RatCon Berlin 2019
Wenn der Schelm seine Familie zu einem Hauptstadtbesuch überredet, und sie dann für einen ganzen Tag bei Freunden parkt und sich allein davon macht, hat er bestimmt etwas Besonderes geplant. Richtig: Es war BerlinBrettspielCon, und zum ersten Mal auch RatCon Berlin. Ob das Konzept eines Hauptstadt-Ablegers der Ulisses-Hausmesse aufgegangen ist, und warum ich meinen Geburtstag mit Dämonen begonnen und beendet habe, erfahrt Ihr im Messe-Nachlese-Bericht.
Die Conventions
Wie so vieles, was mit diesem Blog und meiner DSA-Sucht zusammenhängt, ist auch das Thema Rollenspiel-Conventions für mich etwas ausgeartet. War ich doch bis vor ein paar Jahren fast nie auf irgendwelchen Conventions (warum auch, ich kannte da ja niemanden), so wurde es mit Gründung dieses Blogs plötzlich interessant, sich auf derartigen Veranstaltungen mit Gleichgesinnten auszutauschen, Neuheiten zu sammeln und Kontakte zu knüpfen.
Plötzlich war es nicht mehr nur die Spielemesse in Essen, zu der ich begeistert hinpilgerte, nein, meine ganze Jahresplanung war auf einmal mit Terminen gespickt. Den vorläufigen Höhepunkt bildet natürlich das aktuelle Jahr: Nach dem Kaiser-Raul-Konvent in Glashütten, der Spiel Doch! in Duisburg und erstmalig der CCXP in Köln stehen für dieses Jahr noch die RatCon in Limburg, die Spielemesse in Essen und, wenn alles gut geht und meine Frau mir Ausgang gewährt, die DreieichCon in Dreieich bei Frankfurt auf dem schelmischen Tourplan.
Sechs Conventions ist natürlich etwas zu wenig, dachte man sich wohl bei Ulisses, und so rief man im Februar ziemlich überraschend einen Ableger der immer wieder schönen und beliebten RatCon in Limburg in der Hauptstadt Berlin aus. Damit man nicht von Null beginnen muss, sah das Konzept eine Kooperation mit der vor vier Jahren gestarteten BerlinBrettspielCon vor, die von den beiden bekannten Brettspiel-YouTubern Hunter & Cron organisiert wird.
Eine weitere RatCon? In Berlin, das sonst Rollenspiel-Convention-technisch eher Ödland ist? Mit offizieller Keynote, großem Verkaufsstand, zahlreichen Neuheiten? Das klang eigentlich viel zu gut um es ausfallen zu lassen. Mir war aber auch klar, dass ich von meiner Familie eine weitere dreitägige Abwesenheit wegen irgendeiner Convention nicht genehmigt bekommen würde. Vor allem nicht, wenn die RatCon in Limburg nur drei Wochen später stattfindet, und das Einzelzimmer dafür bereits gebucht ist. So hakte ich die RatCon mental schon als nicht realistisch ab, als mein Blick auf das Datum fiel...
Der 20. Juli 2019! Tag der Mondlandung vor 50 Jahren. Tag des stauffenbergschen Hitler-Attentats vor 75 Jahren. Und zufälligerweise auch Tag meiner Geburt vor unglaublich fernen 43 Jahren. Der Convention-Samstag würde also mein Geburtstag werden, und da sollte es doch möglich sein meine Frau zu überreden mit mir und den Kindern...
Die Anreise
Am Freitag den 19. Juli war es morgens also soweit: Familie Frerich wurde in den ICE von Bochum nach Berlin gepackt. Dank Familienabteil und einer netten mitreisenden Familie ging die Bahnfahrt einigermaßen schnell vorbei. Vom Berliner Hauptbahnhof ging es zu Fuß am Kanzleramt vorbei, mit der Kanzler-U-Bahn zum Brandenburger Tor, durch den Tiergarten, vorbei am Verteidigungsministerium zur Jugendherberge Berlin International, wo unser (nicht luxuriöses, aber ausreichendes) Quartier bezogen wurde.
Da beide Kinder (und auch wir) ziemlich durch waren, reichte unsere Energie gerade noch, um kurz das Notwendigste einkaufen zu gehen, das Abendessen in der Jugendherberge zu genießen, und die Kinder ins Bett zu bekommen. Meiner Frau einen Abschiedskuss gebend, verließ ich um 19:20 Uhr voller Tatendrang das Hotel. Das Abenteuer RatCon konnte beginnen!
Die RatCon
Nachdem die BerlinCon in den letzten Jahren rapide gewachsen war, wurde für dieses Jahr eine neue Örtlichkeit gesucht, und mit der sehr ansprechenden STATION Berlin direkt neben der U-Bahnstation Gleisdreieick auch gefunden. Mich führte der viertelstündige Weg von der Jugendherberge durch den malerisch entspannten Gleisdreieck-Park, wo unzählige Jugendliche mit Kaltgetränken auf der Wiese lagen und die letzten Sonnenstrahlen genossen, und an einer sehr gemütlich aussehenden Strandbar vorbei, wo ich mich zu gern in einen der Liegestühle gefläzt hätte. Aber ich hatte schließlich noch was vor, und so kam ich gegen Viertel vor Acht endlich an der STATION an.
Bereits vor dem Gelände gab es den Ticketstand, wo ein halbes Dutzend mit Handy-Scannern ausgestattete Helfer darauf brannte, die ausgedruckten Tickets der Neuankömmlinge zu scannen und die formschönen BerlinCon-Badges zum Umhängen sowie das Programmheft auszuhändigen. Alles wirkte sehr gut organisiert, und man merkte, dass dieses Team auch mit den größeren Menschenmengen am Samstag und Sonntag klarkommen würde.
Mein erste Eindruck vom Gelände war: Typisch Berlin! Statt durchgestylter Kölner Messehallen oder dem miefigen Charme von Stadthallen-Conventions fand man sich hier in einer denkmalgeschützten Gruppe von ehemaligen Postbahnhofs-Hallen wieder, in deren Innenhof ein gutes halbes Dutzend Food Trucks auf Kundschaft warteten. Da der Freitag nur für Besitzer der limitierten Berlin-Con-Badge vorgesehen war, waren nur zwei der vier Hallen geöffnet (die Brettspiel-Verkaufshalle und die Flohmarkt-Halle öffneten erst am Samstag), und so schlenderte ich etwas unsicher durch den erstbesten Eingang, der sich zu meiner Linken in die Halle öffnete.
Wie groß war meine Freude schon von draußen das beruhigende Blattgrün der Ulisses-Mitarbeiter-Hemden zu erspähen (in Form von Johannes Kaub und Katharina Wagner), die sich hier als Empfangs-Komitee bereithielten, um Neuankömmlingen das RatCon-Programmheft samt Heldenwerk-Abenteuer Hoffnung in der Finsternis in die Hand zu drücken. Letzteres gab es bereits auf dem Kaiser-Raul-Konvent und auch im dort erschienenen Heldenwerk-Archiv 3, sodass ich dieses Exemplar (und das am Samstag eingesammelte) vermutlich bei einer der nächsten Verlosungen an Bedürftige weiterreichen werde.
Mehr als herzlich begrüßt wurde ich von DSA-Redakteur Johannes Kaub, mit dem ich auf der CCXP im Twitch-Stream vor der Kamera gesessen hatte, und von Christian Nehling, einem freien DSA-Autoren (u.a. vom Heldenwerk Ein Fest für die Augen, aber auch von einigen kommenden Veröffentlichungen wie z.B. der Aranien Regionalspielhilfe), den ich seit dem KRK kannte und mit dem ich seitdem über Facebook und Discord gut befreundet bin. Da ich nun ein Programmheft in der Hand hatte, durfte ich natürlich auch sogleich mit 3W20 versuchen, eine der limitierten blauen Ausgaben des Aventurischen Pandämoniums zu ergattern, was mir Dank meiner verbesserungswürdigen 38 aber selbstverständlich nicht gelang: Dafür wäre eine 29 erforderlich gewesen, sodass mich Christian den ganzen Abend damit aufziehen konnte, dass er ein Exemplar ergattert hatte und ich nicht.
