brettspiel Schatten der Macht soll nun endlich im September ausgeliefert werden, wenn nichts mehr schiefgeht (Probleme war wohl die überraschend problematische Produktion von Holz-Meeples). Da ich das Projekt schon lange verfolge und natürlich auch unterstützt habe, bin ich noch immer sehr gespannt, wie das Endergebnis ausfällt. Und ob ich das Spiel, wenn ich es dereinst bekomme, denn überhaupt spielen werde - der arme Orkensturm wartet bereits seit Jahren auf die erste Bespielung!Schatten der Macht hatte viele Unterstützer - und soll endlich bald rauskommen |
Der Kaiser Raul Konvent 2020
Spannend wurde es bei der Ankündigung des Kaiser-Raul-Konvents 2020, der diesmal vom 13.03. bis 15.03. stattfinden wird, wieder im schönen Collegium Glashütten, das bei der diesjährigen Premiere einen tollen Eindruck hinterlassen hat. Problematisch wurde es beim Thema Kartenvorverkauf: Während in den letzten Jahren die Vorjahresbesucher ein Vorkaufsrecht hatten und so der Großteil der Karten stets in den Händen der immer gleichen Teilnehmer landete, soll es für's kommende Jahr auch für Neueinsteiger mehr Chancen geben, an die teuren und trotzdem begehrten Karten zu kommen. So soll es nun zwei Verlosungsrunden geben: In der ersten Runde dürfen sich nur die Vorjahresteilnehmer um die Hälfte aller Karten bewerben, die dann unter allen Bewerbern verlost werden. Spieler, die hier leer ausgegangen sind, kommen automatisch in die zweite Verlosungsrunde, an der auch alle anderen Teilnehmer, die beim letzten KRK nicht dabei waren, teilnehmen können. Somit haben KRK-Veteranen immer noch eine ziemlich gute Chance, an ein Ticket zu gelangen; gleichzeitig wird die Verlosung für zahlreiche neue Teilnehmer sorgen, während einige bekannte Gesichter im nächsten Jahr fehlen dürften.Wie ich die neue Lösung finde? Als direkt Betroffener, der nun nicht mehr einen garantierten Platz für 2020 besitzt, sondern mit allen anderen im Verlosungstopf zitterte, müsste ich mich eigentlich über die Änderung der Modalitäten ärgern. Tue ich aber nicht! Im Gegenteil: Es war klar, dass man aus dem KRK keine dauerhaft geschlossene Gemeinschaft machen konnte, an der Neueinsteiger niemals teilnehmen können. Immerhin brauchen wir motivierten Nachwuchs, und der wird sich freuen, auch an dieser wunderbaren Veranstaltung teilnehmen zu können.
Der Kaiser-Raul-Konvent soll diesmal -363 Tage dauern. Wer findet den Fehler? |
Dass es bei der offenbar vorhandenen Nachfrage, die größer als das Angebot zu sein scheint, auch enttäuschte Gesichter geben wird, ist leider unvermeidbar. Ich finde aber, dass Ulisses mit der jetzigen Regelung einen guten Kompromiss gefunden hat, mit dem sowohl Veteranen als Frischlingen gut leben können sollten. Ich jedenfalls habe schon in der ersten Verlosungsrunde Glück gehabtund mein Ticket ergattert (juchu!), während mein Kumpel Christoph leider noch auf die zweite Runde hoffen muss. Drückt mir die Daumen, dass ich nächstes Jahr nicht alleine nach Glashütten fahren muss!
Die Taschenbuchausgaben
Wer Fan der handlichen DIN A5-Taschenbuch-Ausgaben der DSA5-Regelbände ist, dürfte sich freuen zu hören, dass die lang erwarteten Bände Aventurische Magie 3 und Aventurisches Kompendium 2 ab sofort als Taschenbuch-Varianten erworben werden können. Wer sich fragt, warum zwischen der Veröffentlichung der beiden Ausgaben ein halbes Zeitalter lag, darf das wahlweise auf das Warten auf erratierte Versionen, auf die Rentabilität von Taschenbuch-Druckaufträgen oder auf die mögliche Konkurrenz zu den Hardcover-Versionen schieben. Tatsächlich scheint es so zu sein, dass die Taschenbücher schmerzhaft in die Verkaufszahlen der großformatigen Hardcover-Bänder geschnitten haben, und deshalb nun nach einem Weg gesucht wurde, um beide Ausgaben nebeneinander anbieten zu können.
Die gefundene Lösung: Für alle kommenden Hardcover-Regelbände wird es nun noch in der ersten Auflage eine Hardcover-Version geben. Alle darauf folgenden Ausgaben sind dann ausschließlich Softcover-Ausgaben. So lange die erste Auflage nicht ausverkauft ist, wird es folglich keine Taschenbücher geben. Für Fans der Taschenbücher, die vielleicht auf eine zeitgleiche Veröffentlichung gehofft haben, ist das natürlich enttäuschend. Andererseits bedeutet das aber auch, dass nur noch die Taschenbücher in einer erratierten Fassung erscheinen werden.
Eigentlicher Hintergrund für die Einrichtung des Collectors Club ist aber die Absicht, limitierte Bände, die bisher nur auf einzelnen Conventions gekauft werden konnten, allen Interessenten verfügbar zu machen, und so den wie ein Krebsgeschwür wuchernden eBay-Wucher einzudämmen. Ein sehr nobles Ansinnen, das tatsächlich funktionieren könnte, ist die Teilnahme am Collectors Club doch komplett kostenlos und ohne weitere Verpflichtungen. Die genauen Modalitäten werden wir aber wohl erst kurz vor dem offiziellen Start des Clubs erfahren.
Taschenbücher sind noch hotter als die Limburger Stadthalle! |
Die gefundene Lösung: Für alle kommenden Hardcover-Regelbände wird es nun noch in der ersten Auflage eine Hardcover-Version geben. Alle darauf folgenden Ausgaben sind dann ausschließlich Softcover-Ausgaben. So lange die erste Auflage nicht ausverkauft ist, wird es folglich keine Taschenbücher geben. Für Fans der Taschenbücher, die vielleicht auf eine zeitgleiche Veröffentlichung gehofft haben, ist das natürlich enttäuschend. Andererseits bedeutet das aber auch, dass nur noch die Taschenbücher in einer erratierten Fassung erscheinen werden.
Kompendium 2 und Magie 3 sollten im September als Taschenbuch erhältich sein |
Der Collectors Club
Wie will Ulisses aber verhindern, dass (wie bei der Aventurischen Magie 3 geschehen) der Druckfehlerteufel die Erstauflage in Teilen unbrauchbar macht? Wie will man derartige Probleme rechtzeitig erkennen und beheben können? Die Antwort darauf könnte der sogenannte Collectors Club sein, der voraussichtlich im September starten wird. Im Collectors Club können alle, die einen der limitierten Bände erwerben wollen, ein Exemplar vorbestellen. Im Gegenzug erhält jeder Käufer vor der Drucklegung eine Vorab-PDF, um letzte Fehler und Verbesserungen noch rechtzeitig an Ulisses melden zu können. Diese Schwarm-Lektorat soll selbstverständlich nicht das (meiner Meinung nach ziemlich gute) DSA5-Lektorat ersetzen, sondern einfach um zusätzliche Augenpaare erweitern, da selbst der beste Lektor immer Fehler übersehen wird.Der Herr auf dem Bild zeigt: Mitglieder im Collectors Club sind sexy und erfolgreich |
Eigentlicher Hintergrund für die Einrichtung des Collectors Club ist aber die Absicht, limitierte Bände, die bisher nur auf einzelnen Conventions gekauft werden konnten, allen Interessenten verfügbar zu machen, und so den wie ein Krebsgeschwür wuchernden eBay-Wucher einzudämmen. Ein sehr nobles Ansinnen, das tatsächlich funktionieren könnte, ist die Teilnahme am Collectors Club doch komplett kostenlos und ohne weitere Verpflichtungen. Die genauen Modalitäten werden wir aber wohl erst kurz vor dem offiziellen Start des Clubs erfahren.
Die Regionalspielhilfen
2019 sollte das Jahr der Regionalspielhilfen werden, und auch wenn Ulisses da seinem eigenen Anspruch leider nicht gerecht werden konnte (Chefredakteur Niko Hoch entschuldigte sich persönlich für die viel zu optimistische Schätzung bei der letztjährigen RatCon), versprach man doch noch großes für die kommenden Monate: So werden neben der für September angekündigten Aranien-Regionalspielhilfe Das Dornenreich außerdem eine Meridiana-Spielhilfe namens Dampfende Dschungel sowie die langerwartete Thorwal-Regionsbeschreibung Die Gestade des Gottwals veröffentlicht.
Die Dampfenden Dschungel kommen als reguläres Ladenprodukt daher |
Die große Überraschung dabei: Während Das Dornenreich und Die Dampfenden Dschungel regulär veröffentlich werden, wird Thorwal das nächste größere DSA-Crowdfunding werden. Begründet wurde dieser Schritt mit wieder mit den zahlreichen Extras, die man nur auf diesem Wege umsetzen können würde. So wurde u.a. der lang erwartete Abschluss der Thorwal-Roman-Trilogie von Daniela Knor angekündigt, der ohne Crowdfunding wohl nicht möglich wäre (dafür ist Daniela mittlerweile eine zu teure Autorin).