Tims Portfolio, das für DSA vornehmlich aus Ausrüstungs-Gegenständen besteht, zeigte auch viele Ausrüstungs-Gegenstände für Die Schwarze Katze, was mich besonders freut, da die Bilder wieder genial geworden sind - selbst wenn die Bildanweisungen so merkwürdige Forderungen wie "das muss aussehen, als wäre es von jemandem ohne Daumen genäht" oder "da müssen mehr Glocken dran" enthielten. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mir leider keines der farbenfrohen Poster zugelegt habe, da ich sie zum Einen kaum heil nach Hause transportiert bekommen hätte, und sie zum Anderen zu Hause nie aufhängen dürfte. Aber cool waren sie trotzdem!
Neben Tim saß Sergej Fel, den ich noch von unserer gemeinsamen Anreise zur RatCon 2017 kannte, und der recht zufrieden erzählte, dass er mittlerweile neben den üblichen Rollenspiel-Illustrationen auch einige Aufträge aus der Brettspiel-Branche erhalten habe. Wir verabredeten etwas scherzhaft, uns in drei Wochen wieder am Bahnhof Limburg zur gemeinsamen Busfahrt zur RatCon zu treffen.
Direkt vor Kopf am ersten Tisch saß der mir bisher unbekannte Florian Häckh, der bereits einige Illustrationen zu DSA5 beigetragen hatte, wobei ich allerdings gestehen musste, seinen Namen bisher nie bewusst wahrgenommen zu haben. Mindestens aus der Havena-Spielhilfe, den Flusslanden und dem Fest der Feinde könnte man ihn oder seine Illustrationen aber bereits kennen. Wir philosophierten kurz Zeit über die typischen Probleme, die man mit dem Nachnamen Häckh hat, da jeder bei dem vermeintlich überschüssigen H am Ende auf einen Rechtschreibfehler tippt. In jedem Fall auch ein netter neuer Kontakt mit großartigen Illustrationen, nach denen ich in kommenden Publikationen ein Auge offen halten werde.
Am anderen Ende der Illustratoren-Reihe saß Dorothee Wittstock, von der ich bisher auch nur den Namen kannte, und die sich ebenfalls als supernette Gesprächspartnerin entpuppte. So plauderten wir über die Illustrationen zu Hexxen, und die von ihr zum Hexxen-Let's-Play beigesteuerten Charakter-Illustrationen. Außerdem war sie stolze Besitzerin eines limitierten blauen Pandämoniums, und ich erfuhr zu meinem Schrecken, dass sie noch nie offiziell für DSA gearbeitet hatte. Nadine Schäkel, wenn Du diese Zeilen liest: Doro muss unbedingt mal für DSA illustrieren. Danke!
Insgesamt war die Illustratoren-Meile für mich schon eines der Highlights der Veranstaltung, saßen hier doch vier durchweg sympathische und super begabte Künstler, mit denen man immer plaudern konnte, wenn man grad niemand anderen zum Quatschen hatte, und denen man immer gerne beim Zeichnen zuschaute. Ich hoffe, Ihr habt gute Geschäfte gemacht, und dass ich irgendwann mal eine Publikation ins Scriptorium stellen kann, die eine professionelle Cover-Illustration von einem von Euch ziert.
Und so schlenderte ich zu den wenigen, dafür umso netteren bekannten Gesichtern zurück, und redete noch lange mit Christian, Alex (dem Grolm), den Illustratoren und Ulisses-Mitarbeitern. Es war ein toller, entspannter Abend. Vom üblichen Messechaos, wie man es von der Spiel in Essen kennt, war nichts zu spüren. Die Location war wunderbar kühl und geräumig, die Leute alle nett und entspannt. Ich verzichtete bewusst darauf, mir die unzähligen Brettspiele genauer anzusehen, die gespielt wurden, aus Angst, auch dort noch so tolle Dinge zu entdecken, die ich mitschleppen müsste.
Bereits vor dem Gelände gab es den Ticketstand, wo ein halbes Dutzend mit Handy-Scannern ausgestattete Helfer darauf brannte, die ausgedruckten Tickets der Neuankömmlinge zu scannen und die formschönen BerlinCon-Badges zum Umhängen sowie das Programmheft auszuhändigen. Alles wirkte sehr gut organisiert, und man merkte, dass dieses Team auch mit den größeren Menschenmengen am Samstag und Sonntag klarkommen würde.
Der weitgehend menschenleere Innenhof mit seinen Food-Trucks am Freitag-Abend |
Mein erste Eindruck vom Gelände war: Typisch Berlin! Statt durchgestylter Kölner Messehallen oder dem miefigen Charme von Stadthallen-Conventions fand man sich hier in einer denkmalgeschützten Gruppe von ehemaligen Postbahnhofs-Hallen wieder, in deren Innenhof ein gutes halbes Dutzend Food Trucks auf Kundschaft warteten. Da der Freitag nur für Besitzer der limitierten Berlin-Con-Badge vorgesehen war, waren nur zwei der vier Hallen geöffnet (die Brettspiel-Verkaufshalle und die Flohmarkt-Halle öffneten erst am Samstag), und so schlenderte ich etwas unsicher durch den erstbesten Eingang, der sich zu meiner Linken in die Halle öffnete.
Wie groß war meine Freude schon von draußen das beruhigende Blattgrün der Ulisses-Mitarbeiter-Hemden zu erspähen (in Form von Johannes Kaub und Katharina Wagner), die sich hier als Empfangs-Komitee bereithielten, um Neuankömmlingen das RatCon-Programmheft samt Heldenwerk-Abenteuer Hoffnung in der Finsternis in die Hand zu drücken. Letzteres gab es bereits auf dem Kaiser-Raul-Konvent und auch im dort erschienenen Heldenwerk-Archiv 3, sodass ich dieses Exemplar (und das am Samstag eingesammelte) vermutlich bei einer der nächsten Verlosungen an Bedürftige weiterreichen werde.
Mehr als herzlich begrüßt wurde ich von DSA-Redakteur Johannes Kaub, mit dem ich auf der CCXP im Twitch-Stream vor der Kamera gesessen hatte, und von Christian Nehling, einem freien DSA-Autoren (u.a. vom Heldenwerk Ein Fest für die Augen, aber auch von einigen kommenden Veröffentlichungen wie z.B. der Aranien Regionalspielhilfe), den ich seit dem KRK kannte und mit dem ich seitdem über Facebook und Discord gut befreundet bin. Da ich nun ein Programmheft in der Hand hatte, durfte ich natürlich auch sogleich mit 3W20 versuchen, eine der limitierten blauen Ausgaben des Aventurischen Pandämoniums zu ergattern, was mir Dank meiner verbesserungswürdigen 38 aber selbstverständlich nicht gelang: Dafür wäre eine 29 erforderlich gewesen, sodass mich Christian den ganzen Abend damit aufziehen konnte, dass er ein Exemplar ergattert hatte und ich nicht.
Die erforderliche Würfelzahl, das blaue Pandämonium und die Hand vom hämisch grinsenden Christian Nehling |
Die Illustratoren
Neben der "Rezeption" saß die gute Nadine Schäkel, ihres Zeichens Art Directorin von Ulisses, bei der Arbeit, und verfeinerte fleißig die bereits seit ihrem Twitch-Stream bekannte Ingerimm-Illustration. Auch die schräg gegenüberliegende Künstler-Meile war bereits komplett mit geschäftig illustrierenden Illustratoren belegt, und so lernte ich nun zum ersten Mal den gut gelaunten Tim Brothage persönlich kennen, den ich bisher nur per E-Mail-Kontakt kannte, als er mir das immer noch geniale Vier Helden und ein Schelm Logo gestaltet hatte. Zu meiner Freude erzählte er mir auch, dass er zumindest schon mit dem Beantworten meiner Interview-Fragen begonnen hatte, die ich ihm damals gestellt hatte - vielleicht wird das ja noch was mit einem schönen Interview-Artikel.Tim Brothage wartet gespannt darauf, dass jemand eines der tollen Poster kauft |
Tims Portfolio, das für DSA vornehmlich aus Ausrüstungs-Gegenständen besteht, zeigte auch viele Ausrüstungs-Gegenstände für Die Schwarze Katze, was mich besonders freut, da die Bilder wieder genial geworden sind - selbst wenn die Bildanweisungen so merkwürdige Forderungen wie "das muss aussehen, als wäre es von jemandem ohne Daumen genäht" oder "da müssen mehr Glocken dran" enthielten. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich mir leider keines der farbenfrohen Poster zugelegt habe, da ich sie zum Einen kaum heil nach Hause transportiert bekommen hätte, und sie zum Anderen zu Hause nie aufhängen dürfte. Aber cool waren sie trotzdem!
Einige der Ausrüstungsgegenstände von Tim Brothage für Die Schwarze Katze |
Neben Tim saß Sergej Fel, den ich noch von unserer gemeinsamen Anreise zur RatCon 2017 kannte, und der recht zufrieden erzählte, dass er mittlerweile neben den üblichen Rollenspiel-Illustrationen auch einige Aufträge aus der Brettspiel-Branche erhalten habe. Wir verabredeten etwas scherzhaft, uns in drei Wochen wieder am Bahnhof Limburg zur gemeinsamen Busfahrt zur RatCon zu treffen.
Sergej Fel, der hoffentlich bei der nächsten Con auch eine richtige Stand-Dekoration mitbringt |
Direkt vor Kopf am ersten Tisch saß der mir bisher unbekannte Florian Häckh, der bereits einige Illustrationen zu DSA5 beigetragen hatte, wobei ich allerdings gestehen musste, seinen Namen bisher nie bewusst wahrgenommen zu haben. Mindestens aus der Havena-Spielhilfe, den Flusslanden und dem Fest der Feinde könnte man ihn oder seine Illustrationen aber bereits kennen. Wir philosophierten kurz Zeit über die typischen Probleme, die man mit dem Nachnamen Häckh hat, da jeder bei dem vermeintlich überschüssigen H am Ende auf einen Rechtschreibfehler tippt. In jedem Fall auch ein netter neuer Kontakt mit großartigen Illustrationen, nach denen ich in kommenden Publikationen ein Auge offen halten werde.
Am anderen Ende der Illustratoren-Reihe saß Dorothee Wittstock, von der ich bisher auch nur den Namen kannte, und die sich ebenfalls als supernette Gesprächspartnerin entpuppte. So plauderten wir über die Illustrationen zu Hexxen, und die von ihr zum Hexxen-Let's-Play beigesteuerten Charakter-Illustrationen. Außerdem war sie stolze Besitzerin eines limitierten blauen Pandämoniums, und ich erfuhr zu meinem Schrecken, dass sie noch nie offiziell für DSA gearbeitet hatte. Nadine Schäkel, wenn Du diese Zeilen liest: Doro muss unbedingt mal für DSA illustrieren. Danke!
Dorothee Wittstock erfüllt eifrig Kundenaufträge |
Insgesamt war die Illustratoren-Meile für mich schon eines der Highlights der Veranstaltung, saßen hier doch vier durchweg sympathische und super begabte Künstler, mit denen man immer plaudern konnte, wenn man grad niemand anderen zum Quatschen hatte, und denen man immer gerne beim Zeichnen zuschaute. Ich hoffe, Ihr habt gute Geschäfte gemacht, und dass ich irgendwann mal eine Publikation ins Scriptorium stellen kann, die eine professionelle Cover-Illustration von einem von Euch ziert.
Die Künstlermeile in voller Pracht: Doro, Sergej, Tim und Florian |
Godicon
Auf der anderen Seite der Halle hatte der offizielle DSA-Merchandise-Hersteller Godicon seinen Stand aufgebaut, und auch den auf Facebook angekündigten limitierten Erzdämonen-Anhänger im Angebot. So cool ich diesen auch fand, blieb ich standhaft, da ich für mich keine Verwendung dieses Anhängers oder all der anderen Zwölfgötter- oder Erzdämonen-Anhänger sehe, da ich weder LARPe noch Schmuck im Alltag trage. Und nur um die schönen Schmuckstücke in irgendeiner Regalecke verstauben zu lassen, sind sie mir leider zu schade und zu teuer. Auch für die schon sehr coole, aber für meinen Koffer viel zu sperrige Boron-Lampe war ich leider zu geizig. Sorry, Godicon!
Alex (rechts) und Tobi (links) von Godicon wartet auf zahlungsbereitere Kundschaft |
Immerhin leistete ich mir aber den zweiten Zwölfgötter-Siegelstempel: Nachdem ich mir auf dem Kaiser-Raul-Konvent den ersten gekauft hatte, wollte ich ihn bei unserem Junggesellen-Abschieds-Abenteuer vor ein paar Wochen endlich mal sinnvoll einsetzen, um ein Dokument von einer Phex-Geweihten zu siegeln - bis ich merkte, dass ich mir ja den Boron-Siegelstempel gekauft hatte! Also musste nun auch der zweite her, der nun auf seinen Einsatz wartet. Hoffentlich benötige ich irgendwann mal wieder ein von der Phex-Kirche gesiegeltes Dokument...
Der Phex Siegelstempel |
Übrigens: Wie schon im Kaiser-Raul-Artikel erwähnt, ist leider die Maschine zur Herstellung dieser Siegelstempel defekt, sodass es keine neuen Exemplare mehr geben wird. Wer also Boron- oder Phex-Siegel erstellen möchte, sollte zuschlagen solange der Vorrat noch reicht!
DSA-Escape-Rooms
Wie schon auf der CCXP in Köln gab es auch hier auf der RatCon einen mobilen DSA-Escape-Room vom Team von Countdown Kaufbeuren (die einen Escape Room zum Wirthaus zum Schwarzen Keiler betreiben) bzw. Countdown Gilching (wo es in den Wald ohne Wiederkehr geht). Da ich ein großer Fan von Escape Rooms bin, und mich bis zur Geburt meiner Kinder auch gerne irgendwo für eine Stunde habe einschließen lassen, war ich natürlich gespannt darauf, wie dieser Mini-Escape-Room wohl aussehen und sich spielen würde. Aber wie bei der CCXP stellte sich mir leider das Problem, mit wem ich den Escape Room denn zusammen wagen sollte...
Werbung für den Escape Room in Gilching |
Da traf es sich hervorragend, dass plötzlich der Grolm auftauchte, jener positiv Verrückte, der es mit seiner DSA-Sammlung sogar ins Guiness-Buch der Rekorde geschafft hatte, und mit dem man stets wunderbar über alles mögliche quatschen kann. Die epischen Treffen von Grolm und Schelm sind immer großartig und unterhaltsam, und so unterhielten wir uns mit Christian Nehling zusammen über das kommende DSA Legacy, über die Neuheiten der Convention und über Aventuria, über die leider viel zu kurze Twitch-Gesprächsrunde auf der CCXP und über vieles, vieles mehr.
Das Schöne ist auch, dass der Grolm jeden zu kennen scheint, und so kamen wir schon bald mit Florian Mühlbauer ins Gespräch, einem der Macher des Escape Rooms. Natürlich kannte der Grolm schon alle DSA-Escape-Rooms (sowohl die vollwertigen Versionen in Bayern als auch die abgespeckten CCXP-Mobil-Räume), aber Florian erzählte uns, dass alle Rätsel vom Mini-Wald-ohne-Wiederkehr neu gestaltet worden waren, und so beschlossen der Grolm und ich, uns zusammen an diesen neu designten Raum zu wagen.