Auch wenn so mancher nun über den inflationären Gebrauch von Crowdfundings meckern dürfte (meiner Meinung nach zu Unrecht: Mit Die Schwarze Katze und Cthulhu Mythos DSA sind in diesem Jahr bisher nur zwei (nicht-kanonische!) Rollenspiel-Produkte per Crowdfunding finanziert worden), muss insgesamt gesagt werden: Das Havena-Crowdfunding hat uns im letzten Jahr eines der genialsten DSA-Produkte der letzten Zeit beschert, und insbesondere die zahlreichen Extras waren für mich ein großer Gewinn gegenüber "normalen" Spielhilfen wie z.B. den Flusslanden. Ich freue mich also schon jetzt sehr auf das Crowdfunding, und bin gespannt, welche Zusatzprodukte das Ulisses-Team diesmal aus dem Hut zaubern wird!
Zu den Dampfenden Dschungeln sei noch erwähnt, dass man ein paar Veränderungen für die Region plant, ohne dabei jedoch bestehenden Setzungen zu widersprechen. Die Regionalspielhilfe wird als normales Produkt im F-Shop und im Rollenspielladen Eures Vertrauens erhältlich sein, und soll voraussichtlich irgendwann im Winter 2019/20 erscheinen. Ich bin gespannt, und froh, dass mit Aranien, Thorwal und Meridiana jetzt gleich drei Regionalspielhilfen erscheinen, die nicht in so ritterlich-hotzenplotzig-spießigen Regionen wie bisher spielen.
Zu den Dampfenden Dschungeln sei noch erwähnt, dass man ein paar Veränderungen für die Region plant, ohne dabei jedoch bestehenden Setzungen zu widersprechen. Die Regionalspielhilfe wird als normales Produkt im F-Shop und im Rollenspielladen Eures Vertrauens erhältlich sein, und soll voraussichtlich irgendwann im Winter 2019/20 erscheinen. Ich bin gespannt, und froh, dass mit Aranien, Thorwal und Meridiana jetzt gleich drei Regionalspielhilfen erscheinen, die nicht in so ritterlich-hotzenplotzig-spießigen Regionen wie bisher spielen.
Aventurisches Herbarium
Wenn man mich vor der Keynote gefragt hätte, was das Überraschungsprodukt sein würde, das auch direkt ein eigenes Panel bekommt, hätte ich auf das Aventurische Herbarium getippt, ein Produkt, dass schon länger andeutungsweise am Horizont erkennbar war. Immerhin wurden letztes Jahr auf der Bärenherz-Versteigerung bereits Konzeptzeichnungen für dieses Werk versteigert, und so war es nur eine Frage der Zeit, bis dieses Werk das Licht der Welt erblicken würde. Als einer der Autor zeichnet sich zu meiner Freude der nette Christian Nehling verantwortlich, der schon auf unserer zweitägigen Testspielrunde im Mai etwas von mehreren kommenden Publikationen hatte anklingen lassen (aber zu meiner Frustration nicht verraten hat, worum es genau ging). Als Apotheker ist er sicherlich auch der richtige, um über aventurische Kräuter sowie Rezepte für Gifte und Heilmittel zu schreiben.
Das Aventurische Herbarium erscheint im Oktober |
Interessanterweise gab es so viele gute Idee und so viel Material für den Band, dass die Autoren direkt um einen zweiten Band gebeten haben, der dementsprechend auch bereits in der Umsetzung sein soll und einigermaßen zeitnah zum ersten Band erscheinen soll, für den aktuell der Oktober als Veröffentlichungstermin avisiert wird.
Kerkergeschichten
Ein Produkt, dass für mich ziemlich überraschend kam, ist der Kurzgeschichten-Sammelband Kerkergeschichten, der die Hintergrundgeschichten der ikonischen Helden von DSA5 beleuchten soll. Wer also schon immer wissen wollte, wie Geron, Layariel, Hilbert und all die anderen zu dem zusammengefunden haben, sollte sich diesen Band vormerken. Mit dem lieben Thorsten Most kenne ich auch bereits einen der Autoren, der die Geschichte des Zwergs Arbosch beisteuern durfte. Das gezeigte Cover war glücklicherweise nur ein Platzhalter, und ich bete inständig zu allen Zwölfen, dass sich das Buch am Ende formschön in die Reihe der übrigen DSA5-Romane einfügt. Schon wieder eine neue Umschlaggestaltung und/oder ein anderes Format könnte mein Sammlerherz nicht vertragen!
Der kommende Kurzgeschichtenband Kerkergeschichten mit einem Vorab-Cover |
Neues Kinderbuch
Besonders freut mich, dass es auch in der Zukunft wieder ein Kinderbuch aus der Welt des Schwarzen Auges und dem Verlag des Schwarzen Ritters geben wird. Worum es in der neuen Geschichte Misha und der Wolf geht (die vermutlich wieder vom Verlagschef Hagen Tronje Grützmacher stammt und vom genialen Rudi Eizenhöfer illustriert wird), soll man anhand des Titelbilds erahnen können, das nur einen Wolf und zwei Kinder zeigt. Egal worum es geht - die Kinderbücher vom Schwarze Ritter Verlag (besonders die Orkpapa-Bücher) sind alle großartig und in jedem Fall einen Kauf wert. Meine Tochter und mein Sohn werden sich sehr freuen!
Die DSA-Dokumentation
Bevor dann endlich das Mystery Produkt gezeigt wurde, gab es noch einen Vorgeschmack auf eine weitere Neuigkeit, von der ich diesmal ausnahmsweise schon vorher gehört hatte: Das Team von Orkenspalter TV (also Mháire und Nico) hat in den letzten Monaten eine Reihe von Interviews mit diversen Größen der DSA-Geschichte (namentlich Lena Falkenhagen, Hadmar von Wieser, Tom Finn, Werner Fuchs, Thomas Römer, Markus Plötz...) gedreht, und ein paar Szenen als Trailer zusammengeschnitten, der beim Publikum sehr gut anzukommen schien. Das fertige Werk wird eine vollwertige DSA-Dokumentation sein und vermutlich im Zuge der 35-Jahre-DSA-Feier rund um die Spiel 2019 in Essen herauskommen.
Ich freue mich sehr über diese Dokumentation, bin aber aber gleichzeitig auch traurig, dass ich es nicht geschafft habe, auch noch Ina Kramer vor die Kamera zu bekommen. Aus verschiedenen Gründen hat es mit dem Interview nicht geklappt, und so taucht die Schafferin der Aventurien-Karte und Frau an Ulrich Kiesows Seite, die (wie ich aus eigener Erfahrung weiß) auch so manche schöne Anekdote aus den alten Tagen zu berichten weiß, leider nicht in der Dokumentation auf. Was ich natürlich sehr, sehr schade finde!
Das Mystery-Panel: Book of Heroes
Und dann kam sie endlich: Die Präsentation des geheimnisumwobenen Mystery Produkts, das so mysterienumrankt war, dass es gleich ein eigenes einstündiges Mystery Panel beschert bekam. Im Vorfeld war die Gerüchteküche heißgelaufen: Ein heißer Tipp sprach von einem kommenden Namenlosen-Vademecum, andere waren fest davon überzeugt, dass die Thorwal-Regionalbox auf der Con verkauft werden würde. Ich selbst tippte auf das Herbarium (was ja nicht völlig verkehrt war), und auch das Gerücht von einer DSA5-Neuauflage der Borbarad-Kampagne wurde kolportiert. Tatsächlich lagen aber alle verkehrt, denn das Mystery Product war nicht anderes als ein kommendes DSA-Computerspiel!
Das neue Computerspiel Book of Heroes soll schon im nächsten Jahr erscheinen |
Damit hatte ich nun wirklich gar nicht gerechnet: Endlich wieder eine Fortsetzung der illustren DSA-Computerspiel-Geschichte, die neben einigen Klassikern (die Nordland-Trilogie, die Drakensang-Reihe und die beiden Daedalic-Adventures) auch einige Fiaskos (ich sehe Dich an, Skilltree Saga!) hervorgebracht hatte. Damit dies bei Book of Heroes nicht geschieht, war man sehr bemüht, die Einbindung der DSA-Redaktion bzw. des Art Departments in Form von Niko Hoch und Nadine Schäkel zu betonen. Die allerdings auch notwendig zu sein scheint, denn Book of Heroes entstand ursprünglich als unabhängiges Rollenspiel des kleinen finnischen Spiele-Studios Random Potion, die das Spiel ursprünglich als eigenes RPG-Spiel kreiert hatten. Auf der letztjährigen GamesCon stieß dann der deutsche Publisher Wild River auf das Spiel, erkannte das Potential für den deutschen Markt, und so kam es dazu, dass aus Book of Heroes plötzlich ein DSA-Spiel wurde.