Die Wartezeit war glücklicherweise nicht allzu lang, da am Freitag nicht so viele Spiele vor Ort waren, und so schlossen sich eine Viertelstunde später bereits die Türen hinter uns. Los ging die wilde Suche! In der Zeit, in der ich die Kisten mit den Kombinationsschlössern und zwei, drei herumliegende Gegenstände untersucht hatte, hatte der Grolm bereits große Teile des Raums untersucht und einige vielversprechende Gegenstände zusammengetragen, die sich kombinieren ließen. Natürlich will ich hier nicht zu viel spoilern, doch galt es, ein Zahlenschloss und ein Richtungsschloss an der ersten Kiste zu öffnen, und anschließend ein weiteres Zahlenschloss an einer zweiten Kiste zu knacken. Nach insgesamt göttergefälligen zwölf Minuten hatten wir alle Gegenstände gefunden, alle Schlösser geöffnet, alle Hinweise verarbeitet, und hielten die gesuchten Edelsteine in Händen. Der mobile Escape Room war geknackt!
Insgesamt war es ein tolles Erlebnis: Die Kurzfassung des Escape Rooms war spannend und fordernd genug, um uns fast eine Viertelstunde lang voll zu fesseln. Die Rätsel waren logisch und von machbarer, aber nicht trivialer Schwierigkeit. Und wenn das Richtungsschloß auf Anhieb richtig funktioniert hätte, wären wir vermutlich auch die eine oder andere Minute eher fertig geworden. Der DSA-Bezug war eher klein, aber erkennbar, für die Lösung der Rätsel waren aber keine Aventurien-Kenntnisse erforderlich.
Das Innere des Escape Rooms "Wald ohne Wiederkehr" zu Spielbeginn |
Für je fünf Euro hatten der Grolm und der Schelm also viel Spaß, und ich würde jederzeit wieder einen DSA-Escape-Room angehen, wenn Kaufbeuren und Gilching nicht so weit weg wären. Immerhin: Florian stellte uns in Aussicht, dass vielleicht bald ein Franchise-Nehmer einen DSA-Escape-Room in Köln eröffnen würde, was natürlich vom Ruhrgebiet aus schon eher im Einzugsgebiet liegen würde.
Vielen Dank an das gesamte Team von Countdown, und besonders an die nette Dame, die uns per Monitor durch das Rätsel gelotst hat. Es war ein tolles Erlebnis, und ich muss natürlich auch dem Grolm herzlich danken, dass er das Abenteuer mit mir gewagt hat. Ohne mich als Klotz am Bein hätte er den Raum bestimmt in weniger als 5 Minuten geschafft...
Die B-Ware
Bevor man endlich das Ziel aller Nerd-Träume, den Shop, erreicht, kommt man erst einmal am B-Ware-Stand vorbei, wo der gute Steff Tannert bereits geschäftig abwartend auf Kunden lauerte (wir erinnern uns an das Video von der Vorwoche: Billig und will ich!). Es wurde kurz geplaudert und geflachst, und dabei die Ware in Augenschein genommen, die tatsächlich noch alle im Video versprochenen Schnäppchen beinhaltete. Ich war kurz versucht, mein in die Jahre gekommenes DSA5-Grundregelwerk in der 1. Auflage für 30€ durch eines der zweiten Auflage zu ersetzen, verzichtete dann aber, weil ich zum einen die 2. Auflage bereits in Form der Taschenbuch-Ausgabe besaß, und ich zum anderen noch genug neue Sachen kaufen wollte, die allein schon meinen Koffer füllen würden.
Nichtsdestotrotz stöberte ich durch die DSA5-Schnäppchen, auf der Suche nach einem Schätzchen für mein Gewinnspiel. Als Steff das hörte, kramte er sofort einen Aventurien-Würfelbecher samt Würfeln hervor, den er mir für das Gewinnspiel schenken wollte. Da ich meinen Blog aber frei von gesponsorten Artikeln halten und meine vermeintliche journalistische Unabhängigkeit (so weit man als Ulisses-Fanboy überhaupt unabhängig sein kann) bewahren wollte, drückte ich ihm 10€ in die Hand. Und so kam es wohl zu einer der kuriosesten Feilschen-Aktionen in der Con-Geschichte, weil ich ihm Geld geben und er es nicht annehmen wollte. Wir einigten uns dann auf 5€, und schon dürft Ihr Euch im nächsten Gewinnspiel auf einen weiteren Preis freuen. Danke, Steff!
Der Shop
Und dann war er endlich da, der Ulisses-Shop, der mir mit seinen grün-schwarzen Bodenfliesen und seinen prall gefüllten Regalen wieder das Geld aus den Taschen saugen wollte. Zuvor wurde aber erstmal gequatscht: Jasmin Neitzel und ich plauderten über die Nachwirkungen der CCXP, die neue Ina Kramer Geschichte im Scriptorium, die Auflagen von DSA-Romanen im Allgemeinen, und vieles mehr.
Der wie immer gut gefüllte Ulisses Verkaufsstand |
Dann war aber endlich die Zeit zum Geldausgeben gekommen, denn so manche Neuheit rief schon sehnsüchtig nach mir! Da war natürlich zunächst das frisch erschienene Aventurische Pandämonium in der regulären Ausgabe, das auf satten 160 Seiten ganze 65 Dämonen aus den Domänen aller 12 Erzdämonen und des Namenlosen enthält. Dank eines versehentlich zu früh veröffentlichten PDFs hatte ich mir das Werk bereits ein paar Tage vorher im Ulisses E-Book-Store besorgt, und konnte so schon recht zeitnah eine Rezension veröffentlichen. Mein Fazit: Ein toll illustriertes und sauber strukturiertes Buch mit atmosphärischen Beschreibungstexten und vielen Abenteueraufhängern. Volle Kaufempfehlung meinerseits! Mit 34,95 € ist man dabei - oder wie in meinem Fall 69,90 €, da ich natürlich direkt ein zweites Exemplar für den Gewinner der Juni-Umfrage mitkaufen musste.
Das Aventurische Pandämonium in der Standard-Hardcover-Ausgabe |
Das zweite Produkt, das binnen Sekundenbruchteilen ergriffen und mit zur Kasse gezerrt wurde, war der zweite Band der Blut der Castesier Reihe, der den Titel Schwarze Schwingen trägt und 14,95€ kostet. Nachdem ich mit dem Autor Daniel Jödemann bereits ein, in meinen Augen, sehr schönes Interview geführt hatte und den ersten Teil bereits in einer Rezension für sehr gut befunden habe, ist meine Erwartung für die Fortsetzung sehr hoch. Ich hoffe, ich komme bei all den noch zu schreibenden Artikeln schon bald zum Lesen und Rezensieren.
Schwarze Schwingen, der zweite Band von Das Blut der Castesier |
Vergleichsweise überraschend war die Verfügbarkeit des sehr außergewöhnlichen Bandes Forschungsdrang & Rollenspiel, von dem ich zwar zuvor gehört hatte, aber den ich trotzdem nicht mehr auf dem Schirm hatte. Das Buch ist eine Sammlung wissenschaftlicher Abhandlungen, die aus einem Call for Papers im Jahr 2013 hervorgingen. Mehr als 20 Wissenschaftler aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Medizin, Philosophie, etc. haben DSA mit einem zwingernden und einem ernsten Auge betrachtet und die Ergebnisse auf 207 Seiten zusammengefasst. Was zu so lustigen Themen wie "Orks sind auch nur Menschen - Der postcolonial turn in Aventurien" oder "Zwischen Göttern und Dämonen - Paktierende aus Sicht der platonischen Seelenlehre". Das Hardcover-Buch kommt mit einem ausführlichen Vorwort von DSA-Legende Hadmar von Wieser und zahlreichen Schwarz-Weiß-Illustrationen daher und kostet 39,95€.