Da keiner der Finnen schon einmal DSA gespielt hatten, wurde direkt Nadine Schäkel nach Finnland geflogen, um über eine Aventurisierung des Spiels zu sprechen (Nadine ist eine begeisterte Gamerin und war von dem Prototypen sofort angetan). Und so wird Book of Heroes nun voraussichtlich irgendwann 2020 auf Steam erscheinen, 4 Rassen (Mensch, Elf, Halb-Elf, Zwerg) und 12 Professionen bieten, und ein prozedural generiertes Rollenspiel für ein bis vier Spieler sein. Eine komplexe Hintergrundgeschichte wird es wohl eher nicht geben: Die Spieler starten im Wirtshaus zum Schwarzen Keiler, um von dort aus zu einzelnen Mini-Abenteuern aufzubrechen, die jeweils ein paar Stunden dauern dürften und neben Kämpfen auch Rätsel und andere Herausforderungen bieten sollen, die von der Zusammensetzung der Gruppe abhängig sein sollen. Alle, die ein DSA-Diabolo wünschen, werden enttäuscht sein: Das Spiel soll kein Action-Spiel sein, die Kämpfe werden zwar in Echtzeit, aber rundenbasiert erfolgen (eine Kampfrunde dauert voraussichtlich vier Sekunden).
Insgesamt war das Spiel eine angenehme Überraschung, auch wenn ich persönlich jetzt kein spielerisches Highlight erwarte. Die meisten Spieler würden sich vermutlich eher ein Spiel mit durchgehender Hintergrundgeschichte à la Nordlandtrilogie oder Drakensang wünschen, was aber ausdrücklich nicht Ziel von Book of Heroes ist. Überhaupt wäre das Team dafür vermutlich zu klein, da gerade einmal zehn Leute in Finnland daran arbeiten. Aber solange es besser wird als Skilltree Saga wäre ich schon zufrieden!
Die für mich schönste Überraschung stand aber auf der Bühne: Neben einem Mitarbeiter von Wild River und Arto Koistinen von Random Potion (der übrigens auch sehr interessante Artikel über Spiele-Entwicklung geschrieben hat) war Producer Michael Hengst da, den alte Semester wie ich vielleicht noch von seinen Rezensionen aus der guten alten Computerspiel-Zeitschrift Power Play kennen dürften. Seine sympathische Art und mehr als 30 Jahre Computerspiel-Erfahrung lassen mich hoffen, dass das Spiel gut werden könnte.
Da keiner der Finnen schon einmal DSA gespielt hatten, wurde direkt Nadine Schäkel nach Finnland geflogen, um über eine Aventurisierung des Spiels zu sprechen (Nadine ist eine begeisterte Gamerin und war von dem Prototypen sofort angetan). Und so wird Book of Heroes nun voraussichtlich irgendwann 2020 auf Steam erscheinen, 4 Rassen (Mensch, Elf, Halb-Elf, Zwerg) und 12 Professionen bieten, und ein prozedural generiertes Rollenspiel für ein bis vier Spieler sein. Eine komplexe Hintergrundgeschichte wird es wohl eher nicht geben: Die Spieler starten im Wirtshaus zum Schwarzen Keiler, um von dort aus zu einzelnen Mini-Abenteuern aufzubrechen, die jeweils ein paar Stunden dauern dürften und neben Kämpfen auch Rätsel und andere Herausforderungen bieten sollen, die von der Zusammensetzung der Gruppe abhängig sein sollen. Alle, die ein DSA-Diabolo wünschen, werden enttäuscht sein: Das Spiel soll kein Action-Spiel sein, die Kämpfe werden zwar in Echtzeit, aber rundenbasiert erfolgen (eine Kampfrunde dauert voraussichtlich vier Sekunden).
An diese Orte darf man in Book of Heroes reisen |
Insgesamt war das Spiel eine angenehme Überraschung, auch wenn ich persönlich jetzt kein spielerisches Highlight erwarte. Die meisten Spieler würden sich vermutlich eher ein Spiel mit durchgehender Hintergrundgeschichte à la Nordlandtrilogie oder Drakensang wünschen, was aber ausdrücklich nicht Ziel von Book of Heroes ist. Überhaupt wäre das Team dafür vermutlich zu klein, da gerade einmal zehn Leute in Finnland daran arbeiten. Aber solange es besser wird als Skilltree Saga wäre ich schon zufrieden!
Michael Hengst spricht auf der Bühne, und Nadine Schäkel kann es kaum fassen! |
Die für mich schönste Überraschung stand aber auf der Bühne: Neben einem Mitarbeiter von Wild River und Arto Koistinen von Random Potion (der übrigens auch sehr interessante Artikel über Spiele-Entwicklung geschrieben hat) war Producer Michael Hengst da, den alte Semester wie ich vielleicht noch von seinen Rezensionen aus der guten alten Computerspiel-Zeitschrift Power Play kennen dürften. Seine sympathische Art und mehr als 30 Jahre Computerspiel-Erfahrung lassen mich hoffen, dass das Spiel gut werden könnte.
Nach der Keynote
Und damit war sie auch schon wieder vorbei, die große Keynote. Für mich neben der Keynote des Kaiser-Raul-Konvents immer das DSA-Ereignis des Jahres! War ich zufrieden mit den diesjährigen Neuheiten? Auf jeden Fall! Ich kriege in absehbarer Zeit jede Menge neuer Regionalspielhilfen, darf mich in Aventurischer Kräuterkunde weiterbilden, meiner Tochter schon bald eine neue DSA-Kindergeschichte vorlesen und nächstes Jahr sogar ein neues DSA-Computerspiel spielen. Die neuen Regelungen bezüglich Taschenbüchern, dem Collectors Club und den KRK-Tickets finde ich alle nachvollziehbar und sinnvoll sowohl für den Verlag als auch für die Käufer. Ob ich jetzt unbedingt eine neue Ikonische-Helden-Kurzgeschichten-Sammlung brauche, weiß ich nicht - aber ich finde es toll, dass stetig neue DSA-Romane erscheinen.
Ein weiteres Highlight dieser Keynote waren für mich die spannenden Gespräche: Vor und während der Keynote hatte ich ausgiebig Gelegenheit, mich endlich mal länger mit Gernot (aka GTStar) zu unterhalten, einem sehr aktiven Foristen, Crowdfunding-Kommentator, Aventuria-Spieler und seit neuestem auch Nuntiovolo-Redakteur. In der Schlange vor dem Einlass zur Keynote unterhielt ich mich auch sehr angeregt mit einem Leser meines Blogs, dessen Namen ich aber zu meiner Schande vergessen habe (war es vielleicht Zwerg Nase aus dem Orkenspalter-Forum?). Und während des Mystery Panels saß neben mir eine Redakteurin der Teilzeithelden, die die ganze Zeit über fleißig Notizen machte und direkt am nächsten Tag professionell ihren Artikel veröffentlichte. Ich, der ich faul daneben saß und mich gerade, zweieinhalb Wochen nach der Veranstaltung, frage, was ich für meinen Artikel wohl noch alles vergessen habe, müsste mich vermutlich jetzt sehr schuldig fühlen...
Endlich aus der nun doch etwas stickigen Mirhibans Lehrstube raus, wurde noch etwas gequatscht, eine Liter-Flasche Sprite für 4€ erworben (was ich für Con-Preise noch ganz erträglich fand), ein halbherziger Versuch gestartet, mir schnell die beiden neu neu erschienenen Taschenbücher zu Kompendium 2 und Magie 3 zu kaufen, der jedoch aufgrund der langen Kassenschlange schnell wieder gestoppt wurde. Stattdessen begab ich mich aus Neugierde schon bald wieder zurück in den Vortragssaal, denn dort lief ja bereits seit einiger Zeit...
Das Äventyr Panel
Wer noch nie von Äventyr gehört hat (und das dürften die meisten sein, die nicht die Ulisses-Ankündigungen verfolgen), dem sei gesagt, dass es sich dabei um ein schwedisches Rollenspielsystem für Kinder handelt. Markus hatte das System auf einer Messe (der GenCon?) entdeckt, mit den Entwicklern gequatscht, und beschlossen, dass so ein System ganz wunderbar in die deutsche Rollenspiellandschaft passen würde.
Was ist das Besondere an Äventyr? Zum einen ist es wunderbar sympathisch gestaltet: Die NPCs sind teilweise sehr skurril und ungewöhnlich, und haben herzige Illustrationen. Die Abenteuer sind deutlich weniger kampflastig als herkömmliche Rollenspiele, und legen viel Wert auf soziale Interaktion. Kinder bekommen Aufkleber als Belohnung für erreichte Ziele, es gibt ein Kochbuch, dessen Rezepte man begleitend zu den Abenteuern mit den Kindern kochen kann. Was mich besonders abgeholt hat: Es sind Vorschläge enthalten, wie man einzelne Szenen mit Mini-Spielchen real nachspielen kann: So wird aus der Überquerung einer Brücke ein Springen von Couchkissen zu Couchkissen; will man an einem bösen Ungeheuer vorbeischleichen, kriegt Papa oder Mama eine Decke über den Kopf und muss versuchen, die vorbeischleichenden Kleinen blind zu fangen. Auch wenn ich weder Platz noch Zeit für ein weiteres Rollenspielsystem habe (immerhin wartet Tales of Equestria noch auf seinen Erstkontakt mit der noch im Aufbau befindlichen Spielrunde meiner Nichte), bin ich doch genug angefixt, um mir das Spiel genauer anzusehen, wenn es in den kommenden Wochen als Crowdfunding finanziert wird.