Mein persönliches Highlight ist das sehr schön gelungene Cover, das auf den ersten Blick einige Wissenschaftler vor einem überdimensionierten Ikosaeder zeigt, und auf dem zweiten Blick eine tolle Hommage an das legendäre Uğurcan Yüce Cover zur Box Die Magie des Schwarzen Auges ist. Natürlich habe ich mir - auch wenn meine wissenschaftliche Karriere nunmehr bereits acht Jahre zurückliegt - den Band auch zugelegt und werde ihn im unwahrscheinlichen Fall von verfügbarer Freizeit mal überfliegen. Sicher kein Buch für jeden DSA-Fan und auch keine leichte Lektüre, aber eine abgefahrene Aktion für Liebhaber skurriler Produkte und für Leute mit wissenschaftlichem Interesse.
Mein persönliches Highlight ist das sehr schön gelungene Cover, das auf den ersten Blick einige Wissenschaftler vor einem überdimensionierten Ikosaeder zeigt, und auf dem zweiten Blick eine tolle Hommage an das legendäre Uğurcan Yüce Cover zur Box Die Magie des Schwarzen Auges ist. Natürlich habe ich mir - auch wenn meine wissenschaftliche Karriere nunmehr bereits acht Jahre zurückliegt - den Band auch zugelegt und werde ihn im unwahrscheinlichen Fall von verfügbarer Freizeit mal überfliegen. Sicher kein Buch für jeden DSA-Fan und auch keine leichte Lektüre, aber eine abgefahrene Aktion für Liebhaber skurriler Produkte und für Leute mit wissenschaftlichem Interesse.
Forscherdrang und Rollenspiel |
Wer wie ich gerne DSA-Landkarten sammelt, und noch viele Prä-DSA5-Karten sein Eigen nennt, die in irgendwelchen Stapeln oder Ordnern vor sich hinvegetieren, könnte sich über die neue Aventurische Landkarten-Sammelbox freuen, die im selben beruhigenden Grün wie die Sammelboxen der DSA5-Regionalspielhilfen daherkommt, 29,95 € kostet, und sogar eine neue DIN A2 Version der Aventurien-Gesamtkarte von Steffen Brand enthält.
Die Aventurien-Landkarten-Sammelbox |
Während ich die Box sehr schick finde, und bei Gelegenheit alle rumfliegenden Landkarten darin sammeln werde, ist die Aventurien-Karte, wie auch schon die auf PVC-Karte, die auf der letzten RatCon veröffentlicht wurde, für mich nur wenig attraktiv, da trotz der sehr kleinen Schriftgröße nur vergleichsweise wenige Orte abgebildet sind. Da greife ich persönlich lieber zu meiner Aventurien-Tischdecke und nehme, wenn ich noch mehr Details brauche, den genialen Aventurischen Atlas zur Hand. Sorry, Ulisses, aber wenn Ihr mich für die unzweifelhaft tolle Steffen Brand Aventurien-Gesamtkarte so richtig begeistern wollt, müsst Ihr entweder einen neuen DSA5-Atlas rausbringen oder die Karte als Handy-App veröffentlichen!
Die geöffnete Landkarten-Sammelbox mit DIN A2 Aventurien-Karte |
Bleiben wir bei Karten, diesmal aber Spielkarten: Das DSA5-Spielkartenset Schätze 2 ist ebenfalls erschienen und lag leicht übersehbar für 12,95€ direkt neben der Kasse aus. Der Fokus dieses zweiten Sets liegt diesmal auf den Tulamidenlanden, sodass man nun auch durch die Gassen von Khunchom schleichend oder durch die umbarmherzige Khom reitend schnell eine geeignete Belohnung für einen gewonnenen Kampf gefunden werden kann. Ich fand das erste Set ein wenig zu sehr münzenlastig, bin also sehr gespannt, welche Belohnungen sich die Autoren diesmal ausgedacht haben. Ich werde berichten!
Das zweite DSA5-Schatz-Kartenset |
Neben dem klassischen DSA gab es natürlich auch noch jede Menge Produkte zu Aventuria zu erstehen. So ist mittlerweile neben dem bereits seit einigen Wochen verfügbaren Aventuria Ausbauset auch das lang erwartete Wirtshaus zum Schwarzen Keiler sowie Das Steinerne Schiff verfügbar. Auch das Grundspiel ist in der nunmehr dritten Auflage wieder erhältlich. Da ich all diese Produkte aber bereits mein Eigen nenne bzw. vorbestellt habe, kaufte ich diesmal keine Aventuria-Sachen. Dennoch gab es netterweise für mich an der Kasse das 5 Karten umfassende Promo-Deck zu Das Steinerne Schiff, das mit Traute Blattpflüger und Thurbold Paskalson zwei neue (bzw. einfach nur andersgeschlechtliche) Versionen bereits bekannter Helden lieferte. Außerdem gibt es einen neuen Extremen Koboldzwang, der das Aussprechen bestimmter Worte am Spieltisch unter Strafe stellt! Klingt witzig, muss man aber mögen!
Das Aventuria-Promopack zu Das Steinerne Schiff |
Die andere Halle
Wenn ich nichts vergessen habe, war es das auch "schon" mit den Neuheiten, und so konnte ich - schwer bepackt und mit zumindest kurzzeitig befriedigtem Kaufbedürfnis - eine kurze Wanderung über die Brettspiel-Con wagen. Zunächst war ich etwas enttäuscht, bestand die restliche Convention doch einfach nur aus einer großen, länglichen Halle, die mehr oder weniger komplett mit Spieltischen gefüllt war. Ein einzelner vermeintlicher Verkaufsstand bot ein zugegebenermaßen sehr breites Angebot von gebraucht aussehenden Brettspielen an. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich realisierte, dass diese Halle nur die Halle zum Spielen der Brettspiele und Prototypen ist, und der mutmaßliche Verkaufsstand nur ein Spieleverleih zum Ausprobieren der Spiele war! Die eigentliche Verkaufshalle lag nebenan, und sollte erst am morgigen Samstag sein Pforten öffnen. Dafür, dass dies also nur die Halle zum Spielen war, war es äußerst beeindruckend, und ich war gespannt, was mich morgen erwarten würde!
Die Halle zum Testen der Prototypen |
Und so schlenderte ich zu den wenigen, dafür umso netteren bekannten Gesichtern zurück, und redete noch lange mit Christian, Alex (dem Grolm), den Illustratoren und Ulisses-Mitarbeitern. Es war ein toller, entspannter Abend. Vom üblichen Messechaos, wie man es von der Spiel in Essen kennt, war nichts zu spüren. Die Location war wunderbar kühl und geräumig, die Leute alle nett und entspannt. Ich verzichtete bewusst darauf, mir die unzähligen Brettspiele genauer anzusehen, die gespielt wurden, aus Angst, auch dort noch so tolle Dinge zu entdecken, die ich mitschleppen müsste.
Stattdessen beschloss ich, relativ früh nach Hause zu gehen und noch in der Lobby der Jugendherberge ein paar Absätze für die Rezension des Aventurischen Pandämoniums zu schreiben. So feierte ich quasi fast alleine (nur der Rezeptionist war anwesend) in meinen Geburtstag rein, und hätte es vor lauter Dämonen beinahe verpasst. Ein kurioser, aber sehr schöner Start in ein hoffentlich tolles Lebensjahr.
Der Samstag
Für mich startete der Geburtstag mit vollem Familienprogramm: Meine Frau war mit einer ehemaligen Schulfreundin in deren Wohnung in Berlin-Mitte verabredet, und so brachte ich Frau und Kinder natürlich dort hin. Vorher machten wir noch einen Abstecher zum Berliner Fernsehturm (Alex), und zahlten fast 40 €, um für ein paar Minuten den Blick aus 203 Metern Höhe zu genießen, bevor unsere Tochter zu nörgeln anfing. Als ich Frau und Kinder endlich erfolgreich bei ihren Freunden geparkt hatte und mich zur Convention aufmachen konnte, war es bereits halb zwölf. Nur noch eine gute halbe Stunde bis zur Keynote!