Besonders sympathisch: Ulisses-Marketing-Manager Jens Ballerstädt, der die Veranstaltung auf Englisch moderierte, ist ein offensichtlich begeisterter Fan von Äventyr, und sein Enthusiasmus ist durchaus ansteckendd. Auch die beiden vortragenden Schweden wussten ihr System überzeugend vorzustellen, und schienen sich eine Menge Gedanken über die pädagogische Gestaltung des Systems gemacht zu haben.
Schönes Detail am Rande: Während des Panels saß ich neben Anni Dürr und David Lukaßen, die zusammen mit Julian Härtl das Abenteuer Eiserne Flammen verfasst haben. Als Anni eines der im Publikum herumgehenden Äventyr-Regelwerke an mich weitergab, sagte sie zu mir etwas wie "Du hast doch Kinder, das müsste doch was für Dich sein." Woher weiß Anni, dass ich Kinder habe? Liest sie etwa meinen bescheidenen Blog? Falls ja, fühle ich mich sehr geehrt, Frau Dürr!
Die Pizza
Gegen drei Uhr war das Panel beendet, und ich kam etwas erschöpft wieder ans Tageslicht. So gern ich mir auch den Vortrag über Eiserne Flammen angesehen hatte, so sehr gab mir mein Magen durch eindeutige Signale zu verstehen, dass seit dem Frühstück nun eine angemessene Zeitspanne verstrichen war. Und so kam es mir gerade Recht, dass Heike, Torsten, Sonja und Flo sich gerade auf den Weg Richtung Innenstadt machten, um Pizza zu tanken. Wir suchten uns eines der bestgelegenen Restaurants am Fischmarkt, umgeben von wunderbaren historischen Gebäuden, und brachten uns in freudiger Erwartung baldiger Nahrungsaufnahme in Position.
Die Zeit verstrich, der Hunger kam, der Kellner nicht. Glücklicherweise sind wir Rollenspieler, und so wunderbar in der Lage, unerwartet auftretende Verzögerungen durch improvisierte Gespräche zu überspielen. Irgendwann tauchte dann endlich eine Service-Kraft auf, die wie der unmotivierte Zwillingsbruder von Christoph Waltz aussah. Da zunächst Getränke bestellt, dann gebracht, und dann die Speisen bestellt wurden, und jedes Mal eine angemessene Wartezeit von mehreren Spielrunden dazwischen lag, dauerte es eine gefühlte Stunde, bis endlich, endlich die bestellte Nahrung vor uns aufgetischt wurde. Die sich dann auch als recht schmackhaft herausstellte.
Wir hatten jedenfalls eine sehr gemütliche, entspannte Runde in malerischer Kulisse, genossen den Sonnenschein bzw. Schatten, und redeten über DSA-Kampagnen, kommende Neuheiten, DSA-Sammlungen und dies und das. Vielen Dank an Heike, Thorsten, Sonja und Flo für die wunderbare Essensgesellschaft. Das war noch gemütlicher als die die Gulaschsuppe bei Karstadt!
Die Versteigerung
Als wir endlich wieder in der Stadthalle waren, stand schon als nächstes die große Versteigerung auf dem Programm, die immer sehr unterhaltsam ist, aber die auch immer sehr lange dauerte. Ich beschloss, meinen Laptop mit in den Saal zu nehmen, mich in eine der hintersten Reihen zu setzen und weiter an meinem Geheimprojekt zu arbeiten (bekanntlich gibt es dazu später etwas mehr). Bevor wir zum Essen gegangen waren, hatte ich noch den allseits begehrten und stets flüchtigen Markus Plötz kurz abfangen können, um ihn zu fragen, ob er irgendwann ein paar freie Momente für besagtes Projekt hätte, zu dem er mir in der Vorwoche eine Mail geschrieben hatte. Morgen, beim Frühstück, hätte er vielleicht noch am ehesten Zeit, sagte er. Und so fieberte ich dem nächsten Morgen entgegen, programmierte am Laptop vor mich hin, und hörte mit halbem Ohr bei der Versteigerung zu.
Markus und Steff moderierten die Versteigerung, und wechselten sich mit den vielen teils abstrusen, teils langweiligen Schätzchen ab. Lustig wurde es, als Markus Tochter ihren Vater immer wieder in die Höhe bot, wenn der einen Artikel selbst haben wollte. So richtige Knaller gab es dieses Jahr nicht: Im Finale gab es unter anderem einen Entwurf für den riesigen Die-Schwarze-Katze-Rucksack (das reguläre Modell kann ich nur empfehlen - das Teil ist groß und großartig!) sowie den originalen Nubor-Helm zu gewinnen. Alles in allem wie in jedem Jahr eine nette Veranstaltung - aber für mich und auch für den armen Grolm waren wohl dieses Jahr keine wirklich interessanten Stücke dabei.
Der Abend
In der Pause vor dem Finale reichte es mir dann: Ich erstand noch schnell die beiden frisch erschienenen Taschenbücher an der nun sehr viel kürzeren Kassenschlange des Shops, und machte ich mich auf den Weg ins Hotel: Der Akku meines Laptops war leer, der Akku meines Telefons war leer, und mein persönlicher Akku war auch im Energiesparmodus angekommen. Die Let's Plays von HeXXen und Savage Worlds interessierten mich nicht wirklich. Außerdem hatte ich ja jetzt einen wichtigen Termin für morgen früh, und wollte bis dahin noch einiges geschafft kriegen! Also wurde getippt, kurz auf dem Bett gedöst, beherzt weitergetippt. Zwei Stunden lang versuchte ich all das, was ich Markus noch zeigen wollte, auf dem Bildschirm meines Laptops Wirklichkeit werden zu lassen - was natürlich nur bedingt gelang. Um kurz nach Zehn gab ich auf, und spazierte noch ein letztes Mal hinüber zur Stadthalle, um zu sehen, wer sich dort noch rumtrieb.
Am Brunnen vor der Halle hatte sich eine bunte Truppe niedergelassen, zu der auch ich mich gesellte. Ich holte ein paar Dosen Vier Helden und ein Schelm Iso-Drinks hervor, die ich irgendwann vor ein paar Monaten mal aus Langeweile im Netz bestellt hatte, und reichte ein paar Dosen herum. Wer auch immer davon getrunken hat, wird bestätigen, dass die Verkostung ein ... Erlebnis ist! Nicht, weil das Zeug so lecker oder so ungenießbar ist (das ist es beides nicht). Sondern weil das Gefühl der bedruckten Klebefolie beim Trinken am Mund ein sehr unangenehmes ist. Ich fürchte, die arme Jasmin Neitzel war von dieser widerlichen Erfahrung arg traumatisiert. Wer auch mal derart leiden möchte: Ich habe noch ca. 15 Dosen von dem Zeug im Keller!
Ansonsten wurde gequatscht, getrunken, philosophiert, geblödelt und gelacht, und die entspannte Stimmung erinnerte mich irgendwie an alte Partys zu meiner Abitur-Zeit, die nunmehr - Oh, Satinav! - schon 23 Jahre und damit mehr als mein halbes Leben zurückliegt. Es wurde über die Neuheiten der Keynote diskutiert, vom MPA berichtet, Pläne für kommende Kampagnen geschmiedet - sprich: Es war noch ein sehr angenehmer und erholsamer Abend!
Irgendwann gegen Mitternacht war ich dann aber durch, verabschiedete mich, und schlurfte zurück zum Hotel, wo ich total übermüdet eintraf. An der Hotelbar entdeckte ich noch Arto Koistinen von Random Potion, mit dem ich gerne noch kurz über Book of Heroes gequatscht hätte, aber der bereits verschwunden war, als ich kurz meine Tasche auf's Hotelzimmer gebracht hatte. Egal. Ich war auch müde genug. Nach einem vergeblichen Versuch, noch etwas Produktives am Laptop geschafft zu kriegen, fiel ich todmüde ins Bett.
Sonntag
Der Fluch des zweifachen Familienvaters ist das frühe Aufstehen: Selbst wenn meine beiden Plagegeis süßen Kinder gerade nicht in der Nähe sind, ist meine innere Uhr dennoch nicht mehr auf "ausschlafen" programmiert. Was in diesem Fall aber auch gut war, denn immerhin war der letzte Tag der letzten RatCon der 2010er Jahre angebrochen, und ich hatte eine Verabredung mit Markus Plötz!
Also wurde schnell am Frühstücks-Buffet ein Brötchen eingeworfen, der Koffer wurde gepackt und an der Rezeption eingelagert, das Zimmer ausgecheckt. Um halb neun verließ ich das Hotel, und traf vor dem Eingang Michael Hengst, der wohl auch hier abgestiegen war, und mit dem ich mich auch gerne unterhalten hätte - wenn ich denn die Zeit gehabt (und mich getraut) hätte.
Vor der Stadthalle stand schon eine kleine Menschentraube um den Ulisses-Marketing-Chef Jens Ballerstädt versammelt, der es einfach nur durch seine sympathische Art schaffte, die Leute, die eigentlich in die Halle gehen wollten, zu unterhalten. Ulisses, egal was Ihr gemacht habt, um diesen Mann in Eure Firma zu kriegen: Es hat sich gelohnt! Auch HeXXen 1733 Erfinder Mirko Bader erwies sich als super-sympathischer Typ, und als die beiden sich kurz vor neun zum Mitarbeiter-Frühstück im Restaurant über der Stadthalle verabschiedeten, schloss ich mich ihnen tolldreist an - immerhin hatte ich ja einen Termin mit Markus!
Ich fühlte mich zwar nicht wohl, mich einfach so an die armen Ulisses-Mitarbeiter dranzuzecken, die sicherlich lieber unter sich gewesen wären als von irgendwelchen Fanboys mit hochtrabenden Plänen belästigt zu werden. Aber als ich erzählte, worum es bei dem Treffen ging, wurde mir bestätigt, dass man schon über das Thema geredet hatte. Und so fühlte ich mich nicht mehr ganz so fehl am Platze, als ich an der langen Frühstückstafel Platz nahm, an der nach und nach die verschlafenen Ulisses-Mitarbeiter eintrudelten.
Und so saß ich morgens zwischen netten Menschen in grünen Hemden, und philosophierte mit Nadine Schäkel über die fiese Hexe im Abenteuer-Klassiker Über den Greifenpass, bekam aus erster Hand mit, wie neue Ulisses-Produktideen entstehen (es wurde zur allgemeinen Erheiterung ein Aventurisches Lorem Ipsum Buch gefordert, nur gefüllt mit Fülltext auf Bosparano oder Isdira, das bitte auch in einer limitierten Auflage erscheinen solle).
Markus Plötz sah ebenfalls ziemlich fertig aus, als er dort eintrudelte, und bestimmt bereute er nun, mir für heute morgen einen Termin vorgeschlagen zu haben. Ich war immerhin so nett, ihn erst halbwegs zu Ende essen zu lassen, bevor ich mich mit Laptop neben ihn setzte und ihm den Prototypen meiner Idee vorstellte. Worum genau es ging? Das bleibt selbstverständlich so lange ein Geheimnis, bis es etwas Spruchreifes zu erzählen gibt. Soviel sei aber verraten: Wer aufmerksam meinen Bastel-Marathon vom letzten November verfolgt hat, könnte vielleicht auf das Thema kommen.
Ich weiß nicht mehr wie lange wir dort saßen, Ideen austauschten und über die Machbarkeit diskutierten. Es werden wohl kaum mehr als 15 oder 20 Minuten gewesen sein. Für jemanden mit so vielen Terminen nahm sich Markus mal wieder erstaunlich viel Zeit, und versuchte das Beste aus meiner Schnappsidee herauszuziehen. Ob eine konkrete Umsetzung kommen wird? Keine Ahnung - das hängt von vielen Faktoren ab, die wir nur schwer beeinflussen können. Aber ich mag den Gedanken, dass es was werden könnte. Es war sicherlich nicht meine beste Idee - aber trotzdem macht es mich ziemlich stolz, dass der Chef von Ulisses zumindest in Erwägung zieht, das Ganze Wirklichkeit werden zu lassen.
Der Maestro
Ziemlich erschöpft, erleichtert und glücklich taumelte ich Richtung großem Saal, der bereits gut gefüllt war: Überall waren erste Spielrunden im vollen Gange, auf der Bühne wurden fleißig DSA-Produkte unter's Volk gebracht, die Künstler werkelten geschäftig vor sich hin, und am B-Ware-Stand wurde umbarmherzig gefeilscht. Für mich fing jetzt der erholsame Teil der Konvention an, und so hatte ich auch endlich Zeit, den fleißigen Felixilius zu begrüßen, der früher mit mir bei DSAnews war und mittlerweile für Nandurion schreibt, und den ich bereits auf der anderen RatCon in Berlin kennengelernt hatte.
Kaum waren Felixilius und ich ins Gespräch vertieft, als ich eine weitere DSA-Prominente kennenlernen durfte: Natalia Melnikova vom YouTube-Kanal DSAmania kam energiegeladen auf uns zu, und - ganz die professionelle Interviewerin die sie ist - begann Natalia sogleich Felixilius über seinen DSA-Werdegang auszufragen. Es ist erstaunlich, wie gut man sich Dank unseres gemeinsamen Hobbys plötzlich mit Menschen unterhalten kann, die man zuvor nur von einem obskuren YouTube-Kanal kennt, und die man sonst nie kennengelernt hätte. Natalia und Felixilius hätten sich bestimmt noch stundenlang unterhalten können, wenn ich nicht plötzlich ein weiteres bekanntes Gesicht entdeckt hätte, das gerade die Halle betreten hatte: Ralf Kurtsiefer, seines Zeichens genialer Komponist aller Sphärenklang-CDs und unzähliger anderer toller Rollenspiel-Musikstücke ist jemand, den ich schon lange mal persönlich kennenlernen und mich für seine großartige Musik bedanken wollte.
Natalia war ebenfalls sofort Feuer und Flamme, und so standen wir wenige Sekunden später beide freudestrahlend vor Ralf, der sich ebenfalls zu freuen schien uns kennenzulernen: Sofort gratulierte er Natalia lachen für ihre großartigen Geschlechtsteil-Zähl-Videos im Zuge des Wege der Vereinigungen Crowdfundings! Und so plauderten wir fröhlich zu dritt, sprachen über kommende Sphärenklang-CDs, über die Auflagen seiner Werke (meist um die 1000 Exemplare, die sich angeblich auch immer gut verkaufen), und über seinen eindrucksvollen Produktausstoß (nach einem Beinahe-Burnout hatte er seine Arbeitstage in seinem normalen Beruf auf vier pro Woche reduziert und dafür nun drei Tage pro Woche Zeit, um höchst professionell klingende Musikstücke zu komponieren und einzuspielen). Es waren vergnügliche Minuten: Ralf ist ein super-sympathischer, bodenständiger Typ, und es ist mir ein Rätsel, wie ein so normal aussehender Mensch konsistent wundervolle Melodien auf CD zaubern kann. Nicht zum ersten Mal wurde mir klar, dass ich unbedingt mal eine ausführliche Artikelreihe mit Rezensionen seiner viel zu wenig prominenten Musik bringen muss. Und natürlich gerne auch ein Interview!
Vor der Bar traf ich dann auch endlich noch jemanden, den ich schon zwei Tage lang gesucht hatte: Lukas, seines Zeichens Macher des DSA5 Heldeneditors Optolith, stellte sich als erschreckend junger und mindestens ebenso erschreckend kompetenter Entwickler heraus, der das überaus praktische Tool (das ich auch schon mehrfach und höchst zufrieden eingesetzt habe), zumindest was die Software-Seite angeht, mehr oder weniger im Alleingang entwickelt hat (auch wenn ihm unzählige Freiwillige beim Abtippen der Tabellen, Einreichten des Servers, Testen der Software etc. geholfen haben).
Wer mal einen Blick auf den jüngst freigegebenen, alles andere als trivialen Quelltext geworfen hat, wird vielleicht verstehen, warum ich als Software-Entwickler dabei wie ein totaler Anfänger vorkomme. Und das Schöne ist, dass sich die Arbeit für ihn auch vergleichsweise gut gelohnt hat, hat Optolith durch die freiwilligen Spenden doch in den etwas mehr als zwei Jahren seines Bestehens einen mittleren vierstelligen Euro-Betrag bei ca. 15.000 Downloads eingespielt. Was für ein Pay-what-you-want-Produkt durchaus beachtlich ist! Es freut mich sehr, Lukas, dass Du für Deine vorbildliche freiwillige Arbeit die nötige Anerkennung erhältst, und wünsche Dir und Deinem Team viel Erfolg bei den kommenden Version der Software. Und wer weiß: Vielleicht werden wir ja schon in nicht allzu ferner Zukunft bei einem gewissen Geheimprojekt etwas mehr zusammenarbeiten...
Nicht weiter eingehen möchte ich diesmal übrigens auf die Rätselqueste, die diesmal von DSA-Redakteur Johannes Kaub ersonnen wurde, und die ich mal wieder nicht bewältigen konnte. Zwar erschien sie mir diesmal sehr viel lösbarer als in den vorherigen Jahren (zumindest hatte ich dieses Jahr etwas mehr das Gefühl, grob zu wissen worauf die Aufgabenstellung hinauswollte), aber war ich ebenso wenig wie in den Jahren zuvor in der Lage, die benötigten, überall in der Halle versteckten Hinweiszettelchen zu entdecken. So bin ich mindestens zehn Mal an den beiden Zetteln neben der Treppe zum Shop vorbeigerannt, ohne sie zu bemerken. Da ich aber ohnehin keinen der Preise gewinnen wollte und bei der Preisvergabe auch schon wieder auf dem Weg nach Hause war, behaupte ich jetzt einfach mal kackendreist, ich hätte einfach keine Lust auf Rätsellösen gehabt. (...grummel...)
Vor der Bar traf ich dann auch endlich noch jemanden, den ich schon zwei Tage lang gesucht hatte: Lukas, seines Zeichens Macher des DSA5 Heldeneditors Optolith, stellte sich als erschreckend junger und mindestens ebenso erschreckend kompetenter Entwickler heraus, der das überaus praktische Tool (das ich auch schon mehrfach und höchst zufrieden eingesetzt habe), zumindest was die Software-Seite angeht, mehr oder weniger im Alleingang entwickelt hat (auch wenn ihm unzählige Freiwillige beim Abtippen der Tabellen, Einreichten des Servers, Testen der Software etc. geholfen haben).