Kaum hatte ich das Convention-Areal betreten, kamen plötzlich von überall her Leute, die mir zum Geburtstag gratulierten! Natürlich waren Christian Nehling und der Grolm wieder da, auch Johannes, Jasmin und der frisch und braungebrannt angereiste Niko Hoch begrüßten mich herzlich. Meine beiden Nuntiovolo-Kollegen Heike und Thorsten Most waren auch da, samt dem mir bis dahin unbekannten Josch (den ich fälschlicherweise schon letztes Jahr auf der RatCon getroffen zu haben glaubte). Besonders freute ich mich, endlich mal Derya Eulenhexe persönlich kennenzulernen, die ich bisher nur von DSAnews und Nandurion kannte. Auch den junge Kollege Felixilius lernte ich so einmal persönlich kennen - die DSA-Foren-Blogger-YouTuber-Autoren-Szene ist echt eine sehr kleine, aber auch sehr familiäre Welt.
Und so setzten wir uns alle in den gegenüber der RatCon in Limburg vergleichsweise kleinen und definitiv sehr viel kühleren Vortragssaal, und warteten fröhlich plaudernd auf den Beginn der Veranstaltung. Um kurz vor Zwölf war es dann so weit...
Die Keynote
Gewohnt gut gelaunt trat Markus Plötz ins Scheinwerfer-Licht, und begrüßte die anwesenden DSA-Fans mit der gewohnten (und von vielen gefürchteten) Erläuterung der DSA5-Publikationsstrategie (Kernregelwerk, Regelerweiterung, Quellenbuch). Er scheint seine Drohung wirklich wahr machen zu wollen, diese Folie so oft zu zeigen, bis auch der Letzte sie auswendig mitsprechen kann.
Der Beginn der Keynote |
Das rote Heldenwerk-Archiv 3 und die versprochenen RatCon-Würfel haben es leider nicht nach Berlin geschafft, sollten aber hoffentlich in Limburg erhältlich sein. Und dann ging es auch schon los mit der Rückschau auf die veröffentlichten Produkte und abgeschlossenen Crowdfundings der letzten Monate. Der Großteil dürfte jedem, der halbwegs interessiert die gängigen Nachrichtenkanäle verfolgt, bekannt sein, aber dennoch ist es meist ganz interessant, sie noch einmal alle zusammengefasst zu sehen. Das Blut der Castesier ist weiter auf einem guten Weg, der versprochene zweimonatige Veröffentlichungsrhythmus sollte eingehalten werden können. Auch Eiserne Flammen, der abschließende Teil der Splitterdämmerung, wird wie versprochen zur RatCon in Limburg erscheinen, und sogar noch ein paar Seiten mehr bekommen: Satte 120 Seiten sollten der Geschichte um Leonardo und den Agrimoth-Splitter ein würdiges Finale bereiten.
Eiserne Flammen, der letzte Band der Splitterdämmerung |
Auch die Crowdfundings um Die Schwarze Katze und das Brettspiel Schatten der Macht sind endlich auf der Zielgeraden und sollten in den kommenden Wochen zu den sehnlichst wartenden Unterstützern kommen. Die von der CCXP übrig gebliebenen Exemplare von Das Vermächtnis des Nubor sind nun im F-Shop verfügbar solange der Vorrat reicht. Eine ausdrückliche Entschuldigung gab es für die Aventurische Magie 3, die teilweise einige Mängel enthielt, die aber mit dem kostenlos verfügbaren PDF-Material etwas kompensiert werden konnten. Ein Punkt, der nur kurz erwähnt wurde, den ich aber gar nicht mehr auf dem Schirm hatte, waren die DSA-Hörbücher zu den Vademecums, die seit einiger Zeit verfügbar sind.
Eines der spannendsten Themen war sicherlich die Problematik der auf eBay viel zu teuer gehandelten Sondereditionen und limitierten Bände. Nachdem bereits für den Kaiser-Raul-Konvent eine zufriedenstellende Lösung gefunden wurde (Besucher, die limitierte KRK-Bände weiterverkaufen, werden nicht mehr zu kommenden KRKs eingeladen), soll nun auch für die übrigen limitierten Bände eine Lösung gefunden werden, wie Interessierte sie erhalten können, ohne unverschämte Preise auf dem Sekundärmarkt zahlen zu müssen. Leider konnte Markus die avisierte Lösung aus rechtlichen Gründen noch nicht vorstellen, hoffte aber auf der kommenden RatCon in Limburg mehr zu dem Thema sagen zu können.
Als wir endlich Vergangenheit und Gegenwart abgeschlossen hatten und die Zukunft erreicht hatten, war die Veranstaltung bereits zu zwei Dritteln vorbei, und so wurde relativ kurze die Liste der Neuerscheinungen für die kommenden Wochen und Monate durchgehechelt: Im August startet endlich die lang ersehnte Sternenträger-Kampagne mit dem ersten Band Der Ruf der Bahalyr, die folgenden Bände kommen im Drei-Monats-Rhythmus.
Bildunterschrift hinzufügen |
Im September erscheint Das Dornenreich, die auf der CCXP angekündigte Regionalspielhilfe zu Aranien mit allen üblichen Zusatzprodukten. Die erste Regionalspielhilfe des Jahres 2019 interessiert mich persönlich sehr, da ich noch viel zu wenig von Aranien kenne und sie insbesondere durch die oronischen Hinterlassenschaften und das Matriarchat für weitaus spannender als Kosch oder Nostergast halte.
Die Aranien-Regionalspielhilfe erscheint Ende September |
Die größte Neuheit war sicherlich das Aventurische Götterwirken 2, das eigentlich keine große Überraschung sein dürfte (immerhin hat es die Magie bereits auf drei Bände gebracht, da wird es Zeit, den Göttern wenigstens Band 2 zu spendieren), und dennoch schön unerwartet kam. Diesmal kommmen Geweihte des nicht-zwölfgöttlichen Pantheons wie Marbo, Angrosch oder Levthan zum Zuge, und auch die menschlichen Schamanen werden abgedeckt. Wer wissen will, welche Liturgien, Fokusregeln, Professionen und Archetypen der Band noch mitbringt, muss sich bis Ende September gedulden. Das Buch kann bereits jetzt für 39,95€ in der normalen Hardcover-Edition bzw. für 69,95€ in der limitierten roten Ausgabe vorbestellt werden.
Noch im August wird das Crowdfunding zu Cthulhu Mythos DSA starten, einem nicht-kanonischen Erweiterungsband, um "Die Großen Alten" nach Aventurien zu bringen. Markus Plötz Empfehlung war, dieses Produkt als spielbare Verschwörungstheorie zu betrachten und nicht zu ernst zu nehmen. Eines der coolen Zusatzprodukte, von dem er uns schon erzählen konnte, war ein Vademecum, das von einem Noioniten niedergeschrieben wurde, der die wirren Erzählungen seiner Patienten niederschreibt. Eine echt verrückte, total unsinnige Verschmelzung zweier nicht zueinander passender Systeme, die nur einem kranken Hirn entsprungen sein kann!!!!1!!elf! Ich werde natürlich sofort beim Crowdfunding mitmachen, das noch im August starten soll! Fhtagn!