Wer mal einen Blick auf den jüngst freigegebenen, alles andere als trivialen Quelltext geworfen hat, wird vielleicht verstehen, warum ich als Software-Entwickler dabei wie ein totaler Anfänger vorkomme. Und das Schöne ist, dass sich die Arbeit für ihn auch vergleichsweise gut gelohnt hat, hat Optolith durch die freiwilligen Spenden doch in den etwas mehr als zwei Jahren seines Bestehens einen mittleren vierstelligen Euro-Betrag bei ca. 15.000 Downloads eingespielt. Was für ein Pay-what-you-want-Produkt durchaus beachtlich ist! Es freut mich sehr, Lukas, dass Du für Deine vorbildliche freiwillige Arbeit die nötige Anerkennung erhältst, und wünsche Dir und Deinem Team viel Erfolg bei den kommenden Version der Software. Und wer weiß: Vielleicht werden wir ja schon in nicht allzu ferner Zukunft bei einem gewissen Geheimprojekt etwas mehr zusammenarbeiten...
Nicht weiter eingehen möchte ich diesmal übrigens auf die Rätselqueste, die diesmal von DSA-Redakteur Johannes Kaub ersonnen wurde, und die ich mal wieder nicht bewältigen konnte. Zwar erschien sie mir diesmal sehr viel lösbarer als in den vorherigen Jahren (zumindest hatte ich dieses Jahr etwas mehr das Gefühl, grob zu wissen worauf die Aufgabenstellung hinauswollte), aber war ich ebenso wenig wie in den Jahren zuvor in der Lage, die benötigten, überall in der Halle versteckten Hinweiszettelchen zu entdecken. So bin ich mindestens zehn Mal an den beiden Zetteln neben der Treppe zum Shop vorbeigerannt, ohne sie zu bemerken. Da ich aber ohnehin keinen der Preise gewinnen wollte und bei der Preisvergabe auch schon wieder auf dem Weg nach Hause war, behaupte ich jetzt einfach mal kackendreist, ich hätte einfach keine Lust auf Rätsellösen gehabt. (...grummel...)
Das Schwarze Katze Panel
Nach so vielen tollen Gesprächen zog es mich gegen Mittag wieder in Mirhibams Lehrstube, wo das Panel zum gerade erschienen Crowdfunding-Produkt Die Schwarze Katze präsentiert wurde. Auf der Bühne hatten sich DSK-Autor Jens Ullrich, Lead Art Director (und in diesem Fall ausnahmsweise auch Redakteurin) Nadine Schäkel und Co-Autorin Carolina Möbis versammelt, um auf launige Weise die Entstehung der zahlreichen Produkte Revue passieren zu lassen. Es wurde erzählt, wie Nadine zur Redakteurin ernannt wurde und wie schwer es ist, ein Zartcover drucken zu lassen oder erschwingliche Regenbogen-Wollknäuel zu kaufen.
Es war sicherlich nicht das strukturierteste oder informativste Panel, dem ich jemals beigewohnt hatte, aber es war lustig und schön den Dreien beim Rumblödeln zuzusehen, Anekdoten zu hören und dabei zu spüren, wie stolz sie (zurecht!) auf das tolle Endergebnis ihrer Bemühungen sind. Was aus einer merkwürdigen Idee geboren wurde, ist zu einem wunderschönen, auf eine für mich als Hundefan unerklärliche Art ansprechenden Gesamtkunstwerk geworden, das zu meiner totalen Frustration zu Hause noch unausgepackt auf mich wartete. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten für den erfolgreichen Abschluss des Projekts!
Als ich gerade Mirhibans Lehrstube verlassen hatte, traf ich dann auch Carolina, ihren Mann und eine ihrer Freundinnen, die schon mit ihr auf der CCXP waren, wieder, und da wir uns dort schon so gut unterhalten hatten, durfte ich mich ihnen zum Mittagessen anschließen (vielen Dank dafür!). Im Restaurant gab es nur das uns zu teure Brunch-Buffet, weshalb das feudale Mittagsmenü für uns aus einer Pommes beim Stadthallen-Caterer bestand. So karg das Menü, so angeregt waren die Gespräche, und wie schon auf der CCXP war es eine Freude, mit Carolina und ihren Begleitern über alles Mögliche zu plaudern. Ein ganz großes Dankeschön geht schon allein deshalb an die Drei, weil sie mir ohne zu überlegen ihre nicht benötigten Heldenwerk-Exemplare von Hoffnung in der Finsternis für mein Gewinnspiel überließen. Dafür und für die nette Gesellschaft also einen großen Applaus meinerseits!
Die Verlagsvorschau zu DSA
Viel zu schnell mussten die drei wieder gen Heimat fahren, und mich zog es in die Neuheiten-Schau, in der noch einmal die großen Ankündigungen von gestern im Detail besprochen wurden: Dornenreich, Götterwirken 2, Herbarium, Cthulhu Mythos DSA. Insbesondere das Herbarium fand ich interessant, und ich muss gestehen, dass mir die Vorstellung des Bandes doch ein wenig den Mund wässrig gemacht hat: Insbesondere die zusätzlichen Themen wie Rezepte, Gifte etc. klangen sehr spannend. Wer mehr Details haben möchte, muss sich aber leider das Video ansehen, da mein Hirn zu diesem Zeitpunkt schon zu matschig war, um mir viel merken zu können.
Die Abreise
Ich verließ das Neuheiten-Panel müde, aber zufrieden, und musste mich nun langsam mit dem Gedanken abfinden, dass die Zeit der Abreise nahte. Immerhin ging mein Zug zurück in die Heimat irgendwann gegen vier Uhr, und so hatte ich noch gute zwei Stunden um mich zu verabschieden, meine Reisetasche aus dem Hotel zu holen und sie zum Bahnhof zu wuchten (diesmal war ich schlau genug, nicht von Limburg Süd zu fahren, wo zwar der schnelle ICE hält, aber man auch eine Dreiviertelstunde Fußweg zum Bahnhof einkalkulieren muss).
So ging ich noch ein letztes Mal durch die Stadthalle, verabschiedete mich von allen, die ich auf die Schnelle finden konnte. Einige waren mittlerweile schon abgehauen, aber auch jetzt, um kurz nach 14 Uhr, war es in der Halle, an der Bar, in den Spielrunden-Räumlichkeiten noch rappelvoll. Etwas traurig, dass ich nicht bis zum Ende bleiben konnte, aber auch froh, bald Zuhause Schlaf nachholen zu können, schlurfte ich zurück zum Hotel, und holte meine Reisetasche ab. Es gab aber noch ein Problem: Mein Handy war mittlerweile, nach anscheinend viel zu vielen Versuchen sich mit dem miserablen Mobilfunknetz- bzw. Stadt-WLAN zu verbinden, völlig leer, was meine Reiseplanung nicht gerade einfacher machte.
Also beschloss ich, noch einmal zur Stadthalle zu gehen, mein Schnellladegerät in eine Steckdose der Eingangshalle zu stecken (Godicon hatte mittlerweile schon ihren Stand abgebaut, sodass niemand mehr die Steckdose benötigte), und 20 Minuten zu warten, bis mein Handy wieder eine ausreichende Grundfüllung erhalten hatte. Während ich wartete, kam der unglaublich sympathische Adrian (bei Nuntiovolo unter dem Namen Max Luthard bekannt), und wir beteuerten uns gegenseitig, wie cool es war sich mal persönlich zu treffen. Wir wollten gerade ein gemeinsames Selfie machen, als ein kleiner Trupp um DSA-Autorin Jeanette Marsteller vorbeikam, und ich meinte, einer von ihnen könne doch ein Foto von uns machen. Woraufhin Adrian sofort darauf bestand, dass Jeanette doch unbedingt auch mit auf's Foto müsste, und so wurde die arme Person vollkommen überrumpelt vor die Kamera gezerrt (sorry Jeanette, ich wollte Dich gar nicht so überfallen). Und so geschah es, dass ich mit Jeanette und Adrian noch kurz plaudern konnte, während mein Handy fleißig Energie aus der Stadthallensteckdose saugte.
Selbst eine von Adrian (links) und mir (rechts) total überrumpelte Jeanette (Mitte) kann noch lächeln |
Eine letzte kleine Anekdote will ich noch loswerden, bevor ich diesen viel zu langen Artikel beende. Einfach, weil sie ein so schönes Werbung für uns Rollenspieler und unser Hobby ist: Als wir gerade mit Jeanette plauderten, kam plötzlich eine hochgewachsene Frau vorbei, die irgendwie etwas... merkwürdig ... aussah, und die uns im Vorbeigehen freundlich begrüßte, so als würde sie uns kennen. Als sie durch den Ausgang verschwunden war, fragte Jeanette: "Wer war das?", und alle mussten etwas lachen, weil keiner eine Ahnung hatte, wer uns da gerade begrüßt hatte.
Wenige Minuten später hockte ich allein neben meinem Handy, und schaute dem Ladebalken beim Wachsen zu, als besagte Hünin zurückkam, und mich wieder freundlich ansprach. Und so konnte ich das Rätsel um die seltsame Begegnung mit der Unbekannten klären: Ich kannte sie anscheinend schon vom Kaiser-Raul-Konvent, wo wir uns in der Kassenschlange unterhalten hatten. Dass ich sie nicht erkannt hatte, war kein Wunder, hatte sie doch mittlerweile (ähnlich wie Ulisses-Mitarbeiterin Jasmin Neitzel) seitdem beschlossen als Frau zu leben. Das Krasse war, dass diese Veranstaltung ihr erster Auftritt als Frau war, und selbst ihre Familie und ihre Arbeitskollegen noch nichts von ihrem Coming out wussten. Anscheinend ist es einfacher, unter Rollenspielern einen dermaßen großen persönlichen Schritt zu wagen, als es zuerst bei Verwandten oder Bekannten zu tun. Ich finde, dass ist ein wunderbares Statement über unsere Community: Was ich die letzten drei Tage an Freundlichkeit, Toleranz und Gemeinschaftsgefühl erlebt hatte, von Menschen, die sich zum Großteil gar nicht kennen, aus den unterschiedlichsten Teilen Deutschlands oder gar der Welt kommen, den verschiedensten Altersklassen oder Bevölkerungsschichten angehören, ist ein großartiges Loblied an unser Hobby.
Liebe neue Rollenspielerin (Deinen alten Namen habe ich behalten, den neuen leider schon wieder vergessen), ich wünsche Dir für Deine Zukunft als Frau alles Gute, freue mich von Herzen, dass Du diesen mutigen Schritt gewagt hast, und hoffe, dass Du mit Deinem neuen offiziellen Ich so viel Anerkennung und Toleranz erfahren wirst, wie Du (so wie Jasmin) es hoffentlich hier auf der RatCon erlebt hast.
Das Fazit
Seit die Türen sich hinter mir mit einem Piepen geschlossen haben und sich die Regionalbahn in Bewegung gesetzt hat, sind nun schon fast drei Wochen vergangen. Gerne hätte ich diesen Artikel zeitnah fertig geschrieben, aber das reale Leben zollte seinen Tribut. Seitdem habe ich sagenhafte drei DSA-Abende gespielt, einen Kurzurlaub in Bremerhaven verbracht, Ina Kramer besucht und einen Projektvorschlag für mein Geheimprojekt zu Papier gebracht. Und doch drängte es mich die ganze Zeit, diesen Artikel hier endlich fertig zu bekommen. Denn die RatCon in Limburg war 2019, wie auch schon 2018 und 2017 zuvor, ein tolles, spannendes, gemütliches, glücklich machendes Erlebnis.
Die Stadthalle war wie immer eine sehr gemütliche Location, die mir schon allein durch die Innenstadtlage noch immer deutlich besser als das Pendant aus Unna gefällt. Die Neuheiten waren spannend, die gekauften Produkte zahlreich, Qualität und Ausstoß der Produkte gefühlt noch besser als sonst. Die Panels waren allesamt interessant, auch wenn ich mir vielleicht mal wieder ein paar mehr allgemeine Themen wie die Karten-Vorträge oder Kryptografie-Workshops früherer Veranstaltungen gewünscht hätte. Mein Hotel war wie immer genial, die Limburger Innenstadt immer wieder schön zu durchwandern. Bis auf die Tatsache, dass ich schon wieder keine einzige Spielrunde ausprobiert habe, wüsste ich wirklich nicht, wie die Veranstaltung noch besser hätte ausfallen können.
Ich hoffe, mit meiner viel zu langen Beschreibung etwas von der Atmosphäre der Con vermittelt zu haben. Waren es früher immer die Neuheiten, die mich zu Messen und Veranstaltungen gezogen haben, sind es mittlerweile zu meiner eigenen Überraschung eher die Begegnungen und Gespräche geworden, auf die ich mich am meisten gefreut habe, und die mir nun bis zur nächsten Convention fehlen werden.
Mein Dank gilt auch dieses Mal all den tollen Menschen, die sich an drei Tagen in Limburg Zeit für mich genommen und die Reise zu einem Erlebnis gemacht haben: Marcel, Heike, Thorsten, Sonja, Florian, nochmal Florian Julian, Sir Robert, Max, Felixilius, Derya, Mr. Turkelton, der Grolm, Christian, Dennis, Debbie, Björn, Ralf, GTStar, Natalia, Verena, Sergej, Yvi, Frosty, Carolina, Lukas, Jeanette und natürlich all die großartigen Ulisses-Mitarbeiter, die sich ihre freien Wochenenden um die Ohren schlagen, um uns eine tolle Zeit zu bereiten: Markus, Jens, Nico, Axel Alex, Nadine, Steffen, Johannes, Zoe, Christian, Steff, Mirko, Alexander, Nadine, Katharina (praktisch eine Ulisses-Mitarbeiterin), Serina und natürlich Jasmin, und all den anderen fleißigen, freundlichen Menschen, die ich hier schändlich vergessen oder unterschlagen habe. Danke für eine tolle RatCon!
Nachtrag (02.09.2019)
Natürlich kommt es, wie es kommen musste: Eine der tollsten Begegnungen der Con habe ich prompt vergessen! Es war am Sonntag, als ich gerade aus irgendeinem Panel herausstapfte, da stand vor mir plötzlich der irgendwie immer fröhliche Rafael Knop, seines Zeichens Autor der beiden Donnerwacht-Abenteuer, des KRK-2018-Workshop-Abenteuers Fauler Frühling und zusammen mit Jeanette Marsteller auch Leiter des coolen Abenteuer-Workshops des diesjährigen KRKs.
Gut gelaunt plauderten wir über den Stand seines Abenteuers, das aktuell erstmal hinter der Sternenträger-Kampagne zurückstecken musste, und dass mein KRK-Kumpel Christoph und ich neben vielen anderen Namen noch immer auf der Liste der Spieler stehen, die sich für ein Probespiel des Abenteuers angeboten haben. Wäre cool, wenn es klappt, denn laut Christoph (der auf dem KRK 2018 in Rafaels Spielrunde saß) ist Rafael ein sehr cooler Meister. Wofür ich ihm im Namen von Christoph damals auch direkt eine meiner mitgebrachten KRK-Schokoladen als Dankeschön überreicht hatte.
Charypto Rex, Protagonist eines inoffiziellen Abenteuers von Rafael Knop |
Und was soll ich sagen: Ehe ich es mich versah drückte er mir nun auf der RatCon spontan einen seiner Charypto Rex Schicksalspunkte in die Hand, mit denen er Probespieler seines nicht ganz ernst gemeinten und nicht ganz kanonischen Godzilla-Hommage-Abenteuers belohnt hat. Wer mehr zu dem Abenteuer und zu Rafaels Werdegang lesen möchte, dem sei das schöne Interview mit dem Kollegen Nottel bei Nandurion anempfohlen. Und wer Lust auf Charypto Rex bekommen hat: Das Abenteuer mit dem fantastischen Bild von Diana Rahfoth könnte vielleicht irgendwann im Scriptorium erscheinen.
Ich habe mich jedenfalls tierisch gefreut - sowohl über den Schicksalspunkt als auch über das Wiedersehen mit Rafael, und bin schon wieder einmal überrascht was für nette und sympathische Menschen unser Hobby hervorbringt. Sorry, Rafael, dass ich die Begegnung vergessen habe, kann nur daran liegen, dass der Herr Boron mich nach der RatCon mit einer Portion Extra-Schlaf versehen wollte, und dabei versehentlich etwas Vergessen mitgesandt hat.
Vielen Dank auch an dich, lieber Kai! :)
AntwortenLöschenUnd danke, dass ich mal in das Geheimprojekt spinksen durfte. Ich würde mich sehr freuen, wenn es umgesetzt wird und sich die viele Arbeit am Ende gelohnt hat :)
Und es hat wie immer Spaß gemacht, das alles zu lesen :)
Noch ein paar kleine Lektorats-Hinweise:
- Äventyr schreibst du tw Äventür
- "pay what you wand" -> "...want"
- "Am Stand von Ulisses-Karten-Illustrator b traf" --> vermutlich soll hier Steffen rein?
- Rowena schreibst du mal Rovena und mal Rowenna ;)
Oh Mann, das passiert also, wenn man einen Artikel um 1 Uhr nachts einfach raushaut ohne nochmal drüber zu schauen! Ich habe gehört, Ulisses ist immer auf der Suche nach guten Lektoren... Danke für's Lesen, für's Korrekturlesen und für die nette Gesellschaft auf der Con.
LöschenVielen Dank für deinen ausgesprochen informativen Bericht! Ich bin erstaunt, wie genau du dich an die Details der Tage erinnern kannst. Ich mag deine Con-Berichte sehr, da sie einem das Gefühl geben "da" gewesen zu sein. Ich habe mich ja fast dabei erwischt nach unten zu scrollen, um nun endlich herauszufinden was es mit deiner Programmiererei zutun hat...und selbst jetzt weiß ich nicht wirklich was du vor hast! Ich bin auf jeden Fall gespannt und hoffe, dass wir uns noch mal wieder sehen auf einer der kommenden Cons!
AntwortenLöschenIch bin erstaunt, dass ich mir nach drei Wochen überhaupt noch irgendwas merken konnte. Dich zum Beispiel hätte ich, wenn mir die Geschichte mit Jeanette nicht noch rechtzeitig einfallen wäre, fast komplett vergessen. Und das wäre echt ein Jammer gewesen, denn es war echt cool mit Dir zu quatschen!