Cthulhu Mythos für DSA startet im August als Crowdfunding |
Und das war es auch schon an Neuheiten. Keine besonders großen Kracher, und bis auf das Götterwirken 2 (mit dem sicher jeder früher oder später gerechnet hätte) gab es eigentlich keine einzige wirkliche Neuheit, von der man nicht schon vorher gehört hätte. Gefehlt haben mir persönlich die Produkte der externen Produzenten: Wie siehr die Zukunft der DSA-Hörspielreihe aus? Was ist mit der zweiten Welle der Westfalia Miniaturen, die eigentlich Orks und andere Gegner für die Heldenminiaturen bringen sollte? Was ist mit dem seit letztem Montag gestarteten Crowdfunding zum englischen Vampir von Havena interaktiven Audiobook? Was ist mit den brachliegenden Myranor- und Tharun-Lizenzen, die seit der Rückholung vom Uhrwerk Verlag in der Versenkung verschwunden sind? Wird es weitere DSA-Kinderbücher von Der Schwarze Ritter geben? Was ist mit Neuheiten von Yvis Nerd and Geek World und Godicon? Wird es irgendwann mal wieder ein DSA-Computerspiel geben? All diese Fragen wurden nicht einmal angesprochen, was ich etwas traurig fand. Immerhin verdient auch Ulisses so manchen Euro mit diesen Lizenzen, und so könnte man die anderen Projekte wenigstens kurz erwähnen.
So verließ ich die Keynote etwas unterwältigt, war mir aber mit den anderen Zuhörern, mit denen ich danach sprach, einig, dass mindestens eine große Neuheit noch für die RatCon in Limburg aufgespart werden dürfte. Immerhin ist die Keynote dort auch um einiges länger, und so bleibt die Hoffnung, dort noch etwas mehr über die Zukunft unseres Lieblingsrollenspiels zu erfahren.
Der Nachmittag
Nach dem großen Event blieb endlich wieder etwas Zeit zum Quatschen, zum Shoppen und zum Erforschung des riesigen Convention-Areals. Das anstehende Panel über das Aventurische Pandämonium schwänzte ich bewusst, da ich meine bereits halb fertige Rezension nicht beeinflussen lassen wollte. Stattdessen plauderte ich mit dem ehemals sehr aktiven YouTuber und Erzählregel-Autor Nick-Nack, der leider aktuell aus DSA raus ist, traf den auch auf so ziemlich jeder Con auftauchenden Fast-Doktor Dieter R., der mit seiner Truppe den Escape-Room in gerade einmal neun Minuten gelöst hatte, alberten mit Nadine Schäkels Plüschschafen rum und versuchten den am B-Ware-Stand rumstehenden Markus Plötz von einem zukünftigen DSA-Ableger namens "Das schwarze Schaf" zu überzeugen (ich hoffe, er hat das nicht allzu ernst genommen - manchmal entwickeln DSA-Scherze ja ein gewisses Eigenleben).
Sprich: Es war eine für Außenstehende bestimmt langweilig klingende, aber äußerst gemütliche Zeit mit einem Haufen eigentlich unbekannter Leute, die sich nur aufgrund ihres seltenen Hobbys kennen und zusammen Spaß haben. Wie eine kleine Familie, wo man sich aber untereinander weitgehend mag. Surreal, aber toll!
Sprich: Es war eine für Außenstehende bestimmt langweilig klingende, aber äußerst gemütliche Zeit mit einem Haufen eigentlich unbekannter Leute, die sich nur aufgrund ihres seltenen Hobbys kennen und zusammen Spaß haben. Wie eine kleine Familie, wo man sich aber untereinander weitgehend mag. Surreal, aber toll!
Nadine Schäkel mit ihren Plüschschafen |
Ich holte mir mein Exemplar des blauen Pandämoniums ab, das ich mit einem sehr viel besseren Wurf als gestern kaufen durfte (16 ist sehr viel besser als 38), und das nun der gute Jan A. erhalten wird, der mich im Vorfeld der Con danach gefragt hatte. Ehrlich gesagt kenne ich Jan praktisch gar nicht, nur vom Sehen von einigen Cons. Aber da es mich nichts kostete, und ich so auch den Nervenkitzel um das Erwürfeln der für mich eigentlich uninteressanten blauen Bände hatte, habe ich es gern gemacht. Jan, Du bekommst Dein Exemplar wie abgemacht in Limburg. Bei Dir weiß ich wenigstens, dass es in einer guten Sammlung aufgenommen wird und nicht zu Madamal-Preisen in den eBay-Niederhöllen verschwindet!
Mit Heike, Thorsten und Josch erkundete ich endlich auch einmal die Brettspielhalle, wo Thorsten für unseren Ruhrgebiets-Kumpel Marcel einen Shadowrun 6 Schnellstarter vom Pegasus-Stand mitbringen sollte. Wir schauten uns einige der angebotenen Spiele an, ohne jedoch irgendwas zu spielen, und bewunderten die eindrucksvoll lange Schlange in der Flohmarkt-Halle. Brettspiele habe ich aber keine gekauft - ich habe noch genug ungespielte Sachen von der letzten Spielemesse in Essen in der Ecke liegen, und die nächste Spielemesse ist schon am Horizont erkennbar!
Schließlich zogen wir uns zum Mittagessen in den warmen, aber nicht zu heißen Innenhof zurück, wo es für gehobene Preise (Currywurst-Pommes für ca. 7,50€) eine für Berliner Verhältnisse sehr brauchbare Currywurst gab. Mit den sich ebenfalls dazu gesellenden Derya, Christian und Felixilius wurde über die großen alten Kampagnen, die Arbeit von Autoren und Lektoren, über Nuntiovolo und die diversen DSA-Foren philosophiert und diskutiert, und so ging meine freie Zeit und der Nachmittag schnell herum. Schneller als mir lieb war!
Intermezzo
Da meine Frau per WhatsApp schon anklingen ließ, dass die Kinder durch sind und sie gleich zum Abendessen fahren wollten, machte ich mich um halb fünf auf den Weg Richtung Jugendherberge, um mich dort mit ihnen zu treffen. Dank einer äußerst misslungenen Orientierungs-Probe, war ich aber der Einzige in der Jugendherberge, da meine Frau mit den Kindern und ihren Freunden zum Abendessen in ein Restaurant im Osten gefahren waren. Da ich wenig Lust auf arabische Küche hatte (und auch noch etwas Zeit auf der Con verbringen wollte), entschuldigte ich mich für den Abend, und machte mich wieder auf zur Station. Denn dort lief inzwischen bereits....
Das Kunst-Panel
Die immer gut gelaunte und sehr sympathische Nadine Schäkel hatte ein paar Dutzend Zuhörer im Vortragssaal versammelt, um über die Entstehung der Kunst zu DSA5-Publikationen zu reden, einige Tricks aus dem Zauberhut der Illustrationen zu enthüllen und den Werdegang einer Cover-Illustration zu erläutern. Ein sehr interessanter Vortrag, von dem ich leider die ersten 20 Minuten verpasst hatte, der aber dennoch jede Menge spannende Informationen bereithielt.
Der Werdegang eines Quellenband-Covers anhand von verschiedenen Entwürfen |
Der Abend
Danach war für mich irgendwie die Luft raus, und ich lief mehr oder weniger wie Falschgeld durch die Veranstaltung. Ich wusste, dass ich eigentlich schnell wieder zurück Richtung Jugendherberge musste, um beim Zubettbringen der Kinder zu helfen. Gleichzeitig wollte ich aber noch hierbleiben, quatschen und spielen. Und wollte noch an meiner Pandämoniums-Rezension weiterschreiben. Da die meisten Tische mittlerweile belegt waren, setze ich mich in das gerade anfangende, von Jasmin Neitzel gehaltene Panel mit Spielleitertipps für die Welt der Dunkelheit. Ich verstand zwar nicht sonderlich viel von dem was erzählt wurde, und merkte zum ersten Mal, wie verwirrend Gespräche unter Rollenspielern für Außenstehende wirken müssen. Aber Jasmin hat die Veranstaltung souverän geleitet, viele Tipps zum Spielleiten gegeben, und so bereute ich nicht, hier hineingehört zu haben. Gleichzeitig schrieb ich aber auch an meiner Rezension weiter, und machte mich schließlich gegen Ende des Panels auf den Weg zurück zur Jugendherberge.