LöschenÜber das Geheimprojekt würde ich ja auch gerne mehr erzählen, zumal ich Geheimnisse grundsätzlich nicht mag. Aber vermutlich ist es besser als öffentlich über ungelegte Eier zu reden. Schau einfach mal in meinen Bastelblog vom November, und überlege, für welche Bastelidee man stundenlang programmieren müsste.
Das bringt ein klein wenig Con-Feeling zurück.
AntwortenLöschenDanke für den Bericht und natürlich viel Erfolg mit deinem Geheimprojekt was wirklich interessant ist.
Dankeschön! Der Bericht hat ja auch schon so lange gebraucht, dass schon Retro-Feeling beim Lesen aufkommt! Hach, weißt Du noch damals auf der RatCon 2019 in Limburg... ;-)
LöschenEs war wieder schön, anhand deines Erlebnisberichts die Erinnerungen an die Con wieder aufzufrischen. Danke wie immer, dass du dir dafür wieder so viel Zeit genommen hast.
AntwortenLöschenUnd das Spielen des oben angesprochenen Abenteuers für den Namenlosen-Geweihten holen wir beizeiten nach.
Ja bitte, der Schelm braucht einen Aventuria-Lehrmeister ;)
LöschenIch spiele sehr gerne jederzeit Aventuria - aber immer nur wenn nicht gerade "echtes" DSA gespielt werden kann, oder Panels über DSA-Neuheiten laufen, oder man mit Tausenden interessanter Leute über DSA quatschen kann. Oder ich die Zeit lieber in Blog-Artikel versenken kann. Aber in den verbleibenden 0,1% meiner Freizeit spiele ich sehr gerne Aventuria!
LöschenUnd nein, einen Lehrmeister brauche ich eigentlich nicht: Ich möchte Aventuria nicht lernen, sondern nur erleben. Der Duell-Modus ist nichts für mich, da ich das Optimieren der Decks und Herausfinden der besten Strategien echt langweilig finde. Ich mag den Abenteuer-Modus wegen der Geschichten, des gemeinsamen Spiels und des seltenen Erfolgserlebnisses, wenn man das Abenteuer zum ersten Mal geschafft hat. Ich bin niemand, der Brett- oder Kartenspiele gerne zweimal spielt!
Aber: Mit dem Grolm den Namenlosen Geweihten zu plätten klingt echt spaßig! Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit bin ich gerne dabei!
Danke für's Lesen und Quatschen!
Moin Kai,
AntwortenLöschenDanke auch von mir für den Bericht. Und um die Frage zu beantworten, ja, ich lese ihn und mag besonders die Veranstaltungsberichte und Umfragen.
Allerdings nachdem du unser Panel ausgelassen hast, muss ich mir das wohl nochmal überlegen. ;-)
Das kannst du nur mit einer Rezension von Eiserne Flammen wieder gutmachen. :-D
Gruss
Anni
Oh nein, Anni, bitte nicht überlegen! Es lag doch nur an diesem langsamen Pizza-Bäcker und -Kellner!!!1!!elf!! Ich will auch so schnell es geht Euer bestimmt tolles Abenteuer rezensieren! Versprochen! (Wobei "so schnell es geht" bei meiner Schreibgeschwindigkeit natürlich auch gerne mal ein halbes Jahr dauern kann...)
LöschenIn jedem Fall vielen Dank für's Lesen und die nette, wenn auch kurze Begegnung. Und Glückwunsch zu den bisher sehr vielversprechenden Rezensionen zu den "Eisernen Flammen"!
Hallo!
AntwortenLöschenEin super Bericht und danke fürs erwähnen! Nächstes jahr treffen wir und bestimmt wieder am bahnhof.... vlt xD
Na, da habe ich doch eine Vermutung, wer dieser Kommentator namens "Unknown" wohl sein könnte! Vielen Dank, Sergej, es war mir wieder ein Fest! Und im Nachhinein ärgere ich mich sehr, Deine schöne Zwölfgötter-Matte nicht gekauft zu haben! Bis dann am Bahnhof! :-)
LöschenHallo Kai,
AntwortenLöschender Leser in der Schlange vor der Keynote war Zwerg Nase. Vielen Dank für deine (vorab ja bereits vermutet erneut fast schon epische) Zusammenfassung der RatCon. Hab auch nur ganz wenig quergelesen ;-)
Liebe Grüße, auch an die kulante Gattin für den Sonderurlaub. Die Community braucht den Schelm!
Juchu, ich habe es mir nicht falsch gemerkt! Besten Dank, Björn, für die nette Warteschlangen-Gesellschaft! Wir ehemalige Drachenhort-Gelsenkirchen-Schnäppchenjäger hatten beim Warten wenigstens gemeinsame Gesprächsthemen. Die Grüße werde ich ausrichten, die Community braucht neben Schelmen besonders auch kulante Gattinnen oder Gatten!
LöschenHey Kai,
AntwortenLöschendanke für das schöne Foto, sieht doch ganz brauchbar aus. Überfallen hab ich mich auch nicht gefühlt... Bin doch Horden von Mittelstüflern gewohnt ;)
Die Dame, die wir nicht direkt wiedererkannten, heißt jetzt soweit ich mich erinnere Anna. Klar ist das im ersten Moment verwirrend, aber genau wie du freut es mich, dass Menschen sich im Kreis der Nerds offenbar wohl genug fühlen, so zu sein, wie sie sind.
Bis zum nächsten Con (spätestens KRK - spielst du mal bei mir?)!
Jeanette
Hallo Jeanette,
Löschendas Ausbleiben des Sich-Überfallen-Gefühls Deinerseits beruhigt mich sehr. Aber ist ja eigentlich auch klar: Als Meisterin und Spielerin bist Du sicherlich Überfälle von Räubern, Orks, Paktierern und ähnlichem Gezücht gewohnt. Dagegen sind Adrian und ich dann doch harmlos!
Danke für Annas Vornamen; ich war so damit beschäftigt, mich zu erinnern wie sie wohl vorher ausgesehen haben könnte, dass mein Hirn nicht mehr zum Namenmerken in der Lage war. Am Ende einer sehr geilen dreitägigen RatCon ist mein Hirn sowieso derart mit Namen und Anekdoten gefüllt, dass ich froh bin den Weg zurück zum Bahnhof gefunden zu haben.
Danke für's Lesen, und ja klar, wenn noch ein Platz in einer Deiner Runde zu finden ist, komme ich gerne drauf zurück! Apropos KRK und Jeanette Marsteller: Mir fällt gerade mit Schrecken ein, dass ich die Begegnung mit dem lieben Rafael Knop auf der RatCon komplett vergessen habe! Und dass, obwohl er mir einen tollen "Charypto Rex" Schicksalspunkt geschenkt hat.... :-(
Hallo Kai,
LöschenVielen Dank für den spannenden Bericht und deinen tollen Nachtrag. :)
Sollte das KRK-Abenteuer nicht so bald fertig werden, können wir ja auch so mal eine Runde spielen. :)
Viele Grüße, Rafael
Hi Rafael,
Löschensorry dass der Nachtrag überhaupt nötig wurde - gerade bei Deinem tollen Geschenk, das mich nun neben meinen Schelmen-Schicksalspunkten zu jedem Spieleabend begleitet, hätte ich Dich nicht vergessen dürfen. Und ja, danke, gerne, ich bin für Spielrunden IMMER zu haben - wenn mir Frau, Kinder, Arbeit, Umfrage, Con-Berichte, Rezensionen und Bastelprojekte dafür Zeit lassen. Also eigentlich fast nie - aber sonst IMMER!!!1!!elf!! ;-)
Ein feiner Bericht, es hat mir Spaß gemacht ihn zu lesen.
AntwortenLöschenHorrido
Sinwist
Verrückt, dass es tatsächlich Leute gibt, die sich so einen 75.000 Zeichen langen Artikel antun! Das sind von der Wort-Anzahl her ca. anderthalb Heldenwerk-Abenteuer! Meinen Respekt und Dank an Dich, stellvertretend für all die anderen fleißigen Leser da draußen! Es freut mich, wenn es ein wenig gefallen konnte.
LöschenWar mir wieder ein Fest, deinen Conbericht zu lesen. Er hat mir die Zugfahrt von Mannheim nach Berlin mit meiner 10. Klasse versüßt und es ist fast keiner meiner Schüler verloren gegangen. ;)
AntwortenLöschenJetzt bin ich wieder zurück und reihe mich dankbar in die Kommentatorenliste ein.
Besonders interessant finde ich Äventyr. Meine Kids sind ja schon ein bissl älter als die deinen, sodass es so langsam mal Zeit wird, sich dem schönsten Hobby anzunähern.
Liebe Grüße
Vielen Dank, Fred, freut mich, dass ich Dich während Deiner Aufsichtspflicht so schön ablenken konnte - wütende Eltern vermisster Kinder aber bitte nicht an mich weiterleiten, Danke! Ja, auch ich finde Äventyr spannend, auch wenn die Anzahl der Einsteigersysteme, die sich bald in meinem Rollenspielregal sammeln, immer größer wird. Versuche ich meine Kinder in zwei, drei Jahren mit der DSA 5 Einsteigerbox, mit Tails of Equestria, der Schwarzen Katze oder doch Äventyr anzufixen? So viele Systeme und so wenig Zeit. Aber dafür so viele nette Leserkommentare! Juchu!
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