Es folgte der übliche Wahnsinn: Wer schon einmal versucht hat, zwei völlig übermüdete und aufgedrehte Kinder in einem fremden Jugendherbergszimmer zum Schlafen zu bringen, während draußen mit Gitarre und Gesang gefeiert wird, weiß in etwa, wie froh ich war, als ich gegen halb zehn endlich wieder Zeit hatte. Eigentlich wollte ich mich sofort wieder auf den Weg zur RatCon machen, um mich wenigstens noch von den letzten Leuten verabschieden zu können und vielleicht einen Blick in das skurrile Ogventurien-Let's-Play zu riskieren. Da aber gleichzeitig eine Gewitterfront samt Unwetterwarnung auf die Hauptstadt zuzog, und am Himmel bereits bedrohlich Wetterleuchten zuckte (Rondra schien nicht zu wollen, dass ich noch einmal aus dem Haus gehe), kehrte ich zähneknirschend in die Jugendherberge zurück.
Und so kam es, dass ich die letzten beiden Stunden meines Geburtstags mit meinem getreuen Laptop in der Bar der Jugendherberge hockte, meine Cola light schlürfte und mich durch dämonische Beschreibungstexte wühlte. Ein vielleicht nicht so geplanter, aber dennoch sehr schöner und vor allem passender Ausklang für einen tollen Tag.
Der Sonntag
Und das war sie dann auch schon für mich, die Berliner Brettspiel Con. Meine Hoffnung, am Sonntag Morgen noch einen Abstecher ins Gleisdreieck machen zu können wurden zerschlagen, als ich zu einer einstündigen Rundfahrt auf der Spree mit unseren Freunden genötigt wurde. Was natürlich per se nicht schlecht ist - aber solange RatCon ist hat man eigentlich Besseres zu tun. Gerne hätte ich noch das Neuheiten-Panel von Niko Hoch und Johannes Kaub verfolgt, oder mich noch von allen Leuten verabschiedet. Außerdem hätte ich gerne noch einmal versucht, mit Markus Plötz über die Produktidee zu sprechen, die ich ihm im letzten Jahr gepitcht hatte, und die im Zuge von einem potentiellen DSA Legacy Regelsystem plötzlich noch interessanter wäre. Aber nach den enttäuschenden Erfahrungen mit meinen bisherigen Produktpitches ist es vermutlich ganz gut, dass ich es nicht noch einmal versucht habe.
Um 14 Uhr ging unser ICE zurück nach Bochum, und als wir endlich wieder zu Hause ankamen, war es schon wieder Zeit zum Abendessen und Zubettbringen der Kinder. Um dann die Einkäufe auszupacken und zu inspizieren, die wunden Füße mit einer Mischung aus Tarnele und Wirselkraut zu verarzten, und über die ereignisreichen letzten drei Tage zu sinnieren.
Das Fazit
Hat sich die erste Berliner RatCon für mich als DSA-Spieler gelohnt? Auf jeden Fall! Es gab tolle Neuheiten, interessante Panels, und unglaublich viele und nette Gesprächspartner, die die vergleichsweise kurze Zeit, die ich effektiv vor Ort war, zu einem Genuss machten. Dabei sollte man beachten, dass ich nicht zum Spielen auf Conventions gehe, und somit auch keinerlei Urteil über das Spielrunden-Angebot abgeben kann. Die Anzahl der Tische schien jedenfalls gut bemessen gewesen zu sein, waren doch immer fast alle Tische belegt, aber nie umlagert. Wer wollte, fand eigentlich überall eine freie Ecke zum Spielen, und so kam es auch zu einiger Durchmischung von Rollenspielern und Brettspielern, was für unser Hobby sicherlich nur positiv sein kann.
Die eigentliche BrettspielCon war ebenfalls toll, hätte von mir aber deutlich mehr Zeit und Konzentration erfordert, sodass ich nur kurz als Zaungast hereingeschaut habe. Ich hatte aber das Gefühl, dass alle Brettspieler auf ihre Kosten gekommen waren: Es gab viele Stände mit aktuellen Spielen, den riesigen Brettspiel-Flohmarkt für alte und neue Schätzchen, und das wahnsinnig umfangreiche Angebot an Spielen zum Ausleihen.
Die Location war hervorragend, es gab keine langen Wege, alle Hallen waren stets gut gefüllt und doch geräumig genug, sodass nie Gedrängel entstand. Die Food Trucks boten - soweit ich das gesehen habe - ein breites Angebot an leckeren Speisen zu gehobenen Preisen, teurer als auf kleinen Stadthallen-Conventions, aber preiswerter als z.B. auf der Spielemesse in Essen. Die Hallen trotz des warmen Sommerwetters angenehm kühl, die Industrie-Backstein-Romantik der denkmalgeschützten Gebäude des alten Postbahnhofs sorgte für einen Hauch von Steam-Punk-Atmosphäre.
Natürlich ist aus Sicht von DSA-Spielern auch noch Luft nach oben: Die Spielrundenaushänge waren überschaubar, die verkündeten Neuheiten nur wenig überraschend, und die Zahl der angereisten DSA-Spieler so klein, dass der vergleichsweise kleine Vortragssaal nicht überfüllt wirkte. Da geht also noch etwas! Ulisses hat in meinen Augen vieles richtig gemacht; jetzt muss es nur noch gelingen, die Anzahl der angebotenen Spielrunden und der anreisenden DSA-Fans zu erhöhen. Für einen ersten Versuch war es aber schon grandios!
Mein Con-Loot-Convolut! |
Zum Schluss möchte ich all denen danken, mit denen ich reden, fachsimpeln und rumblödeln konnte. Ich danke Christian und dem Grolm für den schönen Freitag Abend, und Thorsten, Heike, Josch, Derya, Felixilius für die gemeinsame Zeit am Samstag. Den vier Illustratoren Dorothee, Sergej, Tim und Florian, und dem Teams von Godicon und Countdown wünsche ich, dass sich die Veranstaltung für sie gelohnt hat und man sich schon bald wiedersieht. Dem ganzen Ulisses-Team, allen voran Jasmin, Johannes, Nadine, Niko, Markus, Steff, Katharina und Alex, danke ich für die Gespräche und dafür, dass sie ihre freien Wochenenden opfern, um Nerds wie mir eine tolle Zeit zu bereiten.
Ob ich nächstes Jahr wieder dabei sein werde? Nun, das ist vermutlich eher wieder eine Zeitfrage. Wenn es sich einrichten lässt, bin ich gerne wieder dabei. Denn: Berlin ist immer eine Reise wert!
Gräme dich nicht, Würfel unterwerfen sich Christians Fingern einfach. Da kann man nichts machen. Dafür ist er berühmter als für alle seine DSA Werke. Ich rate dir die Würfel das nächste mal von ihm segnen zu lassen. Ich war dabei als er die wahrhaft verfluchten Würfel einer Mitspielerin gesegnet hat und es wirkt tatsächlich!
AntwortenLöschenAnsonsten war es offenbar ein schönes DSA-Community Treffen :)
Ich habe ja extra gewartet, bis er mit den Würfeln gewürfelt hatte, bevor ich sie angerührt habe. Aber anscheinend wirkt seine Segnung nur für ihn selbst. Egal. Ja, es war eine sehr coole Veranstaltung, und ich kann kaum erwarten, die ganzen Gesichter in anderthalb Wochen schon wieder zu sehen.
LöschenDanke für Deinen ausführlichen Bericht.
AntwortenLöschenGerne, danke wie immer für das ausführliche Lesen!
LöschenNa, das persönliche Kennenlernen werden wir auf der Ratcon ja endlich nachholen! Ich danke dir schon mal herzlich und freu mich riesig auf dich in Limburg. LG Jan
AntwortenLöschenJetzt muss ich nur noch daran denken, das Buch nicht zu Hause liegen zu lassen... Man sieht sich in anderhalb Wochen!
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